Pokale statt Pokémon
Fabian Schiller - Rennsport-Champion schon im ersten Jahr

Eine erfolgreiche Familie, die Pokale im Hintergrund haben Fabian und sein Vater gewonnen. | Foto: uzk
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  • Eine erfolgreiche Familie, die Pokale im Hintergrund haben Fabian und sein Vater gewonnen.
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Troisdorf - Auf seiner Webseite läuft der Countdown zum letzten der sechs
Rennen  in der Renault Sport Trophy und Zeilen wie „Mit Gigaspeed
durch die Grüne Hölle“ oder „Fabian gewinnt das
Sechs-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring“ verkünden seine Erfolge.
Sein letztes der diesjährigen Rennwochenenden ist vom 21. bis 23.
Oktober im portugiesischen Estoril. Ein Termin, dem er absolut
gelassen entgegensehen kann. Schon nach dem fünften Rennwochenende
stand fest, mit 153 Punkten ist er uneinholbar. Ein Überflieger.
Während andere in seinem Alter Pokémons sammeln, kassiert er Pokale.
Die Bodenhaftung hat er dabei nicht verloren. Fabian Schiller ist ein
sehr sympathischer junger Mann, selbstbewusst, freundlich und
fröhlich.

 

„Der hat Benzin im Blut“

 

Wirklich nicht sehr originell, aber bei Fabian Schiller kann man zu
keiner anderen Erkenntnis kommen. Die Familiengeschichte erklärt es.
Sein Vater hat an zahlreichen Motorrad- und Autorennen sehr
erfolgreich teilgenommen und leitet sein eigenes Rennteam. Die Eltern
haben sich an der Rennstrecke kennengelernt. Für Fabian, Jahrgang
1997, hat also das Leben rund um die schnellen Motoren schon sehr
früh begonnen. Sein erstes Rennfahrzeug war ein Bambini-Kart, sein
erster Formel Sieg 2013 auf dem Lausitzring. Seinen Führerschein hat
er wie jeder andere mit 18 gemacht. Wer weiß, welche Anekdoten der
Fahrlehrer von der ersten Fahrstunde erzählen kann?

Eine unglaubliche Rennsaison

 

Mit einem kräftigen „Wow“ oder wie der Rheinländer sagen würde
„Ich jlöv et net“ lässt sich das Jahr 2016 beschreiben. Nach
einem Casting wurde er in das „Marc VDS Racing“-Team des
belgischen Bier-Milliardärs Marc van der Straten aufgenommen. Im
Renault-Rennboliden „R.S.01“ und mit dem finnischen Partner Markus
Palttala (38) ging er auf dem Kurs des Motorland Aragon am 16. April
2016 zum ersten Mal in der Rennserie „Renault Sport Trophy“ an den
Start. Die Trophy ist ein Markenpokal mit einem vollen Starterfeld und
Zwei-Fahrer-Teams. Innerhalb jeder Fahrerpaarung darf nur ein Profi
teilnehmen. An den Rennwochenenden werden drei Rennen bestritten.
Jeder Fahrer fährt alleine einen 25 Minuten-Sprint. In einem
70-minütigen Rennen wechseln sich die Fahrer dann ab. Fabian Schiller
ist happy: „Dass ich gleich im ersten Jahr Champion dieser Serie
werde ist grandios“.

Stimmt, wenn man bedenkt, dass der Rookie nebenbei noch eine
Ausbildung zum Industriekaufmann bei Maschinenbau Kitz in Troisdorf
absolviert. „Das war der Deal mit meinen Eltern“, verrät Fabian.
Ein junger Mann der weiß, was er will und clever genug ist,
Ratschläge anzunehmen. Sein Vater spielt dabei eine ziemlich große
Rolle. „Er ist ein großes Vorbild, aber ein Übervater ist er
nicht. Von ihm erhalte ich wertvolle Tipps, weil er die ganze
Rennszene kennt und er mischt sich nicht ein, was andere Väter schon
mal machen“. Sein zweiter großer Mentor in diesem Jahr war
Fahrerpartner Markus Palttala. „Er kennt die Strecken, davon
profitiere ich“. Dritter im Bunde ist das Rennteam mit Technikern,
Ingenieuren und Rennspezialisten, insgesamt 20 Personen. „In diesem
Team stimmt die Chemie, ich fühl mich sehr gut aufgehoben. Ich freu
mich wenn ich den Aufbau unseres Teamlagers sehe, das blitzt und ist
top“, gesteht er mit einem Strahlen in den Augen. „Viele können
sich bestimmt nicht vorstellen, was da alles passiert. Zum Beispiel
die Computeranalyse. Da werden unsere Fahrten übereinandergelegt und
wir können sehen, wer welchen Abschnitt besser gefahren ist und
daraus lernen. Ich kann allen gar nicht genug danken“.

Wie sieht die Zukunft aus?

 

„Im Frühjahr lege ich meine Prüfung zum Industriekaufmann ab. Als
Fahrer möchte ich ins Profilager wechseln und mein großes Ziel ist
das 24 Stunden-Rennen in Le Mans“.

- uzk

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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