Medikamentenspenden sinnvoll?
Apotheken unterstützen Hilfsorganisationen vor Ort

Krisenerprobte Hilfsorganisationen stellen beispielsweise spezielle Notfallpakete zusammen, die das enthalten, was am dringendsten benötigt wird.  | Foto: action medeor
  • Krisenerprobte Hilfsorganisationen stellen beispielsweise spezielle Notfallpakete zusammen, die das enthalten, was am dringendsten benötigt wird.
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<b>Der Krieg in der Ukraine sorgt für großes menschliches Leid. Er führt dort zu Engpässen bei Medikamenten, Verbandsstoffen und Hilfsmitteln. Auch viele Bürger aus dem Kreis Euskirchen möchten helfen und Arzneimittel spenden. Während Helfer vor Ort berichten, dass Medikamentenspenden willkommen sind, raten Apotheker zu Geldspenden und eine gezielte und koordinierte Versorgung mit Medikamenten in der Grenzregion.

Kreis Euskirchen (lk).
„Wesentlich sinnvoller ist es Geld an seriöse Hilfsorganisationen zu spenden. Diese arbeiten gezielt mit Helfern vor Ort zusammen und wissen genau, welche Medikamente und medizinischen Materialien an welcher Stelle dringend benötigt werden“, melden Apothekerkammer und Apothekerverband Nordrhein.
„Die Spendengelder können so gezielt und direkt für die Beschaffung und Verteilung der notwendigen Medikamente eingesetzt werden“, erklärt Dr. Werner Klinkhammer, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Euskirchen.
Arzneimittelspenden seien deshalb schwierig, weil sie speziellen gesetzlichen und fachlichen Anforderungen entsprechen müssten. Bei Arzneimitteln handele es sich um sogenannte „besondere Güter“, die nicht ohne Weiteres in andere Länder transportiert werden dürften. Auch bei der Zusammenstellung, bei Verpackung, Transport und der Zwischenlagerung sei fachliches Know-How gefordert, um die Qualität bis zur Verteilung in der Krisenregion sicherzustellen. </b>

Anderes berichtet ein ehrenamtlicher Helfer, der bereits mehrere Hilfsguttransporter direkt an die polnisch-ukrainische Grenze begleitet hat. Auf die Frage welche Medikamente vor Ort besonders benötigt würden, habe ein deutscher Arzt ihm gesagt: „Ich brauche einfach alles!“

Die Apotheken gehen einen anderen Weg: Sie unterstützen Hilfsorganisationen, koordinieren die Beschaffung und Lieferung der Medikamente und kontrollieren die richtige Lagerung der Bestände vor Ort. „So erreichen die Arzneimittel direkt die ukrainischen Krankenhäuser, Ärzte, mobilen medizinischen Teams, Flüchtlingsunterkünfte und Kinderheime.

„Hilfsorganisationen beispielsweise spezielle Notfallpakete zusammen, mit denen bis zu 10.000 Menschen drei Monate lang mit Medikamenten versorgt werden können“, teilen Apothekerkammer und Apothekerverband Nordrhein mit.

Weitere Informationen zu den Hilfsorganisationen vor Ort unter: www.medeor.de

www.apotheker-ohne-

grenzen.de

www.apotheker-helfen.de

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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