vhs-Exkursion
Wachtberg erkundet

- Klaus Vosseberg führte die Gruppe auch ins heute abgeschlossene Trocken- und Pressenhaus, wo die Briketts entstanden.
- Foto: Stadt Frechen
Die vhs Frechen beschäftigte sich in Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung im Mai mit dem Strukturwandel in der Region. Als dritte und letzte Veranstaltung bot die vhs eine Führung über den RWE-Standort am Wachtberg an.
Frechen (lk). Der ehemalige Produktionsleiter Klaus Vosseberg führte rund 20 Teilnehmende an die Orte, an denen heute noch Braunkohlestaub produziert wird und früher die Briketts mit dem „Union“-Zeichen gepresst wurden.
Die Brikettfabrik auf dem Frechener Wachtberg war der letzte Ort im Rheinischen Revier, an dem Briketts oder „Klütten“, wie sie lokal und umgangssprachlich genannt werden, produziert wurden.
Nach 120 Jahren Betriebszeit endete die Produktion im Zuge des gesetzlichen Kohleausstiegs im Dezember 2022. Die Fabriken und Anlagen wurden im Jahr 2022 unter Denkmalschutz gestellt.
Während der Führung ging es in den Leitstand der Staubproduktion, vorbei an den Silos zur Befüllung von Lastkraftwagen oder Zügen, an den Grabenbunker, in das Trocken- und Pressenhaus und in die Bündelei.
Im Anschluss an die Führung gaben in dem Vortrag „Die Zukunft des Wachtbergs“ Christian Stahlschmidt, städtischer Fachdienstleiter für Technische Infrastruktur, Planung und Bauordnung, sowie Strukturwandelmanagerin Charlotte Königstein von der Wirtschaftsförderung einen Ausblick auf den Planungsprozess für Folgenutzungen dieser Strukturwandelfläche.
Neue Ideen für den Standort wollen die Eigentümerin RWE und die Stadt Frechen für die 50 Hektar große Fläche gemeinsam entwickeln.
Christian Stahlschmidt machte dabei auf die Herausforderung aufmerksam: „Wir müssen im laufenden Betrieb eine Nachnutzung planen.“
Nach der anstehenden Entlassung aus dem Bergrecht übernimmt die Stadt Frechen von der Bezirksregierung Arnsberg die Planungshoheit über das Gebiet. Charlotte Königstein erklärte, man wolle den Standort möglichst in zukunftsfähigen Branchen wirtschaftlich neu ausrichten und so die Region auch zum Vorreiter der Transformation machen.
Eine Folgenutzung als Standort der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) wurde von einer politischen Mehrheit im Stadtrat Frechen abgelehnt.


Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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