Jack London
Vom Zeitungsjungen zum Schriftsteller

- Jack London im Alter von neun Jahren mit seinem Hund Rollo, aufgenommen 1885.
- Foto: Unbekannt, Quelle: Wikipedia.de
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Gerade in der Weihnachtszeit laufen im Fernsehen ja oft sehr
schöne alte Filme für die ganze Familie. Wer gerne Abenteuerfilme
mag, kennt sicher auch die alten Klassiker, wie „Wolfsblut" oder
„Der Seewolf". Diese Filme basieren auf den Abenteuerromanen des
weltbekannten Schriftstellers Jack London, der vor einhundert Jahren
am 22. November 1916 verstorben ist und dessen Bücher auch heute noch
gerne von vielen jungen, aber auch älteren Menschen gelesen werden.
Jack London hat selbst auch ein sehr abenteuerliches Leben geführt,
von dem wir euch heute erzählen wollen.
Junge aus armen Verhältnissen
Jack London wurde 1876 geboren und wuchs in einem Armenviertel in San
Francisco auf. Da sein leiblicher Vater die Familie verlassen hatte
und sein Stiefvater sehr krank war, musste der kleine Jack schon als
Junge mitverdienen und arbeitete unter anderem als Zeitungsausträger
und zeitweise auch in einer Konservenfabrik. Dort musste er hart
arbeiten und verbrachte oft mehr als 16 Stunden am Tag in der Fabrik.
In seiner knappen Freizeit las er am liebsten Bücher in der
öffentlichen Bibliothek.
Als er etwas älter war, wurde er zunächst „Austernpirat" und
plünderte nachts die Muschelbänke. Dafür landete er sogar zeitweise
im Gefängnis. Eines Tages heuerte er auf dem Schiff eines
Robbenjägers an und reiste mit diesem nach Japan. Einige Erlebnisse
dieser Reise hat der dann später in seinem berühmten Roman „Der
Seewolf" verarbeitet. Nach seiner Rückkehr arbeitete er in einer
Jutefabrik und später als Kohlenschlepper. Doch sein eigentlicher
Herzenswunsch war es schon lange, eines Tages Schriftsteller zu
werden. So holte er die versäumte Schulzeit nach und ging auf ein
Gymnasium.
Als Goldgräber in Alaska
Sein Leben ging aber abenteuerlich weiter, als er mit 21 Jahren sein
Glück als Goldgräber in Alaska suchte. Als er von dort
zurückkehrte, machte er eine Ausbildung als Briefträger. In dieser
Zeit begann er damit, Abenteuergeschichten zu schreiben, die er auch
Zeitungen und Verlagen anbot. Sein erster erfolgreicher Roman und
Durchbruch war „Der Ruf der Wildnis" welcher im Jahr 1903
veröffentlicht wurde. Dieser Roman, der ebenfalls verfilmt wurde,
handelt von dem Hund eines Goldgräbers. Als der Goldgräber von
Indianern getötet wird, meidet der Hund die Menschen und lebt fortan
bei den Wölfen. 1907 baute der „Abenteurer Jack London" sogar ein
eigenes Schiff, mit dem er in die Südsee aufbrach.
Jack London hat viele Geschichten aus seinem eigenen Leben in seine
Romane und Kurzgeschichten mit eingebaut. Sein Leben bestand aus
vielen Höhen und Tiefen und einem ständigen Drang, Neues zu erleben.
Von ihm stammt auch der Satz „Tag für Tag verspüre ich den Wunsch,
die Welt jenseits des Horizonts zu entdecken." So kam es, dass er
sogar als Kriegsreporter nach Korea ging. Doch alle diese Reisen waren
natürlich nicht ungefährlich und auch mit Krankheiten verbunden. Da
Londons Lebensstil mit zu viel Alkohol auch nicht gerade gesund war,
starb er schon sehr früh im Alter von nur 40 Jahren im Jahre 1916,
also vor 100 Jahren.
Geschichten von Freiheit und Abenteuer
Seine Bücher, die übrigens in über 70 Sprachen übersetzt wurden,
und die darauf basierenden Filme, sind bis heute weltweit immer noch
beliebt. Es sind die Geschichten von Freiheit und Abenteuer, die
Generationen von Kindern, Jugendlichen und natürlich auch Erwachsenen
immer noch gerne lesen bzw. sehen. Durch seine Abenteuerromane,
Tiergeschichten und Reiseberichte wurde er zu einem der berühmtesten
Schriftsteller Amerikas. Übrigens: Jack London hat sich – da er
selbst aus einer sehr armen Familie stammte – auch viel um die Armen
gekümmert und sich mit dem schweren Leben dieser Menschen
beschäftigt.
#Infobox
So hat er im Jahre 1902 sozusagen „undercover" freiwillig sechs
Wochen in einem Armenviertel in London gelebt, um so über deren
bitteres Schicksal ein Buch schreiben zu können. Dass Jack London,
wie beschrieben, selbst unter sehr harten und schwierigen
Lebensbedingungen aufwuchs, spiegelt sich zum Teil in seinen packenden
Romanen wieder. So u.a. in der Romanfigur des „Seewolfs" alias
Kapitän Wolf Larsen, der nicht nur eine rohe Kartoffel in der Faust
zerquetschen konnte, sondern sich oft prügelte und mit roher Gewalt
auf seinem Schiff regierte.
Vielleicht findet ihr ja noch einen seiner Romane im Bücherschrank
eurer Eltern oder Großeltern, oder ihr wünscht euch zu Weihnachten
eine DVD mit der Verfilmung eines Romans von Jack London. Es wäre
aber ja vielleicht auch ein passendes Geschenk für eure Eltern…




Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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