Preisstrategien verstehen
Rabatte und Skonti in der Geschäftswelt

Foto: pixabay

Wer in der Geschäftswelt unterwegs ist, hat im Rahmen von geschäftlichen Verhandlungen bestimmt schon von den Begriffen Rabatt und Skonto gehört. In vielen Fällen werden diese beiden Begriffe gleichgesetzt, auch wenn sie grundsätzlich nicht dasselbe darstellen.

Unterschied zwischen Rabatt und Skonto

Spricht man von einem Rabatt, handelt es sich um eine Reduzierung des ursprünglichen Preises. Diese Preisreduzierung kann verschiedenste Gründe haben. Hierzu zählen unter anderem:

  • Mengenrabatt
  • Saisonale Rabatte
  • Treuerabatt
  • Neukundenrabatt
  • Ausverkauf

Der Skonto dagegen stellt einen Preisnachlass dar, welcher dem Kunden nur dann gewährt wird, wenn die Zahlung der Rechnung innerhalb einer vorher festgelegten Frist durchgeführt wird. Der hauptsächliche Unterschied besteht somit darin, dass Rabatte aus verschiedenen Gründen gewährt werden können und in der Regel nicht mit der Geldüberweisung zusammenhängen, während der Skonto immer mit Einhaltung einer Zahlungsfrist verbunden ist. Dabei fällt der Verkaufspreis beim Kauf der Ware durch den Rabatt geringer aus, wohingegen die Preisreduktion bei Gewährung von Skonti erst bei der Bezahlung innerhalb der vorgegebenen Frist erfolgt.

Wozu werden Rabatte genutzt?

Grundsätzlich handelt es sich bei Rabatten und Skonti um verschiedene Strategien zur Preisreduktion, welche die Verkaufszahlen erhöhen sollen. Rabatte werden häufig eingesetzt, um Waren abzuverkaufen, die nicht mehr die Regale des Geschäfts füllen sollen. Das kann ein Ausverkauf sein, um Ware mit schlechten Absatzzahlen endgültig loszuwerden oder ein Wintersale, wenn der Frühling mit höheren Temperaturen dafür sorgt, dass Winterjacken kaum noch verkauft werden. Der durch den Rabatt verringerte Preis führt dazu, dass die Verkaufszahlen wieder ansteigen, weil die Ware für die Kunden nun preislich attraktiver ist. Dabei kann es sich für Geschäfte sogar lohnen, die Ware mit Verlust zu verkaufen, wenn der Lagerplatz für eine neue Kollektion benötigt wird. Mithilfe von Mengenrabatten können Unternehmen dafür sorgen, dass Kunden mehr Produkte erwerben als sie eigentlich geplant hatten und so ihre Absatzzahlen steigern. Neukundenrabatte erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass neue Kunden zum ersten Mal Produkte oder Dienstleistungen einer bestimmten Firma kaufen. Treuerabatte wiederum wirken sich positiv auf die Kundenbindung aus. Hohe Rabatte können sich zudem positiv auf die Beliebtheit bei Kunden auswirken.

Wann Skonti zum Einsatz kommen

Während Rabatte häufig auch im Privatkundenbereich genutzt werden, setzt man Skonti in der Regel bei Geschäftskunden ein. Werden zwischen 2 Geschäftspartnern Skonti vereinbart, die bei Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist greifen, wirkt sich dies positiv auf die Einhaltung dieser Frist aus. Ein Skonto kann allerdings auch bei sofortiger Zahlung gewährt werden. Der Skonto stellt meist einen fixen Prozentsatz des Kaufpreises dar. Dementsprechend spart der Käufer bares Geld, wenn er die Zahlung rechtzeitig veranlasst. Für den Verkäufer besteht der Vorteil darin, dass er den Kunden dazu bringen kann, den Kaufbetrag freiwillig zügig zu überweisen. Skonti wirken sich somit positiv auf die Liquidität eines Unternehmens aus. Zudem wird das Mahnwesen entlastet, da ein großes Interesse an einer fristgerechten Bezahlung besteht.

Berechnung von Skonto und Rabatt

Grundsätzlich gilt, dass Rabatte zwar den Umsatz erhöhen, allerdings belasten sie auch die Marge, sodass eine genaue Preiskalkulation unabdingbar ist. Daher sollte der Rabatt vorher so kalkuliert werden, dass immer noch angemessene Gewinne erzielt werden. Die Basis für den Verkaufspreis eines Produkts stellen die Herstellungskosten bzw. die Einkaufskosten dar. Auf diesen Betrag müssen noch Vertriebsgemeinkosten, Verwaltungsgemeinkosten sowie eine Gewinnmarge aufaddiert werden. Zum Verkaufspreis kommt der Skonto hinzu, um den Zielpreis zu ermitteln. Hierbei handelt es sich um den Preis, den das Unternehmen generieren möchte und bei dem es den gewünschten Gewinn erzielt. Soll nun ein Rabatt in Höhe von 20 % gewährt werden, kann dieser im Vorhinein auf den Zielpreis aufgeschlagen werden, um so den Listenpreis zu berechnen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass auch bei Gewährung des Rabatts ein Gewinn übrig bleibt.

Der Skontorechner

Mithilfe eines Skontorechners kann ganz leicht ermittelt werden, wie hoch der Preisnachlass ausfallen wird und welcher Betrag letztendlich erhalten wird. Hierfür sind lediglich die folgenden Angaben erforderlich:

  • Rechnungsbetrag
  • Skontosatz
  • Zahlungsfrist bei Gewährung des Skontos
  • Normale Zahlungsfrist

Nach Eingabe der erforderlichen Daten in den Skontorechner fehlt nur noch der Klick auf „Berechnen“, um die gewünschten Zahlen zu erhalten.

Fazit

In der Geschäftswelt sind Rabatte und Skonti gängige Mechanismen zur Preisgestaltung, die jedoch unterschiedliche Ziele und Anwendungsbereiche haben. Während Rabatte vielseitig eingesetzt werden können – etwa zur Kundenbindung, zum Abverkauf von Lagerbeständen oder zur Förderung von Großeinkäufen – ist der Skonto speziell auf die zeitnahe Bezahlung von Rechnungen ausgerichtet. Rabatte senken direkt den Verkaufspreis der Ware, während Skonti erst bei fristgerechter Zahlung zum Tragen kommen. Rabatte sind flexibel und richten sich häufig nach der Geschäftsstrategie, während Skonti vor allem die Liquidität eines Unternehmens stärken und das Mahnwesen entlasten. Beide Formen der Preisreduktion erfordern jedoch eine sorgfältige Kalkulation, um sicherzustellen, dass trotz der gewährten Nachlässe eine rentable Marge erhalten bleibt. Tools wie Skontorechner können dabei unterstützen, die finanziellen Auswirkungen genau zu bestimmen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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