Spendenparlament
Gelebte Demokratie

Bonner Vereine und die Finanzkommission werben gemeinsam für eine Förderung.  | Foto: Spendenparlament Bonn
  • Bonner Vereine und die Finanzkommission werben gemeinsam für eine Förderung.
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Bonn (red). Ganz im Zeichen der Demokratie stand die 31. Sitzung des Bonner Spendenparlamentes. Dort beschloss das Bonner Spendenparlament mit den Stimmen der Parlamentarier die Förderung von zehn lokalen Projekten mit einer Gesamtfördersumme von fast 27.000 €.

Im Jahr des 75. Geburtstages des Grundgesetzes setzte auch der Veranstaltungsort, die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule, den perfekten Rahmen. Die Namensgeberin der Schule Elisabeth Selbert ist eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“. Der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ stünde ohne die Sozialdemokratin und Juristin nicht in unserer Verfassung.

„Wir freuen uns sehr“ so Klaus Hombach, 1. Vorsitzender des Trägervereins Bonner Spendenparlament e. V. in seiner Begrüßungsrede, „dass wir heute zur 31. Parlamentssitzung an einem Ort zu Gast sind, der unsere Idee mit dem Bekenntnis zu Freiheit, Demokratie und Menschenwürde im Jubiläumsjahr des Grundgesetzes verbindet. Das Bonner Spendenparlament steht für Inklusion, Toleranz und demokratische Mitbestimmung und fördert Projekte zur Integration aller gesellschaftlichen Gruppen.“

Die unterstützten Vereine und Projekte

Mit dem Projekt „Neustart – clever Deutsch lernen“ ermöglicht der Verein Ausbildung statt Abschiebung e.V. (AsA) ca. 100 Jugendlichen die Sprachkompetenz zu stärken und ihre schulischen und beruflichen Perspektiven zu verbessern. In den geplanten Nachmittagskursen werden grundlegende, alltagsrelevante Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien und Geräten, die zunehmend auch in den Deutschkursen angewandt werden, vermittelt. Das Projekt wird mit 5.000 € gefördert.

Die Beratungsstelle „BOOFE“ des Vereins Bunter Kreis Rheinland e. V. betreut rund 400 Familien mit behinderten oder chronisch schwerstkranken Kindern. Mit dem Projekt „Begegnungsräume“ soll den Eltern die Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung angeboten werden, um der Isolation entgegen zu wirken, die die fordernde Familienarbeit mit sich bringt. Dazu werden Mütterfrühstücke für jeweils 20 Personen organisiert sowie Waldspaziergänge und Stammtischabende für Berufstätige. Das Projekt wird mit 2.016 € unterstützt.

Ein niederschwelliges Angebot für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit Interesse an Handarbeit zur sozialen Teilhabe am Dorfleben soll mit dem Projekt „Schwaade un knespele“ des Bürgervereins Vilich-Mühldorf e.V. entstehen. Der Schwerpunkt liegt auf textilem Arbeiten, d.h. Nähen, Sticken und Stricken. Dazu vermittelt das Projekt den ökologischen Nachhaltigkeitsgedanken, indem Kleidung repariert und wiederverwendet wird. Das Projekt erhält eine Fördersumme von 2.150 €.

Das Projekt „Wiederaufforstung von 5.000 m² Wald“ des Vereins Erlebniswald gem. UG verbindet die Arbeit im Arten- und Naturschutz mit projektbezogenem Engagement für Menschen mit Förderbedarf. In einwöchigen Forstpraktika sollen zweimal mit jeweils zwölf Schülern von Förderschulklassen ehrenamtlich Jungbäume gepflanzt und mit einem Wildschutzdraht geschützt werden. Die jungen Menschen erhalten so Einblicke in die Zusammenhänge der Waldökologie und werden für Umweltschutz und Artenvielfalt begeistert. Das Projekt wird mit 4.104 € gefördert.

