OB-Kandidaten
Podium zur OB-Wahl

Auf dem Podium im Volksband-Haus befragte Moderator Volker Groß (Bildmitte) die Kandidatinnen und Kandidaten für die im September anstehende Bonner Oberbürgermeister-Wahl (v.l.n.r.), Johannes Schott (Bürger Bund Bonn), Dr. Michael Faber (Die Linke), Amstinhaberin Katja Dörner (Die Grünen), Guido Déus (CDU), Jochen Reeh-Schall (SPD) und Petra Nöhring (FDP).  | Foto: AS
  • Auf dem Podium im Volksband-Haus befragte Moderator Volker Groß (Bildmitte) die Kandidatinnen und Kandidaten für die im September anstehende Bonner Oberbürgermeister-Wahl (v.l.n.r.), Johannes Schott (Bürger Bund Bonn), Dr. Michael Faber (Die Linke), Amstinhaberin Katja Dörner (Die Grünen), Guido Déus (CDU), Jochen Reeh-Schall (SPD) und Petra Nöhring (FDP).
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Bad Godesberg/Bonn (as). Der Wahltermin für die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen steht: Am Sonntag, 14. September 2025, entscheiden die Bürgerinnen und Bürger auch in Bonn über das künftige Stadtoberhaupt. Wer sich ein Bild von den Kandidatinnen und Kandidaten machen will, hatte Mitte Juni bei einer prominent besetzten Veranstaltung im Volksbank-Haus in Bonn eine der ersten Gelegenheiten dazu – und nutzte sie zahlreich.

Zur Podiumsdiskussion eingeladen hatten sechs große Interessenvertretungen aus Wirtschaft und Handel: die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, die Handwerkskammer zu Köln, die Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg, der Verein Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg, der Einzelhandelsverband Bonn/Rhein-Sieg Euskirchen sowie city-marketing bonn e.V. Gemeinsam organisierten sie eine lebendige Debatte mit den aussichtsreichsten Bewerberinnen und Bewerbern um das Amt des Bonner Oberbürgermeisters bzw. der Oberbürgermeisterin.

Gewerbe, Verwaltung, Standortfragen

In seiner Begrüßung betonte IHK-Präsident Stefan Hagen die wirtschaftliche Bedeutung der Kommunalpolitik. Unternehmen seien auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen – ein Appell, der den Ton für die anschließende Diskussion setzte.

Moderiert wurde der Abend von Volker Groß, Chefredakteur von Radio Bonn/Rhein-Sieg. Er stellte die Teilnehmenden vor: Amtsinhaberin Katja Dörner (Bündnis 90/Die Grünen), die zur Wiederwahl antritt, sowie ihre fünf Herausforderer aus den im Stadtrat vertretenen Parteien mit Fraktionsstatus: Guido Déus (CDU), Jochen Reeh-Schall (SPD), Dr. Michael Faber (Die Linke), Petra Nöhring (FDP) und Johannes Schott (Bürger Bund Bonn).

Breites Themenspektrum und erste Differenzen

Die Podiumsdiskussion deckte ein breites politisches Feld ab – von Stadtentwicklung und Digitalisierung bis hin zur Qualität des öffentlichen Nahverkehrs und der Situation auf dem Bonner Wohnungsmarkt. Auch Themen wie die Gewerbesteuer, der städtische Haushalt oder die Beherbergungsabgabe für Übernachtungsgäste wurden angesprochen.

Ein zentrales Anliegen war zudem die Verwaltungsmodernisierung. In zahlreichen Beiträgen wurde gefordert, die wirtschaftsfreundliche Gestaltung von Abläufen in der Stadtverwaltung zu verbessern – ein Punkt, in dem es offenbar parteiübergreifend Konsens gibt. Doch spätestens bei den Fragen zur künftigen Verkehrspolitik zeigten sich klare Unterschiede in den Konzepten.

Verkehrspolitik als Streitpunkt

Heftig diskutiert wurde etwa das Thema Mobilitätswende. Während die amtierende Oberbürgermeisterin weiterhin auf eine „autoarme Stadt“ mit deutlichem Vorrang für den Radverkehr setzt, kritisierten ihre Mitbewerberinnen und Mitbewerber die aktuelle Entwicklung als unausgewogen. Die Verkehrssituation auf der Adenauerallee – insbesondere die Einrichtung kaum genutzter Fahrradspuren – wurde als Symbol für eine verfehlte Planung gewertet.

Auch bei der Beurteilung der Innenstadt-Erreichbarkeit und dem Zusammenspiel von öffentlichem Nahverkehr und Individualverkehr gingen die Meinungen auseinander. Für viele Teilnehmende war klar: Verkehrspolitik wird eines der entscheidenden Wahlkampfthemen werden.

Wirtschaftsstandort im Fokus

Neben Mobilität und Verwaltung lag ein weiterer Schwerpunkt auf der Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Bonn. Wie können Standortbedingungen verbessert und neue Unternehmen angesiedelt werden? Wie gelingt es, trotz knapper Flächen und steigender Preise, attraktiv für Gewerbe und Handel zu bleiben? Die Antworten der Kandidierenden reichten von vereinfachten Genehmigungsverfahren über digitale Prozesse bis hin zur Förderung innovativer Branchen.

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RAG - Redaktion

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