Kommunalwahl 2025
Handwerk will mitgestalten

- „Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen“, sagt das Handwerk. Die Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft hat einen umfassenden Katalog mit Forderungen und Erwartungen für die Kommunalwahlen erstellt.
- Foto: Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft
„Wenn du etwas gut erledigt haben willst, mach es selber“, soll Napoleon Bonaparte gesagt haben. Und was dem französischen Feldherren und selbstgekrönten Kaiser recht ist, ist dem Handwerk in der Region billig. Es möchte bei der Kommunalwahl 2025 ein Wörtchen mitreden und in Zukunft bei politischen Entscheidungen praxisnah und lösungsorientiert mitgestalten.
Rhein-Erft-Kreis (lk). „Das Handwerk mit über 5.000 Betrieben ist ein wichtiger Motor für Wirtschaft, Ausbildung und Zusammenhalt im Rhein-Erft-Kreis“, teilt die Kreishandwerkerschaft mit fordert Politik und Verwaltung dazu auf, das Handwerk in Zukunft stärker einzubinden. „Wir wollen mitgestalten – verlässlich, praxisnah, lösungsorientiert“, betont Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer.
Im Mittelpunkt ständen moderne, digital ausgestattete Schulen und eine praxisnahe Berufsorientierung an allen Schulformen. Besonders wichtig ist den Betrieben, dass Berufskollegs noch stärker auf die duale Ausbildung ausgerichtet werden, um den Fachkräftenachwuchs nachhaltig zu sichern. „Wir brauchen junge Menschen, die Lust auf Handwerk haben und dafür die richtigen Bedingungen vorfinden“, sagt Kreislehrlingswart Klaus Friedrich.
Auch die Integration von Geflüchteten und Zugewanderten in Arbeit und Ausbildung soll durch schnellere Verfahren bei den Ausländerbehörden und eine bessere Zusammenarbeit mit Jobcentern verbessert werden. Mehr Kinderbetreuung und eine engere Begleitung der Auszubildenden von Anfang bis zur Gesellenprüfung sind weitere wichtige Anliegen.„Handwerksbetriebe brauchen ausreichend Gewerbeflächen und bezahlbaren Wohnraum, auch für Auszubildende.
Schnelle Genehmigungen und effizientere Bauämter sind dafür unerlässlich“, heißt es im Forderungskatalog der Handwerker zur Kommunalwahl 2025. Mobilität sei ein weiteres zentrales Thema: „Unsere Mitarbeitenden stehen zu lange im Stau“, kritisiert Hauptgeschäftsführer Peter Ropertz. Deshalb fordert das Handwerk bessere Straßen, mehr Parkplätze für Handwerksfahrzeuge und einen stärkeren Öffentlichen Nahverkehr.
In der Energie- und Klimapolitik will das Handwerk die kommunale Wärmeplanung aktiv mitgestalten und setzt auf Versorgungssicherheit und bezahlbare Energie. Digitalisierung und Bürokratieabbau gingen für die Betriebe Hand in Hand. Neue „bürokratische Hürden“ wie eine kommunale Verpackungssteuer lehnt das Handwerk ab. Stattdessen soll Schwarzarbeit konsequenter bekämpft werden.
Abschließend fordert das Handwerk stabile Gewerbesteuern, mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie einen Strukturwandel mit Fokus auf neue Arbeitsplätze. „Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Jetzt brauchen wir verlässliche Partner in der Politik“, so Engels-Bremer.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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