Projekt für jugendliche Straftäter
Rechtzeitig raus aus der Kriminalität

Das „Kurve kriegen“-Team im Oberbergischen Kreis: Katja Küch, Sandy Diedrich, Sabrina Maar und Nadin Kreißl (v.l.).  | Foto: KPB OBK
  • Das „Kurve kriegen“-Team im Oberbergischen Kreis: Katja Küch, Sandy Diedrich, Sabrina Maar und Nadin Kreißl (v.l.).
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Oberberg.„Frühe Hilfe statt späte Härte“ lautet der Leitgedanke der Initiative „Kurve kriegen“. Im Fokus stehen Kinder und Jugendliche, die bereits mehrfach mit kriminellem Verhalten aufgefallen sind.

Ziel ist, die Kinder und Jugendlichen mit früher Hilfe davor zu bewahren, dauerhaft in die Kriminalität abzurutschen. Dadurch werden sowohl weitere Taten als auch die Anzahl der Opfer verringert.

Die NRW-Initiative wurde 2011 ins Leben gerufen und zunächst an acht Standorten erprobt. Aufgrund der nachhaltigen Erfolge wurde das Projekt in den Kreispolizeibehörden in Nordrhein-Westfalen ausgebaut und ist bereits an vielen Standorten erfolgreich etabliert.
Nun ist die Initiative auch im Oberbergischen Kreis vertreten.

Das „Kurve kriegen“-Team im Oberbergischen besteht aus zwei Kriminalbeamtinnen der Kreispolizeibehörde (Nadin Kreißl, Sabrina Maar) und zwei pädagogischen Fachkräften der Caritas (Sandy Diedrich, Katja Küch).

Das Aufnahmealter für „Kurve kriegen“ liegt bei acht bis 15 Jahren, wobei eine Begleitung bis zum 18. Lebensjahr möglich ist. Eine Vorauswahl infrage kommender Teilnehmender wird durch die Polizei vorgenommen.

Neben dem Alter gehören auch die Straftaten, wegen der die Kinder und Jugendlichen auffällig geworden sind, zu den Auswahlkriterien. Kriminalitätsfördernde Risikofaktoren, wie familiäre, schulische oder Suchtprobleme, werden ebenfalls in der Auswahl der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt.

Die polizeilichen Ansprechpartnerinnen besuchen die Familien und stellen die Initiative vor. Die Teilnahme an der Initiative ist freiwillig und basiert auf der Zustimmung der Erziehungsberechtigten und des Kindes beziehungsweise Jugendlichen. Sind alle einverstanden, sind die pädagogischen Fachkräfte mit im Boot. Es gilt, die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden zu erkennen, passende Hilfsangebote zu ermitteln und dadurch die Kurve zu kriegen.

Zurzeit nehmen vier Jugendliche aus dem Oberbergischen an „Kurve kriegen“ teil. Bei der Arbeit der pädagogischen Fachkräfte ergeben sich oftmals auch Schnittmengen mit den Aufgaben der kommunalen Jugendämter. Daher haben alle Jugendämter im Oberbergischen Kreis (Jugendamt Gummersbach, Kreisjugendamt, Jugendamt Radevormwald, Jugendamt Wiehl und Jugendamt Wipperfürth) mit der Kreispolizeibehörde eine Kooperation vereinbart, so dass miteinander abgestimmte Maßnahmen dazu beitragen, die Kinder und Jugendlichen vor einer kriminellen Entwicklung zu bewahren. Diese enge Kooperation ist eine der Grundlagen für den Erfolg von „Kurve kriegen“.

Für die Familien ist die Teilnahme kostenlos.

Weitere Informationen - auch in „Leichter Sprache“ - und die Kontakte der Ansprechpartnerinnen gibt es unter www.kurvekriegen.nrw.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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