Kranke Herzen brauchen Kontrolle
Kranke Herzen brauchen Kontrolle - Experten warne ...

Ein hoher Blutdruck gehört zu den Risiken für eine Herzerkrankung und sollte regelmäßig kontrolliert werden. | Foto: djd/www.dgk.de/Picture-Factory J. Rofeld
  • Ein hoher Blutdruck gehört zu den Risiken für eine Herzerkrankung und sollte regelmäßig kontrolliert werden.
  • Foto: djd/www.dgk.de/Picture-Factory J. Rofeld
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(djd). Heike M. aus Köln gehört zu den herzkranken Menschen, die
während der Corona-Zeit Probleme bekamen: Sie erlitt im April 2021
einen Herzinfarkt. Allerdings rief sie erst zwölf Stunden, nachdem
sie die ersten Symptome verspürte, den Rettungsdienst. Mit diesem
Verhalten steht sie nicht allein da: Expertinnen und Experten der
Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) beobachten, dass immer
noch notwendige Vorsorge- und Kontrolltermine verfallen und in
Notfällen nicht rechtzeitig das Krankenhaus aufgesucht wird. Eine der
Folgen beschreibt Prof. Dr. Stephan Baldus, Präsident der DGK: „An
Herzinsuffizienz (Herzschwäche) erkrankte Patientinnen und Patienten
waren im letzten Jahr von einer deutlichen Übersterblichkeit
betroffen, auch wenn sie nicht an Covid erkrankten.“

Betroffene schildern

ErfahrungenAuf ihrer Internetseite www.herzfitmacher.de klärt die DGK
über die Gefahren von Herzerkrankungen auf und gibt Auskunft
darüber, warum rechtzeitige und regelmäßige Arztbesuche gerade für
Herzerkrankte so wichtig sind. Patientinnen und Patienten schildern
ihre Erfahrungen in der Pandemie. Wer mag, kann seine eigene
Geschichte per Mail an die Adresse herzkrank@dgk.org senden. Ein
krankes Herz belastet Patientinnen und Patienten meist ihr Leben lang.

Als Folge der Corona-Pandemie kamen jedoch neue Sorgen hinzu: Drohen
mir mehr Gefahren als anderen Menschen? Werde ich im Krankenhaus so
gut versorgt wie sonst auch? Wie sicher kann ich mich beim Besuch
einer kardiologischen Praxis fühlen? So kam es, dass 2020
Krankenhauseinweisungen wegen Herzinsuffizienz in Deutschland deutlich
abnahmen – ähnlich wie in Amerika, wo eine Studie einen Rückgang
um 35 Prozent verzeichnete.

Unbemerkt werden

Erkrankungen schlimmerDas Problem der kranken Herzen wird wie unter
einem Brennglas deutlich, wenn man die Situation in Hessen betrachtet:
Dort wurden laut DGK während des ersten Lockdowns 35 Prozent weniger
Katheter eingesetzt – und im gleichen Zeitraum starben zwölf
Prozent mehr Personen als sonst an Herzproblemen. „Herzerkrankungen
verschlimmern sich häufig unbemerkt, bis es möglicherweise zu einem
folgenschweren Notfall kommt. Die Erkrankungen auf die leichte
Schulter zu nehmen, ist lebensgefährlich“, erklärt Prof. Baldus.

Symptome

richtig einschätzenHeike M. ist sich heute sicher: Sie würde
Symptome wie starke Rückenschmerzen, die ihren Herzinfarkt anzeigten,
nicht mehr unterschätzen. Weil sie die Situation nicht ernst nahm,
wird ihr eine leichte Herzschwäche bleiben. Der Herzmuskel wurde zu
lange nicht richtig durchblutet und dadurch geschädigt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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