"Wir sind immer einen Schritt zu spät gekommen"
Wadenverletzung: Aránguiz fehlt Ba ...

- Bayer 04 Leverkusen muss mittelfristig auf den chilenischen Nationalspieler Charles Aránguiz verzichten. Der Mittelfeld-Stratege zog sich eine Muskel-Sehnen-Verletzung in der rechten Wade zu.Foto: Bayer 04
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Leverkusen - (me) Chancenlos war Bayer 04 am Sonntagnachmittag im Bundesliga-Hit
gegen Primus Bayern München. Mit dem 1:5 (0:5) im eigenen Stadion war
der Herausforderer am Ende sogar noch gut bedient. Die Gäste hätten
leicht höher gewinnen können. „Am heutigen Tag waren die Bayern
für uns zu stark“, räumte Werkself-Trainer Gerardo Seoane nach dem
aus Leverkusener Sicht erlösenden Schlusspfiff ein.
Münchens Goalgetter Robert Lewandowski eröffnete den Torreigen schon
in der vierten Minute mit einem hochklassigen Hacken-Treffer.. Nach
Lewandowskis zweitem Torerfolg in der 30. Minute überrollten die
Bayern die zunehmend hilflosen Gastgeber. Innerhalb von nicht einmal
180 Minuten schossen die Süddeutschen die überforderte Leverkusener
Abwehr sturmreif. Thomas Müller (34.) und zweimal Serge Gnabry
(35./37.) waren die erfolgreichen Münchener Schützen zum 5:0.
„Wir haben heute keinen guten Tag erwischt, waren nicht bissig
genug, nicht aggressiv und in den Zweikämpfen zu weit entfernt. Wir
sind immer einen Schritt zu spät gekommen“, fasste Leverkusens
Schweizer Trainer Gerard Seoane nach dem Schlusspfiff zusammen.
„Wir sind enttäuscht, es war unsere Schuld“, so das Fazit von
Bayer-Abwehrchef Jonathan Tah. „Am Anfang haben wir geschlafen. Das
darf uns gegen ein solches Team nicht passieren.“
Mit dem 0:5 zur Halbzeit waren die Rheinländer noch gut bedient.
„Wir hatten drei weitere hundertprozentige Chancen“, listete
Münchens Chefcoach Julian Nagelsmann auf. „Hinzu kam noch der
Pfostenschuss von Sané.“
Die Bayern schalteten in der zweiten Halbzeit sogar einen Gang
zurück, ohne ihre bisweilen drastische Überlegenheit einzubüßen.
Stammkräfte wie Davies, Goretzka, Müller, Lewandowski und Süle nahm
Trainer Nagelsmann nacheinander aus dem Spiel, um sie für die
weiteren Belastungen in der Champions League, in der Bundesliga und im
DFB-Pokal zu schonen.
Vor 29.542 überwiegend enttäuschten Zuschauern in der ausverkauften
BayArena kamen die Gastgeber in der 55. Minute immerhin zum
Ehrentreffer durch Patrik Schick, den Leverkusens Jungnationalspieler
Florian Wirtz sehenswert freigespielt hatte.
Sicherlich hilfreich war, dass Bayer 04-Cheftrainer Gerardo Seoane
sein Team nach der Pause mit der zahlenmäßig stärkeren Fünfer
Kette verteidigen ließ. So kam Edmond Tapsoba, der sich im Juli einen
Riss des Syndesmosebandes zugezogen hatte, zu seinem ersten
Saisoneinsatz.
Auffällig waren am Sonntagnachmittag die Leverkusener Schwachpunkte
vor der hintersten Linie. Weder Kerem Demirbay noch der in dieser
Position völlig überforderte Nadiem Amiri vermochten die Löcher zu
stopfen. Schmerzlich vermisst wurden in der Defensive Charles
Aránguiz, mit Wadenproblemen von der chilenischen WM-Qualifikation
zurückgekehrt, und sein argentinischer Partner Exeqiel Palacios, der
wegen einer Erkältung passen musste.
Vor dem an allen Treffern schuldlosen Schlussmann Lukas Hradecky
offenbarte Bayer in der Verteidigung ungeahnte Schwächen. Kossounou
und Tah waren den Anforderungen ebenso wenig gewachsen wie Frimpong
oder Bakker. Über Diaby und Paulinho entwickelte sich wenig
Entlastung, allenfalls Wirtz und Schick ließen hier und da erahnen,
dass die Werkself an guten Tagen mehr zu bieten hat.
