St.-Katharinen-Hospital
ECMO übernimmt, wenn Herz oder Lunge versagen

- (v.l.) Chefarzt Professor Dr. Alexander Schuh, Funktionsoberärztin Roberta Florescu, Oberarzt Dr. Hannes Seybold-Epting und Oberarzt Dr. Dorin Goia, zeigen zwei Geräte, denen man ihre lebensrettenden Funktionen kaum ansieht: die Impella Herzpumpe (links) und das neue ECMO Gerät.
- Foto: St.-Katharinen-Hospital
In der Kardiologie des St.-Katharinen-Hospitals werden Ärzte und Pflegepersonal aktuell am hochmodernen ECMO-System ausgebildet. Das Gerät kann die gesamte Herz- und Lungenfunktion über einen längeren Zeitraum hin extern ersetzen.
Frechen (lk). „Bei einem Herz- oder Lungenversagen zählt jede Sekunde“, weiß das Team der Kardiologie am Frechener St.-Katharinen-Hospital und verweist auf seine moderne medizinisch-technische Ausstattung.
Nachdem im 2021 bereits eine Impella Herzpumpe angeschafft worden war, die im Notfall überbrückend die Arbeit des Herzmuskels unterstützt, wird das Team um Chefarzt Professor Dr. Alexander Schuh künftig auch mit dem sogenannten ECMO-System (Extrakorporale Membranoxygenierung) arbeiten.
Das ECMO, ist eine technische Methode, die das Blut eines Patienten mit einer Lungenkrankheit und/oder einem Lungenversagen sowie bei kardialem Versagen mittels einer externen Maschine künstlich mit Sauerstoff versorgt. Blut wird aus dem venösen System ausgeleitet, über Membranen oxygeniert, decarboxyliert (Freisetzung von Kohlendioxid) und letztendlich wieder in den Körper zurückgeleitet.
„Anders als bei der Impella Herzpumpe, die ein wichtiges Kernelement der kardiologischen Notfallversorgung darstellt und die Pumpfunktion der linken Herzkammer des Herzens lediglich unterstützen kann, übernimmt die ECMO sowohl Herz- als auch Lungenfunktion je nach Bedarf nahezu vollständig“, erläutert Dr. Schuh. Das System kann über einen längeren Zeitraum die komplette Herz- und Lungenfunktion künstlich ersetzen, so dass Zeit gewonnen ist, um Maßnahmen zu einer Stabilisierung zu ergreifen.„Die Hauptindikationen für den Einsatz der ECMO sind verkürzt gesagt schweres Lungenversagen, Herzversagen oder beides. Inzwischen wird die ECMO zunehmend bei Patienten im kardiogenen Schock oder bei anhaltendem Herz-Kreislauf-Stillstand eingesetzt“, so der Chefarzt weiter. Sein Team wird aktuell an der neuen High-Tech-Gerät ausgebildet. Dr. Schuh: „Wir sorgen jetzt dafür, dass bei jedem Beteiligten jeder Handgriff sitzt und dann im Ernstfall – soweit es an uns liegt – Leben gerettet werden kann.“
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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