Freigabe der A44n
Der Verkehr rollt jetzt

- Enak Ferlemann (Mitte), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat die wiederhergestellte Autobahn offiziell dem Verkehr übergeben.
- Foto: Mark Keppler
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Region - Mit einem feierlichen Akt ist die neue A44n für den Verkehr
freigegeben worden. Mit dem Neubau der A44n und dem Ausbau der A46
wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass der Braunkohletagebau
Garzweiler weiter vorrücken und die A61 zwischen den Anschlusstellen
Mönchengladbach-Wanlo und Jackerath aus dem Verkehrsnetz genommen
werden kann. Der Parlamentarische Staatssekretär beim
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak
Ferlemann, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und Thomas Ganz,
Regionalleiter beim Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen,
haben gemeinsam mit Dr. Frank Weigand, Vorstandsvorsitzender der RWE
Power AG, die Strecke offiziell freigeben. Der Verkehr kann allerdings
erst ab dem Wochenende in Richtung Koblenz fließen, die Fahrtrichtung
Venlo/Düsseldorf ist bereits seit einigen Wochen frei.Der
Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr
und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, NRW-Verkehrsminister
Hendrik Wüst und Thomas Ganz, Regionalleiter beim Landesbetrieb
Straßenbau Nordrhein-Westfalen, gaben gemeinsam mit Dr. Frank
Weigand, Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG, die Strecke offiziell
frei.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister
für Verkehr und digitale Infrastruktur, sagte: „Wo Braunkohle
gewonnen wird, muss in besonderen Fällen das Autobahnnetz neu
geordnet, verstärkt oder verlegt werden. Dabei gilt es, die
Mobilität für heute und morgen mit einer effizienten Verkehrspolitik
zu sichern. Beim Neubau der A 44 ist modernster Lärmschutz verbaut.
Auch wurden die Belange des Naturschutzes intensiv berücksichtigt und
auf einer Ausgleichsfläche von 42 Hektar neue Lebensräume für Tiere
und Pflanzen geschaffen.“
„Dieses Bauvorhaben ist ein gutes Beispiel für eine wirkungsvoll
beschleunigte Baurechtschaffung“, ergänzte NRW-Verkehrsminister
Hendrik Wüst. „Die sorgfältigen planerischen Vorbereitungen und
umfangreich verlaufene Kommunikation von Straßen.NRW und RWE Power
mit den Verfahrensbeteiligten haben dazu geführt, dass das
Planfeststellungsverfahren innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen
werden konnte und keine Klagen gegen den Beschluss erhoben wurden.“
Die A44 zwischen den Autobahnkreuzen Holz und Jackerath musste bereits
2006 den Braunkohlebaggern des Tagebaus Garzweiler weichen. Als Ersatz
für den Autobahnverkehr und um die Region verkehrlich möglichst
wenig zu beeinträchtigen, wurde die A61 damals auf zehn Kilometern
sechsspurig ausgebaut. Nun übernehmen die neue A44n und die
ausgebaute A46 diese Funktion.In die Umleitung haben Bund und RWE
insgesamt 125,4 Millionen Euro investiert, der Anteil des Bundes lag
dabei bei 5,8 Millionen Euro. Das Ergebnis nach sechs Jahren Bauzeit:
eine 7,2 Kilometer lange sechsspurige A44-Neubaustrecke zwischen dem
Autobahndreieck Jackerath und dem Kreuz Holz; 3,3 Kilometer A44-Neubau
mit vier Spuren zwischen der L241 bei Titz und dem Dreieck Jackerath;
der sechsspurige Ausbau der A46 zwischen dem Autobahnkreuz Wanlo und
dem Kreuz Holz; der Neubau des Autobahndreiecks Jackerath sowie der
Umbau des Autobahnkreuzes Wanlo und des Kreuzes Holz. Gebaut wurde die
neue Autobahn dort, wo vor wenigen Jahren noch die Braunkohlebagger
aktiv waren. Das hat die Planer vor besondere Herausforderungen
gestellt. Der Untergrund für die neue A44 ist ein sogenannter
Kippenkörper, der aus 1,5 Milliarden Kubikmeter Abraum aufgeschüttet
wurde. Um die Stabilität des 1000 Meter breiten Damms zu garantieren,
mussten die Schüttungen entsprechend verdichtet werden. Die
Technische Universität München begleitete das Verfahren
wissenschaftlich. Um das Vorgehen abzusichern, wurde sogar eine
Teststrecke gebaut. Beim Bau auf einem zwischen 140 und 180 Meter hoch
aufgeschüttetem Damm sind es vor allem Setzungen, die zu Schäden an
Fahrbahn oder Bauwerken führen könnten. So stehen zwei Widerlager
für eine Verbindungsrampe im Kreuz Holz direkt an der Hangkante zum
Tagebau. Um spätere Setzungen ausgleichen zu können, wurden dort
sogenannte Futterplatten in das Bauwerk eingebaut, die herausgenommen
werden können. So kann Setzung bis zu acht Zentimeter ausgeglichen
werden.Am Ausbau der A46 und dem Neubau der A44n waren zwei
Straßen.NRW-Niederlassungen und RWE beteiligt. Rund 15
Klimaaktivisten blockierten eine halbe Stunde vor der Eröffnungsfeier
die einzige Zufahrt zur Veranstaltung, die Autobahnauffahrt
Mönchengladbach-Odenkirchen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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