In Zukunft leiser fahren?
So sieht die Bilanz der E-Autos aus

Eine Elektrozapfsäule an der Autobahnraststätte A 3 Königsforst Ost. | Foto: König
  • Eine Elektrozapfsäule an der Autobahnraststätte A 3 Königsforst Ost.
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Köln - (kg). Elektroautos werden mit Strom betrieben. Die Energie wird in
Akkus getankt, die über Magnete, die Räder antreiben. Die Reichweite
der E-Autos liegt üblicherweise im niedrigen bis mittleren
dreistelligen Kilometerbereich. Die Leistung in PS und die
Beschleunigung von Null auf 100 orientiert sich an herkömmlichen
Autos. Der Verbrauch wird in Kilowattstunden (kwh) angegeben und
befindet sich laut Herstellern im ein- bis zweistelligen kwh-Bereich.

Je nach Lademöglichkeit und Batteriekapazität werden die Akkus in
weniger als einer Stunde oder innerhalb mehrerer Stunden aufgeladen.
Eine pauschale Aussage zum Preis auf 100 Kilometer lässt sich jedoch
kaum treffen. Als Orientierung könnte ein Strompreis von rund 30 Cent
je kwh dienen. Zudem tankt meist derjenige am günstigsten, der die
größte Reichweite mit der schnellsten Ladezeit kombinieren kann.
Was die Antriebsform im Vergleich zu Verbrennern kostet – dieser
Frage ging der ADAC nach. Mit Stand Anfang 2018 nahm man dort in eine
pro-Kilometer-Berechnung unter anderem Jahre, Wertverlust,
Inspektionen, übliche Verschleißteile, Reifen, Tanken, Öl,
Versicherung auf. Aufgelistet von Audi bis VW finden sich dort
Benziner, Diesel, Elektro und Plug-In-Hybride. Die Cent-Preise pro
Kilometer liegen, abhängig von der Jahresleistung, zwischen knapp
über 20 und rund 260 Cent. Im Fazit sagen die ADAC-Techniker, dass
die Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb kostengünstiger werden.
Sinkende Kaufpreise, höhere Stückzahlen und die 4.000
Euro-Umweltprämie tragen dazu bei. Auch das Angebot ist breiter
geworden. Zudem sind durch verbesserte Batterietechnik, „reale“
Reichweiten von mehr als 300 Kilometer möglich.
In 2017 gab es in Deutschland 4.730 E-Ladesäulen, darunter 530 zum
schnell laden. Die Anzahl der Sprit-Tankstellen lag bei 14.150. Das
Joint Venture „Ionity“ will in Europa bis 2020 etwa 400
E-Stationen mit einer Leistung von bis zu 350 KW an
Hauptverkehrsachsen aufbauen. Zu Ionity gehören BMW, Daimler, Ford,
VW, Audi, Porsche. Kooperationen bestehen mit Shell, OMV, Tank & Rast
sowie Circle K.
Zur Klimafreundlichkeit der Stromautos gibt es zahlreiche Studien,
unter anderem eine vom schwedischen Verkehrsministerium und eine vom
Massachusetts Institute of Technology. Vereinfacht gesagt fällt das
Ergebnis für Akku-Autos besser aus, umso höher die Kilometerleistung
ist, und woher der Strom stammt - also ob er zum Beispiel aus Wasser-
oder Atomkraft hergestellt wird, oder welche Stromquelle zur
Herstellung der Batterien diente.
Nach Studien des Center of Automotive Management (CAM), einem Institut
der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach, liegen die
Gründe für die geringe Akzeptanz von E-Fahrzeugen nach wie vor in
der geringen Reichweite, dem hohen Preis und der geringen staatlichen
Förderung. Auch das prinzipielle und schnelle Aufladen ist für die
Leute wichtig. Viele würden sich dort eine Ladestation wünschen, wo
sie parken. Das CAM ermittelte ebenfalls, dass die globale
Elektromobilität durch den Leitmarkt China bestimmt wird. In 2017
wurden im „Reich der Mitte“ 777.000 Autos abgesetzt, 2016 waren es
507.000. In China soll es in den kommenden Jahren E-Auto-Quoten für
Erstausrüster und einen Verkaufsstopp für Verbrenner geben. In
Deutschland wurden im Vorjahr rund 54.500 Elektrofahrzeuge verkauft,
davon fast 29.500 Plug-In-Hybriden und  etwas über 25.000 E-Autos.
Das Statistische Bundesamt spricht für 2017 von einer
Pkw-Gesamtflotte von 45,8 Millionen Pkw. In Köln gibt es nach aktuell
öffentlichen Zahlen (2015) rund 454.000 Pkw. Rund 750 Autos davon 
werden über Elektro angetrieben, 2.350 haben einen Hybrid-Motor.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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