Verkehrsunfallstatistik 2023
Gefährliches Pflaster Hürth

Insgesamt 11.944 Verkehrsunfälle wurden der Kreispolizei im vergangenen Jahr gemeldet, 64 mehr als im Jahr zuvor.  | Foto: Archiv/Feuerwehr Bergheim
  • Insgesamt 11.944 Verkehrsunfälle wurden der Kreispolizei im vergangenen Jahr gemeldet, 64 mehr als im Jahr zuvor.
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Etwas mehr Unfälle, weniger Verunglückte aber deutlich mehr verletzte Kinder unter 14 Jahren: Die Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis hat die Verkehrsunfallstatistik 2023 präsentiert.

Rhein-Erft-Kreis. Durchschnittlich krachte es im Jahr 2023 alle 44 Minuten im Rhein-Erft-Kreis. Alle fünf Stunden wurde ein Mensch im Rhein-Erft-Kreis bei einem Unfall verletzt. Alle zwei Tage verunglückte ein Kind im Straßenverkehr.

Die Kreispolizeibehörde präsentierte Anfang der Woche die Polizeiliche Verkehrsunfallstatistik 2023. Insgesamt 11.944 Verkehrsunfälle wurden der Polizei im vergangenen Jahr gemeldet, 64 mehr als im Jahr zuvor, aber deutlich weniger als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Damals nahm die Polizei 12.746 (+802) Unfälle auf.

Trotz des leichten Anstiegs von Unfällen im Jahr 2023 ist die Zahl der verunglückten Personen zurückgegangen. Insgesamt 1744 Menschen wurden im Straßenverkehr verletzt, 167 davon schwer, 9 Menschen starben.

Bedenklich angestiegen ist die Zahl der verunglückten Kinder (bis 14 Jahre). Hier registrierte die Polizei einen Anstieg von fast 20 Prozent. 149 Kinder wurden bei Verkehrsunfällen im Kreis verletzt, 7 davon schwer. Ein 10-Jähriger wurde in Pulheim von einem Lastwagen erfasst und erlag kurz darauf seinen Verletzungen.

Leicht angestiegen ist auch die Zahl der verunglückten Fußgänger (182). Drei Fußgänger wurden bei Unfällen tödlich verletzt.

Deutlich zurückgegangen sind hingegen die Zahlen der verunglückten Jugendlichen (-16 Prozent), Senioren (-11 Prozent) und Radfahrenden (-9 Prozent).

Erfreulich ist der Rückgang der gemeldeten Verkehrsunfälle bei denen Alkohol oder Betäubungsmittel die Unfallursache waren. In beiden Kategorien verzeichnete die Polizei einen Rückgang von über 20 Prozent im Vergleich zum Negativ-Rekordjahr 2022.

Das bundesweite Problem der „Ablenkung durch elektronische Geräte“ besteht auch im Rhein-Erft-Kreis. Da sich der Blick auf das Smartphone als Unfallursache nur schwer nachweisen lässt, geht die Polizei von einer „hohen Dunkelziffer“ aus und mahnt: „Jeder zweite Fahrzeugführende verstößt gegen geltende Vorschriften bezüglich Smartphone-Nutzung“.Die meisten Personen verunglückten in den Kommunen Hürth (283 Personen), Kerpen (217), Frechen (211) und Bergheim (206).Während in Bergheim (-50), Kerpen (-46) und Wesseling (-20) die Verunglücktenzahlen rückläufig sind, registrierte die Polizei in den Kommunen Hürth (+28), Erftstadt (+30) und Frechen (+31) starke Anstiege.

Bei 134 Unfällen flohen die Verursacher, ohne sich um Verletzte am Unfallort zu kümmern. In 71 Fällen konnten die Flüchtigen ermittelt werden.

Ziel der Kreispolizei in diesem Jahr ist es, die Zahl der Tödlich- und Schwerverletzten im Straßenverkehr weiter zu reduzieren, Rad- und Pedelecfahrende besser zu schützen, Kinder und Senioren zu schulen und die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten weiter zu steigern.

Junge Verkehrsteilnehmer sollen zudem durch die Aktion „Toter Winkel“ auf die Gefahren durch Lastwagen und Busse im Straßenverkehr aufmerksam gemacht werden. Ziel der Aktion ist es, Zweiradfahrer für den „Toten Winkel“ zu sensibilisieren und Unfälle zu vermeiden.

Grundschüler der dritten und vierten Klasse und deren Großeltern meistern bei der Aktion „Generationen im Team – Sicherheit erfahren“ einen Fahr- und Sicherheitsparcours mit Fahrrädern oder Pedelecs. Der Verkehrssicherheitspreis wird von Landrat Frank Rock verliehen.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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