Tolle Auszeichnung
Meike Kohn kümmert sich liebevoll um Jungen mit Down-Syndrom

Temperamentvoll unterstreicht Jonas Lipinski (links auf dem Arm seines Vaters) die Auszeichnung für Meike Kohn (Mitte). Rechts Lydia Lipinski mit Sohn Hektor. | Foto: Gast
  • Temperamentvoll unterstreicht Jonas Lipinski (links auf dem Arm seines Vaters) die Auszeichnung für Meike Kohn (Mitte). Rechts Lydia Lipinski mit Sohn Hektor.
  • Foto: Gast
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Rhein-Sieg-Kreis - Seit 2006 wird am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag (WDST) begangen.
Nicht von ungefähr wurde das Datum 21.3. gewählt, denn bei Menschen
mit Down-Syndrom beziehungsweise Trisomie 21, ist das Chromosom 21
drei- statt zweifach in den Körperzellen vorhanden. Das macht sie so
besonders.

Große Feiern und Informationsveranstaltungen sind derzeit abgesagt,
aber auch kleine Gesten können den Tag besonders machen. Erich und
Lydia Lipinski beispielsweise dankten - in weiser Voraussicht bereits
eine Woche früher - ihrer Tagesmutter Meike Kohn mit einer
Auszeichnung des Deutschen Down-Syndrom Infocenters für ihr
außerordentliches Engagement für ihren Sohn Jonas. Der inzwischen
vierjährige Junge mit Down-Syndrom besucht, seit Diplom-Finanzwirtin
Lydia Lipinski vor zweieinhalb Jahren nach der Elternzeit ihre
Tätigkeit im Bundeszentralamt für Steuern wieder aufnahm, Meike
Kohns Kindertagespflegegruppe „Die Vorwitznasen“.

„Damals war noch ein Platz in der Gruppe frei“, erzählt Lydia
Lipinski. „Grundsätzlich werden für ein Inklusionskind zwei
Plätze berechnet, aber Meike hat ihn wie jedes andere Kind auch
aufgenommen. Ihr geht es nicht um den Profit, sondern nur um das Kind.
Anstatt lange über Inklusion zu reden, setzt sie diese tatkräftig
um. Das kann man nicht genug würdigen“.

„Wir wünschen uns eine immer offenere Gesellschaft, die Menschen
mit Down-Syndrom in ihrem Leben fördert und stärkt“, heißt es in
der Auszeichnung. „Wir wünschen uns allen, dass jeder Mensch
willkommen geheißen, geschätzt und respektiert wird, so wie er
ist“.

Meike Kohn trägt dazu bei, dass diese Wünsche wahr werden können.
Um Jonas besser fördern zu können, lernte die Tagesmutter sogar
Gebärdensprache und belegte einen Psychomotorik-Kurs. Denn wie viele
Kinder mit Down-Syndrom entwickelt sich Jonas in mancher Hinsicht
langsamer und spricht noch nicht so viel wie andere Vierjährige. Doch
sein einfühlsames Wesen und seine Neugier spornen ihn an, den anderen
Kindern nicht nachzustehen. Meike Kohn empfindet Jonas als echte
Bereicherung für ihre fünfköpfige Gruppe. Daher setzte sie sich
auch, als Jonas mit drei Jahren eigentlich in den Kindergarten
wechseln sollte, dafür ein, dass er noch ein Jahr länger im
geschützten Rahmen der kleinen Gruppe bleiben konnte. Und Jonas
fühlt sich dort pudelwohl. „Wir sind happy, dass wir dich haben“,
betonten Lydia und Erich Lipinski, als sie mit Jonas‘ jüngerem
Bruder Hektor vorbeikamen um die Auszeichnung samt eines dicken
Blumenstraußes zu überreichen.

- Christa Gast

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

29 folgen diesem Profil