Das perfekte Hasen-Dinner
Hasen mögen die Vielfalt

Immer wachsam. Foto: Ralf Huckriede
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Rhein-Berg. Der Feldhase ist ein Feinschmecker – eigentlich. Denn in der modernen Feldflur muss er sich oft auf Weizenhalme, Raps und diverse Gräser beschränken. Dabei sieht das perfekte Hasen-Dinner ganz anders aus: Rotklee als Amuse-Gueule, dann ein Salat aus frischem Löwenzahn. Zum Hauptgang wird Kohl an Wildkräutern und Fenchelgemüse serviert und zum Dessert werden junge Triebe vom Löwenmäulchen gereicht. „Der Hase will Qualität und Abwechslung auf dem Teller“, weiß Andreas Heider vom Hegering Overath e.V. Gerade jetzt im Frühjahr ist Meister Lampe auf ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung angewiesen. „Wer mit Tempo 80 km/h über die Wiese rennt und dabei Haken schlägt, um seine Liebste zu beeindrucken, der benötigt schon ein besonderes Powerfood, um nicht schlapp zu machen“, sagt Jäger Heider. „Auch die Hasenmütter brauchen jetzt viel hochwertiges Futter“, ergänzt Gabriele Pollerhoff aus Rösrath. „Die Hasenbabys werden aus Sicherheitsgründen meist nur zweimal am Tag von der Mutter aufgesucht und gesäugt. Die Milch muss dann besonders fett- und nährstoffreich sein, damit die Kleinen schnell „Speck auf die Rippen“ kriegen.“
Leider wird solch ein perfektes Menü heutzutage nur noch selten serviert, denn das Angebot an Wildkräutern ist in der intensiv genutzten Landwirtschaft eher rar. In Eigeninitiative und auf eigene Kosten haben Jäger daher vielerorts mit Unterstützung von Landwirten sogenannte Wildäcker angelegt. Dort wachsen dann all die Pflanzen, die sonst kaum mehr zu finden sind. „Davon profitiert nicht nur der Feldhase, sondern auch Schmetterlinge, Hummeln und sonstige Insekten“, freut sich Gabriele Pollerhoff.
„Der Hasenbesatz bei uns konsolidiert sich zunehmend“, erklärt Andreas Heider. „Die trockenen Sommermonate der letzten Jahre, aber auch Wildäcker und die Jagd auf Beutegreifer wie Fuchs und Krähen machen sich immer mehr bemerkbar.“ Ein Fachkräftemangel bei den Osterhasen ist nach Ansicht der Overather Jäger also nicht zu befürchten.

Immer wachsam. Foto: Ralf Huckriede
Noch schnell ein Snack. Foto: Ralf Huckriede
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RAG - Redaktion

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