Werkself siegt 2:0 gegen Düsseldorf
Völler: „Jetzt geht’s erst richtig los!“

Leon Bailey sorgte mit seinem Treffer zum 2:0 für die Entscheidung in der Partie gegen Düsseldorf. | Foto: KSmediaNET
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Leverkusen (me) - Mit erstaunlicher Konstanz hat sich Bayer 04 in der
Fußballbundesliga aus dem tristen Mittelmaß zurück ins obere
Drittel der Tabelle gepunktet. Mit 36 Zählern ist die Werkself
inzwischen auf den fünften Platz vorgerückt und damit einer der
ersten Anwärter für die Qualifikation zur Europa League. Hält das
Team den aktuellen Kurs, rückt für die Leverkusener sogar die
Champions League wieder in Reichweite.

Der neue Trainer Peter Bosz, der in der Winterpause den weniger
erfolgreichen und wohl auch glücklosen Heiko Herrlich abgelöst
hatte, hat Bayer 04 mit Beginn der Rückrunde wieder auf Kurs
gebracht. Nur das erste Spiel gegen den Tabellendritten Borussia
Mönchengladbach ging mit einigem Pech mit 0:1 verloren.

In den vier folgenden Begegnungen gab die Werkself keinen Punkt mehr
ab. Am Sonntagabend landete die Werkself – drei Tage nach dem
torlosen Remis gegen Krasnodar in der Europa League – vor 27.717
Zuschauern in der auch diesmal nicht ausverkauften Bay-Arena einen
ungefährdeten 2:0 (1:0)-Sieg gegen den starken Aufsteiger Fortuna
Düsseldorf.

Unter dem holländischen Chefcoach Peter Bosz spielt die Werkself
endlich wieder herzerfrischenden Fußball voller Offensivdrang und
klarer Ausrichtung in allen Mannschaftsteilen. Die Leverkusener Profis
offenbaren mit fast jedem Ballkontakt, dass sie wieder Freude am Spiel
haben, und scheinen überzeugt von der Spielweise, die ihnen Peter
Bosz innerhalb weniger Wochen vermittelt hat.

Die von fast 4.000 mitgereisten Fans unterstützten Düsseldorfer
bekamen die volle Wucht des Leverkusener Angriffswirbels von Anfang an
zu spüren, wehrten sich aber tapfer und mit einem guten
Defensivkonzept gegen die Spielkunst des Gegners. „Wir waren von der
großen Dominanz der Platzherren nicht überrascht“, so Düsseldorfs
Trainer Friedhelm Funkel nach dem Schlusspfiff. „Aber wir haben aus
einer weitgehend sicheren Grundordnung gespielt, die Bayer nicht so
viele Chancen eröffnet hat.“

Während der rheinische Nachbar auf eine Vielzahl verletzter Spieler
verzichten musste und kurz vor dem Abpfiff auch noch seinen an Grippe
erkrankten Torwart Michael Rensing durch den 39-jährigen Oldie
Jaroslav Drobny ersetzen musste, fehlte bei Bayer 04 neben Kapitän
Lars Bender auch dessen Zwillingsbruder Sven, der verletzt aus
Krasnodar zurückgekehrt war.

Mitchell Weiser und Aleksandar Dragovic fügten sich nahtlos ein, und
auch Lucas Alario, der schon in der 15. Minute für den am
Oberschenkel verletzten Karim Bellarabi ins Spiel kam, brauchte wenig
Anlaufzeit im Sturmzentrum. Für den torgefährlichen Argentinier
rückte Torjäger Kevin Volland auf die verwaiste rechte
Angriffsseite, ohne dass der Leverkusener Spielfluss Schaden genommen
hätte.

Volland leistete in der 15. Minute auch die Vorarbeit zum
Führungstreffer durch den geschickt ins Zentrum gerückten Kai
Havertz. Bayers Überlegenheit setzte sich fort, und in der 66. Minute
erhöhte Leon Bailey, der nach Weisers Torschuss den Abpraller von
Fortuna-Schlussmann Drobny ins Netz schob, auf 2:0. Damit war die
Partie, in der die Werkself mehr als 80 Prozent an Ballbesitz für
sich verbuchte, entschieden. Bayer 04 war einem dritten Treffer näher
als die Gäste dem Anschluss.

„Ich bin sehr zufrieden“, freute sich Bayer 04-Trainer Peter Bosz
nach dem Abpfiff über den vierten Bundesligasieg in Folge: „Wir
hatten es mit einer sehr gut organisierten und kompakt stehenden
Düsseldorfer Mannschaft zu tun. Unsere Mannschaft hat über die
gesamten 90 Minuten sehr konzentriert gespielt und so gut wie nichts
zugelassen. Sie kommt immer besser zurecht mit meiner Spielordnung.
Die Fortschritte im Gegenpressing mit allen Spielern waren
augenfällig.“

Prognosen für die nächste Leverkusener Bundesligapartie am
Sonntagabend (18 Uhr) bei seinem Ex-Klub Borussia Dortmund, immerhin
Tabellenführer, mochte Peter Bosch nicht abgeben. „Damit“, so der
Holländer, „beschäftige ich mich erst nach unserem
Europa-League-Rückspiel gegen Krasnodar am Donnerstagabend.“

Auch eine mögliche Kurskorrektur der Leverkusener Ausrichtung von der
Europa- zur Champions League war für Peter Bosch am Sonntag kein
Thema.

Vielsagend äußerte sich Sportchef Rudi Völler: „Natürlich wollen
wir die Mannschaften vor uns Woche für Woche unter Druck setzen.
Jetzt geht’s erst richtig los. Es ist noch vieles möglich.“

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