Fahrradklimatest 2024
Radler sind zufriedener

Ein Fahrradfahrer auf der Rochusstraße in Bonn-Duisdorf.  | Foto: mt
  • Ein Fahrradfahrer auf der Rochusstraße in Bonn-Duisdorf.
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Bonn (red). Bonn wird immer fahrradfreundlicher – das zeigt das aktuelle Ergebnis des Fahrradklimatests 2024 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und des Bundesministeriums für Verkehr. Die Bundesstadt macht erneut Boden gut: In der bundesweiten Rangliste der Großstädte mit 200.000 bis 500.000 Einwohner klettert Bonn auf Platz fünf. In Nordrhein-Westfalen liegt nur noch Münster vor der ehemaligen Hauptstadt.

Kontinuierliche Verbesserung

Die Gesamtnote für Bonn hat sich leicht um 0,2 Punkte verbessert und liegt jetzt bei 3,6. Damit setzt die Stadt eine beachtliche Entwicklung fort: Innerhalb von fünf Jahren ist Bonn im bundesweiten Vergleich neun Plätze nach oben gerückt. Oberbürgermeisterin Katja Dörner zeigt sich zufrieden: „Die Ergebnisse des Fahrradklimatests zeigen, dass die Bonner Mobilitätswende gelingt. Die Infrastruktur wird besser, und das Fahrrad gewinnt als Verkehrsmittel deutlich an Bedeutung. Das schützt Klima und Gesundheit – aber wir sind noch lange nicht am Ziel.“

Auch Stadtbaurat Helmut Wiesner betont die Dynamik der Entwicklung. Er verweist auf die Mobilitätsstudie des Bundesverkehrsministeriums, laut der der Radverkehrsanteil in Bonn von 15 Prozent im Jahr 2017 auf mittlerweile 21 Prozent gestiegen ist. Insgesamt werden 71 Prozent aller Wege in Bonn umweltschonend – also per Rad, zu Fuß oder mit Bus und Bahn – zurückgelegt. Ziel der Stadt ist es, diesen Anteil auf 75 Prozent zu steigern. Wiesner sieht die Stadt auf einem guten Weg: „Die Radverkehrsförderung der vergangenen Jahre trägt sichtbar Früchte.“

Maßnahmen zeigen Wirkung

Diese Fortschritte sind kein Zufall. Seit dem letzten Fahrradklimatest 2022 hat die Stadt Bonn zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um den Radverkehr zu stärken:Lückenschlüsse und neue Routen: Durch den Ausbau direkter Verbindungen wie der Ost-West-Achse in Vilich/Pützchen oder der Protected Bike Lane in der Adolfstraße wurde das Netz deutlich verdichtet. Neue Fahrradstraßen – etwa die Ennertbadroute – schaffen durchgängige und sichere Wege, die lokale und überregionale Ziele verbinden.Mehr Abstellplätze: Hunderte neue Fahrradständer wurden aufgestellt, besonders dort, wo der Bedarf hoch ist – etwa im Rahmen des Parkraumkonzepts in der Nordstadt. Zudem entstanden vier neue Fahrradparkhäuser an zentralen Standorten.moveBonn und Rheinufer-Ausbau: Das betriebliche Mobilitätsprogramm wurde unter dem Namen „moveBonn“ weiterentwickelt und unterstützt seit 2019 zahlreiche Unternehmen. Parallel dazu läuft die finale Umgestaltung des Bonner Rheinufers mit Fokus auf Radfreundlichkeit.Sicher durch den Winter: Auch der Winterdienst wurde radverkehrsgerecht ausgebaut. Ein durchgängiges Streckennetz für die kalte Jahreszeit – insbesondere entlang der Nord-Süd- und Ost-West-Achse – wurde eingerichtet.Verkehrsberuhigung und Mietsystem: In der Friedrich-Breuer-Straße profitieren Radfahrer von einer reduzierten Dooring-Gefahr und mehr Aufenthaltsqualität. Ein gemeinsames Mietradsystem mit dem Rhein-Sieg-Kreis ist ab Spätsommer verfügbar – Stadt- und Kreisgrenzen sollen damit keine Mobilitätsbarrieren mehr darstellen.

Bürger gestalten mit

Ein zentrales Element des Fahrradklimatests ist die direkte Beteiligung der Bevölkerung. Radfahrende können bewerten, wie sicher, komfortabel und praktisch das Radfahren in ihrer Stadt ist. Die Ergebnisse liefern wertvolle Rückmeldungen an die Verwaltung. Schon 2023 wurde Bonn für die „Beste Entwicklung“ in seiner Städtekategorie ausgezeichnet.

Die Verwaltung sieht die Bewertungen als klaren Arbeitsauftrag. Oberbürgermeisterin Dörner verspricht: „Wir wollen den Weg konsequent weitergehen – mit sicheren Wegen für alle Generationen, einem durchgängigen Netz und einem klaren Fokus auf klimafreundliche Mobilität.“

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RAG - Redaktion

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