Der Fördervereins Stallgespräch Alfter e.V. schafft mit dem Projekt „Kaffeekränzchen mit Huhn und Schaf“ ein Angebot für Demenzbetroffene und ihre Angehörigen. Auf dem Bildungs- und Begegnungshof „Stallgespräch Alfter“ sollen an fünf Samstagen 2024 Demenzbetroffene und ihre Angehörigen gemeinsam eine Auszeit vom Alltag erleben. Die tierischen Mitbewohner (Schafe, Ziegen, Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Hühner, Ponys) des Stallgespräches sorgen für Bewegung, Gesprächsstoff und Spaß. Begleitet werden die Termine von zwei Fachkräften mit Expertise im Bereich tiergestützte Interventionen und/oder Demenz. Das Projekt erhält eine Förderung von 2.520 €.

Im Projekt „Mut tut gut“ des Vereins Jugendfarm Bonn e.V. soll durch externe Trainerinnen und Trainern mit mehreren Einheiten für die Jahrgänge 1 und 2 der OGS Astrid-Lindgren-Schule – einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache – das „Neinsagen“ trainiert werden: Neinsagen zu Gewalt, Drogen, Mutproben, Erpressung, „komischen“ Berührungen, Spielzeug „tauschen“ etc. In diesem Training haben Jungen und Mädchen die Möglichkeit, andere Handlungskompetenzen spielerisch auszuprobieren. Das Projekt wird mit 1.800 € unterstützt.

Finanzielle Hürden sollen kein Kind daran hindern, am Projekt „Werkzeugführerschein für Kinder“ des Vereins Selbstwerk Bonn gUG teilzunehmen. Mit der Förderung können auch Kinder aus benachteiligten Familien kostenlos oder vergünstigt die Workshops besuchen. Von einem Schreiner und einer Schreinerin werden sie dazu angeleitet, selbstständig Holzspielzeuge zu bauen und dabei den sicheren Umgang mit Handwerkzeugen erlernen. Die Kinder werden ermutigt, eigene Ideen zur Umsetzung auszuprobieren. Das Projekt wird mit 3.072 € gefördert.

Mit dem Projekt „Schachturnier für die Nachbarschaft“ möchte sich der Verein Seraji Foundation e.V. mit seiner mehrheitlich bengalischen Mitgliedschaft für alle Menschen aus der Nachbarschaft der Moschee in Duisdorf öffnen. Es hat bereits ein Schachturnier mit rund 20 Teilnehmenden stattgefunden und es interessieren sich viele Menschen mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen für diese Veranstaltung, die auch über Sprachgrenzen hinweg durchführbar ist und einen geselligen Teil zum gegenseitigen Kennenlernen einschließt. Das Projekt erhält eine Unterstützung von 1.090 €.

Das „Wald- und Kinderfest der Duisdorfer Waldfreunde 2024“ des Vereins der Waldfreunde St. Hubertus 1926 Bonn-Duisdorf Hardtberg e.V. möchte das Gemeinschaftsgefühls stärken und gleichzeitig das Bewusstseins für die Natur, insbesondere für den Wald, stärken. Menschen unterschiedlicher Einkommensverhältnisse und Herkunft kommen hier zusammen. Dadurch werden langfristig soziale Kontakte gestärkt und nachhaltiges Umweltbewusstsein gefestigt. Von insgesamt den 350 Teilnehmenden sind etwa 200 Kinder. Die Fördersumme beträgt 1.000 €.

Mit dem Projekt „Gesund & glücklich: Tannenbusch bewegt sich“ des Vereins Gemeinnützige Unternehmergesellschaft Vielfalt in Tannenbusch sollen der Bewegungsmangel bekämpft werden, indem die Bewohner aus Neu-Tannenbusch – insbesondere Familien mit Kindern unter 18 Jahren – in niedrigschwellige Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsangebote eingebunden werden. Das Projekt wird mit 4.000 € unterstützt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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