Dr.-Gottfried-Cremer-Allee
Angst vor Autofriedhof

„Der steht seit drei Jahren hier“, sagt Georg Betz und deutet auf einen schwarzen Van. Er ist nicht das einzige abgemeldete Fahrzeug auf der Dr.-Gottfried-Cremer-Allee. | Foto: Lars Kindermann
  • „Der steht seit drei Jahren hier“, sagt Georg Betz und deutet auf einen schwarzen Van. Er ist nicht das einzige abgemeldete Fahrzeug auf der Dr.-Gottfried-Cremer-Allee.
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Frechen - Auf der Dr.-Gottfried-Cremer-Allee im Gewerbepark Keramion wurden
bereits mehrere abgemeldete Fahrzeuge abgestellt. Um einen
Autofriedhof zu verhindern, drängt die LINKE Frechen, die Stadt zum
Handeln. Doch der Verwaltung sind die Hände gebunden.

Laut der Broken-Windows-Theorie (Theorie der zerbrochenen Fenster)
muss eine zerbrochene Fensterscheibe schnell repariert werden, damit
weitere Zerstörung und Verwahrlosung in direkter Umgebung verhindert
werden. „Eile ist also geboten“, warnt Georg Betz von der Partei
Die Linke und meint damit die Situation auf der
Dr.-Gottfried-Cremer-Allee im Gewerbepark Keramion.

„Die Straße entwickelt sich immer mehr zu einem Abstellplatz für
abgemeldete Fahrzeuge“, sagt Betz und deutet auf einen schwarzen
Kia-Van. Das Auto stehe – so Betz - bereits seit drei Jahren in
einer Parktasche der Straße. „Früher stand da noch ein Wohnwagen.
Der wurde irgendwann aufgebrochen und vollgemüllt.“ Der Wohnwagen
wurde inzwischen entfernt. „Er stand wohl mit einem Rad ein wenig
auf der Straße und somit durfte die Stadt tätig werden“, sagt
Betz. „Der Wohnwagen wurde in Absprache mit dem Insolvenzverwalter
des ehemaligen Firmenareals entfernt“, bestätigt Stadtsprecher
Thorsten Friedmann.Im Falle der anderen abgestellten Fahrzeuge, einem
dunkelblauen Peugeot und einem silbernen Opel Corsa (wurde inzwischen
vom Eigentümer entfernt), seien der Stadt aber die Hände gebunden.
Friedmann: „Es gibt keine Rechtsgrundlage die Autos zu entfernen.
Von den Fahrzeugen geht keine Gefahr aus und sie stehen nicht auf
einer öffentlich gewidmeten Fläche.“ Will heißen: Das Areal ist
noch nicht in den Besitz der Stadt übergegangen und wird es auch
erst, wenn bestehende Mängel beseitigt wurden.

Erschlossen und vermarktet wurde das ehemalige Areal der
Steinzeugfabrik Cremer & Breuer von einer Tochterfirma der Deutschen
Steinzeug. Die neue Gesellschaft meldete aber Insolvenz an. Die
wirtschaftliche Situation ist angespannt. Es kann also noch Jahre
dauern, bis das Areal öffentlich gewidmet wird.

„Wir sind aber der Auffassung, dass hier die Stadt sehr wohl tätig
werden muss, da es sich um „öffentlichen“, nicht abgezäunten
beziehungsweise befriedeten Raum handelt“, argumentiert die
Linksfraktion in ihrer Anfrage an den Ausschuss für Bauen, Verkehr
und Umwelt, in dem das Thema „Dr.-Gottfried-Cremer-Allee“ am
Donnerstag, 5. Juli, diskutiert werden soll. Nach Meinung der Linken
sei es dringend erforderlich, dass das „Zuständigkeitsproblem“
schnellstmöglich gelöst würde. Betz: „Sonst haben wir hier bald
einen echten Autofriedhof!“

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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