Geradezu gelassen nahmen die Leverkusener Anhänger den ersten herben
Rückstand in der noch jungen Saison zur Kenntnis. Als sich die
Werkself nach dem Schlusspfiff auf den Weg in die Fankurve machte,
kamen ausnahmslos Aufmunterung und Beifall von den Rängen. Trotz der
empfindlichen Pleite gegen Bayern München behaupteten die
Leverkusener als Tabellendritter ihren Platz in der Spitzengruppe der
Bundesliga.
Kapitän Lukas Hradecky freute sich über den Zuspruch der Fans:
„Wir müssen jetzt unsere Köpfe aufrichten und auf der Leistung in
der zweiten Halbzeit aufbauen.“ Abwehrchef Jonathan Tah: „Wir
werden aus dieser Niederlage lernen. Wir haben eine starke
Mentalität, das wird uns nicht zurückwerfen.“
Nach dem Europa-League-Match bei Betis Sevilla am Donnerstagabend
wartet auf Bayer 04 in der Bundesliga bereits der nächste Schlager:
Am Sonntagnachmittag um15.30 Uhr steigt das Lokalderby beim Nachbarn
1.FC Köln. Am nächsten Mittwoch um 18.30 Uhr erwartet die Werkself
im DFB-Pokal den starken Zweitligisten Karlsruher SC in der BayArena.
In der Bundesliga ist Bayer 04 im Anschluss am Samstag, 30. Oktober,
um 15.30 Uhr zu Gast beim VfL Wolfsburg.Benefizspiel für die Opfer
Opfer der FlutkatastropheLeverkusen (me) - Zur Unterstützung der
Opfer der Flutkatastrophe, die im Juli auch in Leverkusen und Umgebung
große Schäden hinterlassen hat, wird die Profimannschaft des
Fußball-Bundesligisten Bayer 04 ein Benefizspiel gegen eine
Leverkusener Stadtauswahl bestreiten. Der gesamte Erlös des Events
kommt der Bürgerstiftung Leverkusen zugute. Das Benefizspiel findet
am Mittwoch, 10. November, um 18.30 Uhr im Ulrich-Haberland-Stadion
statt.
Zwölf Vereine aus der Region haben im Voraus die Möglichkeit, ihre
Spieler für das Freundschaftsspiel zu nominieren. Der Kader der
Stadtauswahl wird aus 25 Akteuren bestehen. Gecoacht wird das Team von
Bayer 04-Urgestein Peter Hermann.
Der Eintritt für das Benefizspiel beträgt fünf Euro. Den Erlös der
ganzen Aktion wird die Bürgerstiftung unter hilfsbedürftigen
Einzelpersonen und Einrichtungen aus dem Stadtgebiet aufteilen. Über
den Onlineshop von Bayer 04 stehen insgesamt 3.000 Eintrittskarten zur
Verfügung.
Bayer 04 hat sich bereits in den vergangenen Monaten mehrfach aktiv
für die Bewältigung der Flutkatastrophe und ihrer Folgen eingesetzt.
So spendete der Klub an die Aktion „Leverkusen hilft“ der
Bürgerstiftung. Die Bayer AG, Gesellschafter der Werkself, stellte
600.000 Euro zur Verfügung. Die Erlöse aus den Testspielen gegen
Utrecht sowie Rot-Weiß Oberhausen gingen ebenfalls an die
Bürgerstiftung. Zudem trat die Traditionsmannschaft in einem
Benefizspiel im Westerwald an, die Einnahmen gingen an einen
Fußballverein aus Neuenahr-Ahrweiler.
Hunderte Fans und Fangruppierungen wie die „Gerümpel Truppe“ von
der Dhünn packten ebenfalls von Tag eins in den betroffenen Gebieten
wie dem Ahrtal, aber auch in Langenfeld und Leichlingen mit an oder
offerierten den Betroffenen Schlafplätze bei sich. Das Fanhaus von
Bayer 04 wurde zwischenzeitlich zur logistischen Zentrale
umfunktioniert. Außerdem brachten drei Fahrzeuge des Werksklubs
täglich Verpflegung nach Opladen und Schlebusch.
Von der Bayer 04-Fanbetreuung wurde ein Fan-Trödelmarkt veranstaltet.
Mit vollem Erfolg: Rund 1.500 Fans haben den Flohmarkt besucht. Dabei
sind über 25.000 Euro für die „Fluthilfe“ der Bürgerstiftung
zusammengekommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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