Rheinbach Classics 2017
Musik, Motoren, Petticoats

Eleganz mit PS unter der Haube. Der Korso bei den Rheinbach Classics war auch in diesem Jahr wieder einer der Höhepunkte. | Foto: Harald Weller
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  • Eleganz mit PS unter der Haube. Der Korso bei den Rheinbach Classics war auch in diesem Jahr wieder einer der Höhepunkte.
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Rheinbach - Auch die 12. Rheinbach Classics waren ein Riesenerfolg und 
erfüllten locker die Erwartungen der Besucher und Fans!

Es gab zugkräftige Namen auf den Bühnen: die britischen
„Glamrock-Legenden“ Slade am Freitagabend begeisterten ebenso, wie
anschließend „Dirty Deeds `79“ bei der Classics Rocknacht.  Die
130 Teilnehmer der Oldtimer-Rallye  „Eifel, Burgen, Fachwerk“ am
Samstag berichteten bei ihrer Rückkehr nahezu euphorisch von der
wunderschönen Ausfahrt , das Schaulaufen der 300 „Oldies“ beim
Korso am Sonntag begeisterte Tausende von Besuchern.
„Insgesamt haben wir schätzungsweise zwischen 20.000 und 25.000
Besucher gehabt“, zog der Cheforganisator Heinz Haubrichs  vom
veranstaltenden Rheinbach Classics e.V. am frühen Sonntagnachmittag
zufrieden eine erste Bilanz. Probleme gab es so gut wie keine, etwa
bei der Sicherheit. Mehr als 300 Helfer, dabei die Feuerwehr, das
städtische Ordnungsamt und Security, sorgten für reibungslose
Abläufe. Alleine 180 Helfer waren im Oldtimer-Bereich im Einsatz. 

Und das vielfältige Programm sorgte wie jedes Jahr auch diesmal für
jede Menge guter Laune. Und Erinnerungen. Wer hat nicht in selig
verklärter Vergangenheit selbst mal einen NSU bewegt? Oder einen
Capri? Oder einen Käfer? Oder ... Entsprechend lauteten die
Kommentare der Menschen am Straßenrand: „Weißt du noch, mit dem
sind wir über den Brenner gedüst?“ Na ja, gedüst ... Das ist mit
18 PS schwierig. Mehr hat so‘n Fiat 500 eben doch nicht. Aber die
Erinnerung verklärt so manches. Oder der TTS. Die PS-Schmiede von NSU
hatte einen 1200er Motor mit Doppelvergaser aufgerüstet. So leistete
das Modell TT dann 65 anstatt der serienmäßigen 55 PS. Und dann der
TTS: Der hatte stolze 70. Das etwa ungebärdige silberne
Korso-Fahrzeug nannte volle 90 besonders temperamentvolle und gut im
Futter stehende Pferde sein Eigen. Und so röhrten sie vorbei: Vom
500er Steyr Puch aus Budapest „auf eigener Achse angereist“ über
den Lambo Countach bis zum eleganten Alfa Montreal. Der war mit seinem
V8-Motor nie ganz zuverlässig. Aber soooo schön ... Außer
Konkurrenz beim Korso durch die Stadt: Der vielleicht 2-Jährige
Jacques mit seinen Eltern. Der fuhr in einem
Originl-50er-Jahre-Cabrio-Kinderwagen mit Schnuller stolz durch die
Stadtmitte. Still vergnügt schaute er auf die Menschenmassen, die in
der Innenstadt die vielen Nostalgie-Stände besuchten, sich an
Bratwurst, Eis und Sonstigem labten oder die Musik der 50er /60er
Jahre - dargeboten von insgesamt elf Live-Bands auf vier Bühnen - 
genossen.
Die Eleganz der vielen Hundert ausgestellten Oldtimer färbte auch auf
den finalen Petticoat-Wettbewerb ab: Elegant gekleidete Damen und
authentische Anzüge tragende Herren  konnte man schon den ganzen Tag
über bewundern. Sie alle kamen am Sonntagnachmittag zu ihrem Recht.
22 Bewerberinnen hatten sich zur Wahl von „Miss Petticoat“
eingefunden. Sabrina Berrenrath aus Remagen wurde von der Jury mit
großer Mehrheit zur „Miss Petticoat 2017“ gewählt. Zusammen
mit  der Zweitplacierten Kristina Stüttgen aus Brühl und Viola
Kornfeld aus Schlüchtern auf Platz Drei präsentierten die
Siegerinnen stolz ihre „Ehrenschärpen“. Zum am  „originalsten
gekleideten Paar“ im Stil der 50er/60er Jahre kürte die Jury Petra
und Christian Klees aus Bad Honnef, die auch im Vorjahr gewannen und
gewannen und eine fulminante Rock ‚n‘ Roll-Einlage auf die Bühne
zauberten.

Vorher und nachher mutierte der Bühnenvorplatz zur Freude der
zahlreichen Zuschauer bereits zum Dance-Floor, auf dem man sich nicht
satt sehen konnte an Boogie Woogie Schuhen, Schmalztollen und
natürlich vielen Petticoats, die zum Teil selbst geschneidert waren,
was dem Vergnügen noch weiteren Auftrieb verschaffte.
Die „Rheinbacher Hupe“, der Publikumspreis für den schönsten
Oldtimer gewann ein monströser „American La France“ aus dem Jahr
1917. Den Preis der Fachjury für das insgesamt „beste“
Oldtimer-Fahrzeug erhielt jedoch der 170 PS starke Mercedes 280 SL
„Pagode“, Baujahr 1968, von Siegmund Materowicz.
Am frühen Sonntag Morgen hatte es zwar zunächst noch ein wenig
geregnet, „der Wettergott“ hatte aber, wie fast immer bei den
Rheinbach Classics, mit den Organisatoren, Teilnehmern und vielen
Tausend Besuchern ein Einsehen und so blieben die Regenschirme schon
beim Korso geschlossen, am Nachmittag zeigte sich dann sogar die
Sonne. „Alles  gut“, so die erste Bilanz der Organisatoren zu den
12. Rheinbach Classics. „Da gehen wir wieder hin“, war auch die
nahezu einhellige Meinung aller Besucher...

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- Harald Weller

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