Erftverband zieht Bilanz
Große Mengen Wasser versickerten im Bruch

Randvoll, aber nicht über die Ufer getreten, die Erft im Horremer Wald. | Foto: Zingsheim
  • Randvoll, aber nicht über die Ufer getreten, die Erft im Horremer Wald.
  • Foto: Zingsheim
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Region - Niederschlagsmengen mit gemessenen Summen von 100 bis 170 Millimetern
in zwölf Stunden haben in der Nacht zum 15. Juli in Verbindung mit
hoher Vorfeuchte der Böden für extreme Abflüsse an der Erft und den
Nebengewässern geführt. Betroffen war insbesondere die
Hochwasserentstehungsgebiete an der Oberen Erft, dem Eschweilerbach,
Rot- und Veybach, die Swist und Einzugsgebiet der Steinbachtalsperre.
Der Erftverband zieht Bilanz.

(me). Am Pegel Schönau oberhalb des Hochwasserrückhaltebeckens an
der oberen Erft in Bad Münstereifel, stieg der Pegel in wenigen
Stunden von 28 auf 209 Zentimeter und damit 80 Zentimeter über dem
bisherigen Höchststand, dem Hochwasser 2007, und 50 Zentimeter über
dem bislang angenommenen Wasserstand für ein extremes Hochwasser.
Eine Messreihe gibt es seit 1979.

Abflusswerte deutlich über einem bislang angenommenen
Extremhochwasser wurden fast im gesamten südlichen Erfteinzugsgebiet
registriert, alle Swist- und Rotbachpegel, die Pegel an Vey-,
Eschweilerbach und Oberen Neffelbach sowie die Erftpegel Hausweiler,
Bliesheim und Gymnich. Demzufolge waren auch die
Hochwasserrückhaltebecken Eicherscheid und Horchheim an der Erft
sowie Niederberg am Rotbach überlastet. Teilweise wurde sogar die
Dammkrone überströmt.

Am Pegel Bliesheim, Aufzeichnungen gibt es seit 1965, unterhalb des
Zusammenflusses von Erft und Swist lag der Pegelhöchststand bei 407
Zentimetern am 15. Juli um 9.40 Uhr, rund 1,5 Meter über dem
bisherigen Maximum.

Trotz des Eindringens der Erft in den Kies-Tagebau bei Blessem war die
Zulaufmenge zum Kerpener Bruch unterhalb von Gymnich ebenfalls extrem.
Das großflächig in die Aue ausgeuferte Wasser versickerte
überwiegend und gelangte nur zu einem geringen Teil zurück in die
Erft. Aus diesem Grund lag der Pegel Kerpen-Mödrath unterhalb des
Ausuferungsbereichs während des gesamten Ereignisses nicht über
einem Wasserstand von 150 Zentimetern, 23 Kubikmeter pro Sekunde, was
in etwa einem 10-jährlichen Abfluss entspricht. Aktuell sind alle
Pegel fallend.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

23 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.