Fusion in der Glasstadt

Der VfL und 1. FC Rheinbach fusionieren zum SC Rheinbach

Rheinbach - (sae) Am 1. Juli 2019 sind der VfL Rheinbach und der 1.FC Rheinbach
Geschichte, an diesem Tag wird die Fusion der beiden Rheinbacher
Traditionsvereine zu einem neuen Verein, dem SC Rheinbach 1913 e.V.,
abgeschlossen sein. Dies beschlossen die Mitgliederversammlungen
beider Clubs am vergangenen Freitag in der Stadthalle. „Es ging um
die Entscheidung, ob nach Monaten der Verhandlungen die Mitglieder
sich dafür entscheiden, den Fußball in Rheinbach auf eine breitere
Basis zu stellen, mittelfristig wieder an sehr erfolgreiche Zeiten
anzuknüpfen und sich besser zu organisieren, als es zuletzt
insbesondere im Jugendbereich möglich war“, erklärte der 1.
Vorsitzende des VfL Rheinbach, Hermann Josef Frings, der später auch
zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt wurde. „Für den VfL
Rheinbach ist ein guter Jugendbereich aber ausgesprochen wichtig“,
so Frings. „Wir können nicht jede Saison zehn Spieler von
irgendwoher für unsere Landesligamannschaft anheuern und denen
zusätzlich auch noch Fahrgeld bezahlen. Deshalb müssen wir sehr
großen Wert auf Eigengewächse legen.“ Dafür wiederum seien gute
Trainingsbedingungen außerordentlich wichtig. „Während Vereine in
der Umgebung moderne Kunstrasenanlagen haben, ist unser Hartplatz
neben dem Freizeitparkstadion beinahe unbespielbar.“

Sehr gute Trainingsbedingungen hat dagegen der 1.FC Rheinbach mit
seiner modernen Kunstrasenanlage hinter der Stadthalle zu bieten.
Dafür fehlt dem Club beinahe der komplette Erwachsenenbereich:
Aktuell vertritt ausschließlich die Fußballdamenmannschaft in der
Kreisliga A die Farben des FC, eine Herrenmannschaft, die am
Spielbetrieb im Fußballkreis Bonn teilnimmt, gibt es nicht mehr.
Somit war auch den Verantwortlichen beim 1.FC Rheinbach klar, daß
eine Fusion mit dem VfL Rheinbach wesentlich mehr Vorteile als
Nachteile hat. Mit lediglich einer Gegenstimme und einer Enthaltung
stimmte die Versammlung des FC für die Verschmelzung beider Vereine.
Knapper fiel das Ergebnis beim VfL aus: 62 Ja-Stimmen standen sieben
Gegenstimmen und fünf Enthaltungen gegenüber. Sieben Mitglieder
stimmten nicht ab. Somit war die notwendige Dreiviertelmehrheit von 61
Stimmen bei insgesamt 81 anwesenden VfL-Mitgliedern knapp
übertroffen. Unmittelbar an die Mitgliederversammlungen wurde die
Gründungsversammlung zum neuen Rheinbacher Verein abgehalten. Bei den
Wahlen zum neuen Vorstand wurde Hermann Josef Frings zum 1.
Vorsitzenden gewählt, 2. Vorsitzender wurde Roland Obersteeg, der
dieses Amt bereits beim 1.FC Rheinbach besetzte. Gleiches gilt auch
für Finanzverwalter Norbert Schenkel vom 1.FC Rheinbach. Zum neuen
Geschäftsführer wurde Boris Schirmer (VfL Rheinbach) gewählt,
während der bisherige 1. Vorsitzende des 1.FC Rheinbach, Karl-Heinz
Gehlen, künftig Jugendleiter sein wird. „Damit sind beide Vereine
gut vertreten und es ist eine sehr gute Mischung aus Erfahrung und
Kompetenz sowie auch einem Vertreter der jungen Generation“, so
Frings. Dazu wurden 15 Beisitzer gewählt, die in den Mannschaften
alle Bereiche abdecken und eine gute Arbeitsteilung ermöglichen.
Emotional wurde es noch einmal als es um den neuen Vereinsnamen und
die Vereinsfarben ging. Hier standen zahlreiche Vorschläge, die von
den Mitgliedern beider Vereine im Vorfeld eingereicht worden waren,
zur Abstimmung. Dabei gab man der Versammlung aber zu bedenken, dass
der neue Name auch mit Hinblick auf die Verwendbarkeit im Internet
sowie dem sportlichen Angebot ausgesucht werden sollte. Am Ende konnte
sich weder die Eintracht, noch die Sportfreunde, die Fortuna, der VFC
oder der FSV Concordia Rheinbach durchsetzen. Vielmehr wird der neue
Verein als SC Rheinbach 1913 e.V. an den Start gehen. „Somit ist
auch die Tradition gewahrt“, stellte Hermann Josef Frings zufrieden
fest. Immerhin sei der SC Rheinbach einmal der Ursprungsverein
gewesen, aus dem sich später der VfL und der 1.FC Rheinbach gebildet
hätten. Zudem einigte man sich auf mit Blau, Weiß und Rot auf die
Farben der Stadt Rheinbach als Vereinsfarben.