Positive Veränderungen
Jahresbilanz der VR-Bank Rhein-Sieg

- Gemeinsam stellten sie die Bilanz vor: Generalbevollmächtigter Andre Schmeis, Vorstandsmitglied Holger Hürten, Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Schilling und Generalbevollmächtigter Ralf Löbach (v.l.).
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Rhein-Sieg-Kreis - Das letzte Jahr war nicht nur für das Weltgeschehen turbulent,
ebenfalls in der Wirtschaft und den Finanzmärkten sind die
Auswirkungen von Brexit oder US-Präsidentschaftswahl spürbar. Auch
für die VR-Bank Rhein-Sieg standen 2016 Veränderungen an, die sich
jedoch vermehrt positiv niederschlugen. Dazu gehört vor allem die
gelungene Fusion mit der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth, die
bereits erste Früchte trug.
„Dazu zählt ferner der erfreuliche Rückgang von
Verwaltungsaufwendungen um 3,9 Prozent auf 37,1 Millionen Euro“,
erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Schilling. In allen
Bereichen legte die VR-Bank Rhein-Sieg zu. Die Bilanzsumme kletterte
um 3,8 Prozent auf 2,245 Milliarden Euro. Die Forderungen an Kunden
wuchsen um 3,6 Prozent auf 1,580 Milliarden und die Kundeneinlagen
inklusive der eigenen Inhaberschuldverschreibungen nahmen um 3,7
Prozent zu, auf 1,766 Milliarden Euro.
„Auf dieses Ergebnis können wir stolz sein, denn schon seit einigen
Jahren ist das Bankgeschäft durch schwierige Rahmenbedingungen
geprägt. Wir sind davon überzeugt, dass unser genossenschaftliches
Werteverständnis einen entscheidenden Anteil an diesem Erfolg hat.
Glaubwürdigkeit, Kompetenz und Vertrauen schaffen Attribute, mit
denen unsere Mitarbeiter am Markt agieren“, erläuterte Dr. Martin
Schilling.
Zinsüberschuss ausgebaut
Trotz anhaltender Niedrigzinsphase baute das Geldinstitut den
Zinsüberschuss auf 43,2 Millionen Euro leicht aus. Die
zweitwichtigste Einnahmequelle bleibt das Provisionsergebnis, das
allerdings in Folge von Einmaleffekten im Fusionsjahr mit knapp 15
Millionen Euro um 2,3 Millionen geringer ausfiel. Der
Jahresüberschuss beträgt knapp fünf Millionen Euro, aus denen die
Bank ihren Anteilseignern abermals eine Dividende zahlen und die
Rücklagen stärken kann. „Die gefragteste Anlageform ist immer noch
das Tagesgeld“, führte Vorstandsmitglied Holger Hürten aus.
„Allmählich verspüren wir aber ein Umdenken, auch wenn nach wie
vor große Summen auf den Tagesgeldkonten schlummern.“
Durch eine erneute Steigerung von 7,4 Prozent bei den täglich
fälligen Einlagen auf 1,26 Milliarden und dem stichtagsbedingten
Wachstum bei den befristeten Einlagen, erhöhte sich der Gesamtbestand
der Kundeneinlagen auf 1,766 Milliarden Euro. Überdies kann im
Wertpapiergeschäft die Bank auf ein erfolgreiches Jahr
zurückblicken. Neben dem Ausbau des Bestandes auf 659,3 Millionen
Euro waren insbesondere Investmentfonds und Aktiendirektanlagen
gefragt. Sparverträge in Investmentfonds galten mit einem Wachstum
von 22,2 Prozent auf 7.527 Stück als der Renner.
Einen Indikator für den Erfolg einer Bank kann man an dem
bilanziellen und außerbilanziellen Geschäft festmachen. Die
Steigerung von 5,5 Prozent auf 4,612 Milliarden Euro spricht eine
deutliche Sprache. Das neue Geschäftsstellenkonzept ergibt eine
deutliche Veränderung. „Wir wollen uns nicht aus der Fläche
zurückziehen, aber wir reagieren auf verändertes Kundenverhalten“,
so Holger Hürten. In Siegburg startete Anfang des Jahres ein
Pilotprojekt, bei dem die Geschäftsstelle Kaiserstraße halbtags mit
bedientem Service aufwartet. Die komplette SB-Technik ist von 5.30 bis
23 Uhr täglich verfügbar. Beratungsangebote konzentrieren sich
allerdings nun in der Hauptstelle Europaplatz.
In Siegburg-Stallberg wird die Filiale zu einer
Beratungsgeschäftsstelle mit modernster Ausstattung umgestaltet. Am
Standort Much baut die Genossenschaftsbank das KundenServiceTeam (KST)
aus. Hier sind montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr eigene kompetente
Mitarbeiter am Telefon erreichbar, die gemeinsam mit den Kunden die
Dienstleistungen schnell und unkompliziert abwickeln können.
Neue Technologie für Girokonten
Mit umfassenden Auftritten im Internet und den sozialen Medien, sowie
die Einführung der eigenen Banking-App zeigt sich die VR-Bank
zukunftsfähig. Daran knüpft auch der Gedanke an, mittels neuer
Technologie mehrere Girokonten über eine Bankkarte zu steuern. Des
Weiteren legt man beim Kreditgeschäft zu und verbucht ein
Gesamtbestand von Kundenausleihungen um 3,6 Prozent auf 1,58
Milliarden Euro. Dabei wuchsen die Darlehen um fünf Prozent auf 1,496
Milliarden, wohingegen sich die Kontokorrent-Kreditinanspruchnahmen um
16,4 Prozent auf 84,1 Millionen Euro reduzierten. Bei
Firmenkundenkrediten florierte die Bank mit 4,15 Prozent stärker als
der Markt, im Darlehensbereich sogar um 8,35 Prozent und stellt dar,
wie gefragt das Geldinstitut beim Mittelstand ist.
Darüber hinaus ist die Bank nach wie vor sozial unterwegs. Besonders
die Crowdfundingplattform www.vrbankrheinsieg.viele-schaffen-mehr.de
half seit September 2015 bereits 31 Projekten zur erfolgreichen
Realisation. Über 145.000 Euro konnten so eingesammelt werden, darin
ist eine Unterstützung der VR-Bank von fast 45.000 Euro enthalten.
Dazu wechselten 2016 Spenden von 280.000 Euro die Besitzer. „Dabei
achten wir darauf, dass die Gelder in alle Teile unseres
Geschäftsgebietes fließen“, äußerte Generalbevollmächtigter
Andre Schmeis.
Mit 383 Mitarbeitern, inklusive 22 Auszubildenden, gehört die VR-Bank
Rhein-Sieg zu einem der wichtigsten Arbeitgeber in der Region. Für
2017 ist als nächstes die Fusion mit der Raiffeisenbank Sankt
Augustin angedacht. Damit würde die Anzahl der Geschäftsstellen auf
32 anschwellen, dazu 37 neue Mitarbeiter die Belegschaft bereichern.
Zudem ist die Bank mit einer Gewerbesteuer in Höhe von 3,062
Millionen Euro, in acht Kommunen, ein beachtlicher Faktor in der
Region.
Weitere Informationen unter www.vrbankrheinsieg.de.
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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