Großer Aufwand, aber kein Ertrag
Bayer verliert gegen Mönchengladbach

Nach dem Sieg im DFB-Pokal kassierte die Werkself am Samstag eine Niederlage gegen Mönchengladbach. | Foto: Bayer 04
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Leverkusen (me) - Vier Tage nach dem eher dürftigen 1:0 (1:0)-Pokalsieg gegen den
wackeren Aufsteiger FC Paderborn (Torschütze: Alario, 26. Minute)
stolperte Bayer 04 in der Fußballbundesliga knapp mit 1:2 (1:2) gegen
Tabellenführer Borussia Mönchengladbach.

Nach schwacher erster Halbzeit legte die Werkself nach der Pause einen
Zahn zu, vergab aber zu viele gute Chancen, um das Blatt noch zu
wenden. 30.210 Zuschauer, darunter gut 5.000 Fans vom Niederrhein,
sahen in der BayArena eine bis zum Schluss spannende Partie mit einem
glücklichen Sieger, der seine Position an der Bundesligaspitze
behauptete. Bayer 04 rutschte auf den zehnten Tabellenplatz, hat die
oberen Ränge aber immer noch im Blickfeld. Der Abstand zum
Drittplatzierten Leipzig beträgt gerade einmal drei Punkte.

Die Werkself startete denkbar schlecht in die Partie. Schon in der
achten Minute nutzte Oscar Wendt die Verwirrung in der Leverkusener
Abwehr zum Führungstreffer. Der Ausgleich durch Kevin Volland in der
25. Minute brachte die Gastgeber zunächst zurück ins Spiel. Der
27-jährige Angreifer nutzte einen herausragenden Pass seines
argentinischen Sturmpartners Lucas Alario zu einem zielstrebigen Solo.
Volland umkurvte den machtlosen Mönchengladbacher Torwart Yann Sommer
und schob den Ball ins leere Tor.

Fast eine Kopie des Führungstreffers war das 2:1 der Gäste kurz vor
der Pause. Wieder passierte der Ball von der rechten Seite ungehindert
den Strafraum und landete diesmal beim zu Recht hoch gelobten
Franzosen Marcus Thuram. Der hatte keine Mühe die Kugel über die
Linie zu schieben.

Bayer 04-Trainer Peter Bosz war tief enttäuscht vom Spiel seines
Teams in den ersten 45 Minuten. „Das war die schlechteste Halbzeit,
die ich seit meinem Dienstantritt von der Mannschaft gesehen habe“,
urteilte der Niederländer. „Vor allem bei Ballbesitz haben die
Spieler nicht das gebracht, was ich erwarte.“

Erst nach der Pause fasste Bayer 04 langsam Tritt und drängte die
nachlassenden Mönchengladbacher in die Verteidigung. „In der
zweiten Halbzeit haben wir mehr Druck gemacht und die Kontrolle
übernommen“, bestätigte Peter Bosz. „Wir hätten unbedingt den
Ausgleich machen müssen.“

Ähnlich urteilte Borussia-Trainer Marco Rose: „Am Ende hatte Bayer
einen Punkt verdient. Trotzdem muss ich meiner Mannschaft ein großes
Kompliment machen, dass sie sich im vierten Spiel innerhalb weniger
Tage selbst treu geblieben ist, auch wenn der große Verschleiß nach
der Pause deutlich geworden ist.“

Leverkusens Chefcoach Peter Bosz musste zwar auf Kapitän Lars Bender
(Faserriss) verzichten, hatte aber etliche seiner lange verletzten
Profis wieder an Bord. „Über 90 Minuten sind sie aber noch nicht
voll belastbar“, so Peter Bosz. Der in die Stammelf zurückgekehrte
Brasilianer Wendell hielt immerhin gut eine Stunde durch, gab der
Abwehr aber auf der rechten Seite nicht die erhoffte Sicherheit und
war an beiden Gegentoren nicht schuldlos.

Der in der 69. Minute für Wendell eingewechselte Leon Bailey,
ebenfalls viele Wochen verletzt, verabschiedete sich schon vor dem
Schlusspfiff. Nach einer Tätlichkeit gegen Patrick Herrmann sah der
Jamaikaner in der fünften Minute der Nachspielzeit auf Intervention
des Videoschiedsrichters die rote Karte. Trainer Peter Bosz nach dem
Studium der TV-Bilder: „Dumm und unnötig.“

Den Wert für die Leverkusener Mannschaft unterstrich der in der 46.
Minute für Julian Baumgartlinger eingewechselte Charles Aranguiz. Bei
seinem ersten Einsatz nach langer Verletzungspause übernahm der
Chilene umgehend das Kommando im Mittelfeld und war zugleich der
erhoffte Fixpunkt in der Defensive. „Man hat gesehen, wie wichtig er
für uns ist“, so Trainer Bosz. „Mit ihm haben wir sofort unseren
Rhythmus gefunden.“

Nach seinem vorübergehenden Formtief zeigte sich Jung-Nationalspieler
Kai Havertz leicht verbessert. Im Angriff wäre dem gut eingespielten
Duo mit Volland und Alario der eine oder andere Torerfolg zu gönnen
gewesen. Kevin Volland: „Es ist enorm ärgerlich. Wir betreiben
großen Aufwand, bleiben aber ohne Ertrag.“ Sven Bender, noch einer
der Besseren in der zu oft löchrigen Leverkusener Abwehr, urteilte
ähnlich: „Es tut weh, dass wir mit leeren Händen dastehen. Wir
müssen aus dieser Niederlage lernen.“

Für Bayer 04 geht es schon am heutigen Mittwoch (21.00 Uhr, BayArena)
in der Champions League mit der Partie gegen Atlético Madrid weiter.
In der Bundesliga folgt am Sonntag, 10. November, um 15.30 Uhr die
Begegnung beim VfL Wolfsburg.

Im Achtelfinale des DFB-Pokalwettbewerbs trifft Bayer 04 am 4./5.
Februar 2020 in der BayArena auf den ambitionierten Zweitligisten VfB
Stuttgart. Das ergab am Sonntagabend die Auslosung in der
ARD-Sportschau.

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RAG - Redaktion

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