Jahrestreffen "Frühe Hilfen"
Was Kinder brauchen erfordert Fingerspitzengefühl

- Die Steuerungsgruppe von Frühe Hilfen Eitorf/Windeck koordiniert und organisiert das Netzwerk, dem zurzeit 80 Institutionen angehören.
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Schladern - Mehr als 100 Teilnehmer von 80 Institutionen, die dem Netzwerk
„Frühe Hilfen Eitorf/Windeck“ angehören, kamen im Bürgerzentrum
„kabelmetal“ in Schladern zum Jahrestreffen zusammen. Gesteuert
wird dieses große Netzwerk vom Jugendamt des Rhein-Sieg-Kreises mit
dem Jugendhilfezentrum für Eitorf und Windeck. Im Mittelpunkt der
Vortrags- und Informationsveranstaltung stand die Frage „Was
brauchen Kinder und Jugendliche für eine gute Entwicklung? Und was
können die Frühen Hilfen dazu beitragen?
Die Leiterin der Jugendhilfezentrums Eitorf/Windeck, Ute
Krämer-Bönisch, begrüßte Gastredner Professor Dr. Klaus Wolf von
der Universität Siegen, der in seinem Vortrag dieser Frage nachging.
Dabei schilderte er anschaulich einige Aussagen von interviewten
Kindern und Jugendlichen, die ihre Familie verlassen mussten. Wichtig
sei für Frühe Hilfen ein gutes Einschätzungsvermögen in die
jeweilige Situation und sehr viel Fingerspitzengefühl.
Bereits vor elf Jahren wurden die Frühen Hilfen an der oberen Sieg
initiiert, um möglichst frühzeitig junge Eltern und Familien, die
durch schwierige Lebensumstände belastet sind, mit professionellen
niedrigschwelligen Angeboten beizustehen. Beziehungsarbeit und
Vertrauen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Im Laufe der Jahre hat
sich das Netzwerk sehr breit aufgestellt und ständig
weiterentwickelt. Familienhebamme, Elterntreffs oder Angebote für
psychisch- und suchterkrankte Eltern, Kindertagesstätten, Schulen,
Sozialämter, Jobcenter und viele andere Einrichtungen haben sich
angeschlossen.
Die Teilnehmer nutzten im Anschluss die Gelegenheit, sich
auszutauschen. „Bei diesen Treffen können sich die
Kooperationspartner miteinander bekannt zu machen. Wenn man
Ratsuchende vermitteln möchte, ist es sehr hilfreich mehr voneinander
zu wissen“, meinte Krämer-Bönisch. Insgesamt seien die Frühen
Hilfen Eitorf Windeck gut aufgestellt. „Dem Wegfall alt
hergebrachter generationsübergreifender Familienstrukturen müssen
wir durch vielfältige Angebote im niedrigschwelligen Bereich zur
Entlastung von Familien in Alltag und in Akutsituationen begegnen, der
Erhalt und Ausbau von präventiven Angeboten ist deshalb
unabdingbar.“
- Sylvia Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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