Frühjahrsputz
Aus Ärger wird Aktion

In Eigeninitiative reinigten Mitstreiter aus den Reihen des Bürger- und Heimatverein Mehlem jetzt den Mehlemer Dorfplatz, sammelten reichlich auch lange dort liegenden Abfall ein. | Foto: AS
  • In Eigeninitiative reinigten Mitstreiter aus den Reihen des Bürger- und Heimatverein Mehlem jetzt den Mehlemer Dorfplatz, sammelten reichlich auch lange dort liegenden Abfall ein.
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Mehlem (as). Die Sauberkeit von Wegen und Plätzen im Bad Godesberger Süden ist seit Langem ein wiederkehrendes Diskussionsthema. Nachdem Gregor Schorn, Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins Mehlem, mehrfach versucht hatte, über den städtischen Mängelmelder auf Missstände hinzuweisen – jedoch aus seiner Sicht nicht schnell genug eine Reaktion erfolgte –, griff er kurzerhand selbst zum Werkzeug. Gemeinsam mit engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern organisierte Schorn einen Frühjahrsputz in Eigenregie.

Mehrere Müllsäcke voller Abfall und Grünschnitt kamen bei der Aktion zusammen – gesammelt unter anderem am Mehlemer Dorfplatz, dem Marktplatz, entlang der Mainzer Straße sowie im Bereich der Parkanlage am Schlosspark. Die Teilnehmenden wollten damit nicht nur für mehr Sauberkeit sorgen, sondern auch ein Zeichen setzen. Denn mangelnder Respekt gegenüber der Umwelt, so Schorn, sei ein gesellschaftliches Problem – und keines, das allein Mehlem betreffe.

Auf Nachfrage erläuterte Janneke Krockauer, stellvertretende Unternehmenssprecherin von bonnorange, die aktuellen Reinigungsintervalle: „Der Mehlemer Dorfplatz wird von Anfang November bis Ende März einmal wöchentlich gereinigt und die Abfallbehälter werden geleert. In den Sommermonaten – von April bis Oktober – erfolgt dies zweimal pro Woche.“ Ähnlich geregelt sei die Pflege der Verkehrsgrünflächen auf dem Parkplatz an der Ecke Meckenheimer Straße/Siegfriedstraße. Auch dort werde regelmäßig gereinigt und die Papierkörbe zweimal wöchentlich geleert – ebenso wie an der St.-Severin-Kirche und dem Fahrradständer an der Bäckerei.

Inzwischen habe man auf die Hinweise des Bürgervereins reagiert: Die Reinigungsfrequenz werde auf stark frequentierten Flächen wie öffentlichen Grünanlagen, Spielplätzen und am Rheinufer erhöht. Dort finde die Reinigung inzwischen täglich statt – ebenso die Leerung der Papierkörbe.

Gleichzeitig betont Krockauer, dass die zunehmende Vermüllung auch eine gesellschaftliche Dimension habe: „Es braucht einen Konsens darüber, dass es keine Akzeptanz für Littering und Vermüllung geben darf – und dass soziale Kontrolle entsteht.“ Für uneinsichtige Zeitgenossen brauche es zudem einen ausreichend ausgestatteten Stadtordnungsdienst, der Vergehen konsequent ahnden könne. Nur so ließen sich die Kosten für Reinigung und Abfallbeseitigung, die letztlich von allen über Gebühren getragen werden, in Grenzen halten.

Wer überfüllte Papierkörbe oder wilde Müllablagerungen entdeckt, kann dies über den städtischen Mängelmelder melden – entweder über die bonnorange-App (www.bonnorange.de/app) oder über die Web-Anwendung unter https://anliegen.bonn.de. Auf diesem Weg können auch defekte oder fehlende Abfallbehälter schnell und unkompliziert weitergeleitet und bearbeitet werden.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Alfred Schmelzeisen aus Bad Godesberg

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