Präsenzpflicht bleibt
Wechselunterricht schließt Schulministerin Gebauer klar aus

NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer erklärte in der Schulausschuss-Sitzung, dass der Präsenzunterricht auch angesichts der steigenden Omikron-Infektionen oberstes Ziel bleibt. | Foto: Federico Gambarini/dpa
  • NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer erklärte in der Schulausschuss-Sitzung, dass der Präsenzunterricht auch angesichts der steigenden Omikron-Infektionen oberstes Ziel bleibt.
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«Der Wechselunterricht ist für Nordrhein-Westfalen keine Alternative!» Mit dieser Stellungnahme hat
Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), trotz steigender Coronazahlen,  dem Modell des Wechselunterrichts in aufgeteilten Lerngruppen im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags eine Absage erteilt.

Eine Sachverständigenanhörung des Landtags habe zu diesem Thema bereits vor einem Jahr ergeben, dass Wechselunterricht «die schlechteste aller Alternativen» sei, weil die Aufteilung den höchsten Aufwand erfordere, den Kindern aber am wenigsten gerecht werde, sagte Gebauer. Für sie komme nur Präsenz- oder Distanzunterricht infrage.

«Präsenzunterricht bleibt oberstes Gebot», bekräftigte die Ministerin. Dafür werde sie «alles tun». Sie kündigte an, den Schulen schnellstens weitere Hinweise zukommen zu lassen, wie der Präsenzunterricht am besten an die Corona-Lage anzupassen sei.

"Kinder brauchen auch Halt" - Opposition vermisst "Plan B"

Ein Aussetzen der Präsenzpflichten im Unterricht komme für sie nicht in Betracht, antwortete sie der Opposition. Würde die Präsenzpflicht wegen Corona ausgesetzt, blieben gerade diejenigen Schüler zu Hause, die den Unterricht im Klassenverbund am dringendsten bräuchten. «Kinder brauchen auch Kinder. Und Kinder brauchen auch Halt und Strukturen.»

SPD und Grüne warfen Gebauer vor, die Schulen mit zahlreichen Entscheidungen im Schulalltag alleinzulassen und keinen «Plan B» für eine weitere Verschärfung der Lage zu haben. Aus Sicht der AfD wäre ein solcher Plan auch nicht erforderlich, da «das Coronavirus an den Schulen völlig bedeutungslos» sei.

Der aktuelle Stand bei den Schulen - Kritik an Tests

Wie in der Woche vor Weihnachten sei - laut Erfassung bis zum 12. Januar - weiterhin keine Schule in NRW vollständig wegen Corona geschlossen, so Gebauer. Nur an einer Schule sei bis dahin ausschließlich in Distanz unterrichtet worden (vor Weihnachten an 11 Schulen). An 95 Schulen sei in Präsenz und Distanz unterrichtet worden (vor Weihnachten 133 Schulen). Richtig sei aber: «Das derzeitige Infektionsgeschehen nimmt Fahrt auf», sagte Gebauer. Die Omikron-Variante stelle sich als deutlich infektiöser dar. Die Landesregierung habe die Testverfahren an den Schulen daher optimiert.

Die Ministerin forderte Oppositionsführer Thomas Kutschtay (SPD) auf, die Testverfahren an den Schulen und die dahinter stehenden wissenschaftlichen Expertisen nicht ohne Grund infrage zu stellen. Das verunsichere die Eltern. «Beenden Sie ihr schädliches Wahlkampf-Getöse», appellierte sie an den SPD-Fraktions- ubd Landesparteichef.

SPD und Grüne kritisierten derweil erneut, dass die Gesamtsensitivität der neu angeschafften Corona-Tests für Schulen bei der Feststellung von Virenlasten geringer sei als bei den alten Tests. «Fakt ist: Die neuen Tests sind schlechter als die alten», sagte SPD-Vizefraktionschef Jochen Ott. Die harsche Reaktion der Schulministerin zeige lediglich, dass die Nerven in der Landesregierung blank lägen. «Kritik wird immer als Majestätsbeleidigung gewertet.»

(vd)  /  © dpa-infocom, dpa:220118-99-757992/4  /  dpa:220119-99-767317/2

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RAG - Redaktion

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