Ein bleibender Eindruck
Verkehrssicherheitstag am Carl-Reuther-Berufskolleg in Hennef

- Schüler Amir Ibdah unterwegs mit Rauschbrille auf dem Hindernisparcours der Polizei. Nicht wenig Pylonen wurden bei den Verkehrssicherheitstagen am Berufskolleg umgefahren.
- Foto: Yasari
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Rhein-Sieg-Kreis -
Ein Pylon umgefahren, zwei Pylonen umgefahren - gar nicht so einfach
zu bewältigen war der Kettcar-Parcour mit Rauschbrille für die
Schüler des Carl-Reuther-Berufskollegs in Hennef. Die Verkehrswacht
Rhein-Sieg, der ADAC und die Polizei führten zwei
Verkehrssicherheitstage mit bleibendem Eindruck durch. Dafür
organisierten Lehrerin Perihan Aslan und acht Mitglieder der
Schülervertretung (SV) einen Plan für 850 Schüler, die an mehreren
Stationen praktisch und theoretisch in Sachen Verkehrssicherheit
geschult wurden. Gerd Zöller, Verkehrssicherheitsberater der Polizei
im Rhein-Sieg-Kreis, demonstrierte auf beeindruckende Weise, wie es
sich anfühlt, berauscht an kleinen motorischen Aufgaben zu scheitern
oder gar mit einem Kettcar einen einfachen Hindernisparcours zu
bewältigen. Dafür setzte er den Schülern eine Brille auf, welche
die Sicht bei einem leichten Rausch simuliert. „Alles war extrem
verschwommen“, sagt Schüler Amir Ibdah nach seiner Tour mit dem
Kettcar. Es sei gut zu sehen, wie gefährlich es ist, betrunken zu
fahren, auch wenn er selber gar keinen Alkohol trinke, sagt er. „Ich
glaube, dass wir mehr als die Hälfte der Schüler, ja sogar 80
Prozent mit unseren Aktionen erreichen“, betont Gerd Zöller. An
einer weiteren Station erklärte Kerstin Weinlich-Schmitz den jungen
Erwachsenen, wie sie sich richtig anschnallen müssen. Anschließend
startete sie den Aufprallsimulator der Verkehrswacht Rhein-Sieg, der
eine Kollision mit einer Geschwindigkeit von elf Kilometern pro Stunde
nachstellte. „Ich schnalle mich immer an“, sagt der
zwanzigjährige Schüler Dominik Stiegemann, der selber schon einmal
bei einem kleinen Unfall im Stau seinem Vordermann aufgefahren ist.
Der Unterschied sei, dass man hier vorbereitet ist auf den Aufprall.
Der Adrenalinspiegel steige aber trotzdem ganz schön an, sagt er.
Schulleiter Günther Au ließ es sich nicht nehmen, auch selber eine
Fahrt mit dem Aufprallsimulator zu machen. Alle zwei Jahre, im Wechsel
mit dem Berufskolleg in Troisdorf, finden die Verkehrssicherheitstage
in Hennef statt. Einen nachhaltigen Eindruck hinterlasse immer auch
der Vortrag „Crash Kurs NRW“ bei den Schülern, berichtet der
Schulleiter. Sie werden emotional angesprochen, weil
Rettungssanitäter, Feuerwehrmänner und Angehörige von Unfallopfern
von den Folgen von zu schnellem oder alkoholisiertem Fahren berichten.
Auch Schulamtsleier des Rhein-Sieg-Kreises Hans Clasen nahm bereits
bei früheren Verkehrssicherheitstagen wertvolle Informationen für
sich mit. So geht sein zweiter Griff nach dem Anschnallen an seine
Krawatte, die er unter dem Gurt hervorzieht. Dass dies sehr viel
besser ist, spürt man im Überschlagsimulator des ADAC. Jan (16) und
Frederik (17), der bereits begleitet durch einen Volljährigen Auto
fährt, trauten sich und merkten, wie sehr einem das Blut in den Kopf
steigt und der Gurt bei dem langsamen Überschlag auf die Hüfte
drückt. Auch hier gab es wertvolle Tipps, wie man in einem solchen
Fall reagieren sollte.
- Aysegül Yasari
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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