Erstmals Verbesserungen
Fahrradmobilität nimmt langsam Fahrt auf

Radfahrer sind bei der Fahrt in den Bergbereich oft gefährlichen Verkehrssituationen ausgesetzt. | Foto: Zumbusch
  • Radfahrer sind bei der Fahrt in den Bergbereich oft gefährlichen Verkehrssituationen ausgesetzt.
  • Foto: Zumbusch

Königswinter. Bis 2030 soll Deutschland Fahrradland werden. So lautete bereits vor einigen Jahren das hehre Ziel im Bundesministerium für Digitales und Verkehr. In zahlreichen Kommunen hat sich diesbezüglich tatsächlich einiges bewegt. Die Ziele wie etwa der Ausbau von Radwegen, verbesserte Transportmöglichkeiten und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder oder sogar ein geändertes Planungsrecht zugunsten der Neuerschließung von Radwegen sind vielerorts sichtbar umgesetzt worden.

Das zeigen auch die Umfragen in den Gemeinden im aktuellen Fahrradklimatest 2024 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) im Hinblick auf den Rhein-Sieg-Kreis. Dafür wurde eine Bundesweite Online-Befragung durchgeführt, an der 241.000 Teilnehmer verzeichnet werden konnten. Aus Königswinter nahmen 175 Befragte teil. 27 Fragen galt es zu beantworten. Zudem gab es einen Sonderteil zum Thema Miteinander im Verkehr. Die Nase vorn bei diesem Ranking im Rhein-Sieg-Kreis, an dem alle 19 Kommunen teilnahmen, hatte die Stadt Meckenheim mit einer Gesamtnote von 2,66, gefolgt von Lohmar mit einer Note von 3,36. Bad Honnef landete auf einem dritten Platt mit einer Note von 3,47. Bereits 2022 war Bad Honnef durch einen rasanten Sprung nach oben in der Bewertung als „aufsehenerregend“ aufgefallen nach Einschätzung den ADFC Vertretern. Nun konnte die Stadt eine weitere Verbesserung einfahren.

Königswinter liegt auf dem vorletzten Platz mit einer Gesamtbewertung von 4,54. Der letzten Platz ging an Neunkirchen-Seelscheid. Die unterschiedlichen topografischen Gegebenheiten würden bei dem Fahrradklimatest nicht berücksichtigt, räumte Peter Lorscheid, verkehrspolitischer Sprecher für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, bei der Vorstellung der Ergebnisse zum Klimatest ein.

Davon sei auch Königswinter mit der Berg- und Tallage betroffen. Indes sei die Rheinlage für Radfahrer ideal. Trotz der schlechten Platzierung sind in Königswinter deutliche Verbesserungen erkennbar wie etwa bei der Fahrradförderung, dem Leihsystem, der Werbung für das Radfahren und der Baustellenführung. Die Breite der Radwege wurde von vielen Befragten als schlecht eingestuft, ebenso die Oberfläche der Radwege, die Ampelschaltungen für Radfahrer oder der Winterdienst auf Radwegen. Dauerbrennerthema seien wieder die fehlenden Berg- und Tal Verbindungen, erklärte Bernhard Steinhaus, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge. Das bestätigen auch die exemplarischen Anmerkungen der Befragten: „ Es fehlen in Königswinter sichere Radwege, um vom Berg ins Tal zukommen und umgekehrt“.

Bürgermeister Lutz Wagner und Stefanie Otto, Mobilitätsmanagerin der Stadt, erläuterten dazu die bestehenden Schwierigkeiten für die Umsetzung an Landstraßen, die den Entscheidungen auf Landesebene unterlägen. Indes seien einige Verbesserungen auf den Weg gebracht worden. Das Fahrradabstellanlagenkonzept mit rund 1.400 Stellplätzen geht in die Umsetzung. Zudem sei der Ausbau des Rheinradwegs zwischen Oberkassel und Niederdollendorf fertig gestellt und zähle zu den modernsten der Region. Der dritte Bauabschnitt des Rheinradwegs ist ausgeschrieben. Baubeginn ist voraussichtlich am 15. September. Zu dem Sonderthema „Miteinander im Verkehr“ sagte Peter Lorscheid: „Radfahren fängt nicht auf dem Sattel sondern beim Denken an“. Das Miteinander funktioniere vor allem durch Kommunikation.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Iris Zumbusch-Czepuck aus Königswinter

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