Auch vom Menschen verbreitet
„Salamanderpest“ breitet sich in den Wäldern weiter aus

- Feuersalamander stehen unter strengem Naturschutz und können bis zu 25 Jahre alt werden. Doch Wander und Co verbreiten unbeabsichtigt einen Pilz, der den qualvollen Tod für die Tiere bedeutet.
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Region - (red) Nicht nur wir Menschen haben aktuell mit einer
folgenschweren Infektionskrankheit zu kämpfen: Ausgerechnet
Naturfreunde tragen unbewusst dazu bei, dass sich eine Krankheit
ausbreitet, die viele Opfer unter Feuersalamander fordert.
Der Hautpilz Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans), auch
Salamanderpest genannt, verbreitet sich in den Wäldern und
Naturschutzgebieten des Kölner Regierungsbezirkes sehr rasch und hat
schon mehrere Populationen der unter strengen Naturschutz stehenden
Amphibie ausgerottet. Besonders in der Nordeifel verbreitet sich der
Pilz, aber auch in anderen Gebieten kommt es immer öfter zu
deutlichen Bestandsrückgängen.
Die Infektionskrankheit führt bei Feuersalamandern, welche in freier
Wildbahn ein Alter von bis zu 25 Jahren erreichen können,
unausweichlich zu einem qualvollen Tod. Neben Feuersalamandern sind
auch andere Lurcharten wie der Kammmolch bedroht.
Ähnlich wie beim Coronavirus muss man die Infektionskette
unterbrechen, um eine Ausbreitung zu stoppen. Verbreitet wird der
Hautpilz über kontaminierten Schlamm und Waldboden, der
beispielsweise an Schuhen oder Fahrradreifen hängt und so in andere
Gebiete weitergetragen wird. Gerade zu Corona-Zeiten, in denen viele
Menschen mangels Freizeitalternativen in die Natur ausweichen, ist das
Problem besonders akut. Es ist nachgewiesen, dass Bsal am häufigsten
in von Menschen hoch frequentierten Gebieten auftritt.
Um die Krankheit einzudämmen und die Tiere zu schützen, wird
empfohlen, feste Wege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu
führen.
Sollte man mit Untergrund in einem Amphibienlebensraum in Kontakt
kommen, wird Wanderern, Radfahrern, Anglern, sowie Forstleuten und
Jägern empfohlen, ihre Ausrüstung und Schuhe zu reinigen und zu
desinfizieren. Falls man ein krankes oder totes Tier entdeckt, meldet
man dies im besten Fall an die regionale Naturschutzbehörde.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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