Autopanne auf Reisen
Tipps für eine schnelle Weiterfahrt

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Eine Autopanne auf Reisen kann äußerst frustrierend sein und die Reisepläne erheblich durcheinanderbringen. Doch mit der richtigen Vorbereitung und ein paar nützlichen Tipps können Urlauber schnell wieder auf die Straße zurückkehren und ihre Fahrt fortsetzen, ohne zu viel Zeit und Nerven zu verlieren.

Rund 70,6 Millionen der Deutschen haben im vergangenen Jahr Urlaub gemacht. Beliebtestes Reisemittel war dabei mit 46 Prozent das Auto beziehungsweise Wohnwagen/Wohnmobil. Das geht aus der RA Reiseanalyse 2023 hervor. Wer mit dem Auto unterwegs in den Urlaub ist, muss jedoch damit rechnen, dass es zu einer Panne kommen kann.

Wenn das Fahrzeug plötzlich streikt, ist es wichtig, sofort die Sicherheit aller Insassen zu gewährleisten. Warnblinker, Warndreieck und Warnwesten sind obligatorisch und helfen, andere Autofahrer auf die Gefahrenstelle aufmerksam zu machen. So sind Liegengebliebene bei schlechteren Sichtverhältnissen dennoch eindeutig erkennbar. Danach erst geht es an die Ursachenforschung.

Diagnose stellen

Was könnte der Grund der Autopanne sein? Moderne Autos sind mit einem On-Board-Diagnosesystem (OBD) ausgestattet, das Fehlercodes speichert, wenn ein Problem auftritt. Mit einem OBD-II-Scanner können diese Fehlercodes ausgelesen werden. Sie geben Hinweise auf das betroffene System oder den betroffenen Bereich, in dem das Problem aufgetreten ist. Urlauber können dann nach diesen Codes recherchieren, um mehr über den Fehler zu erfahren.

Manchmal ist das Problem jedoch auch offensichtlicher. Ungewöhnliche Geräusche, Vibrationen oder ein schwammiges Lenkverhalten können Hinweise geben. Zudem können Reisende das Auto visuell auf offensichtliche Probleme untersuchen. Gibt es offensichtliche Anzeichen für Leckagen von Flüssigkeiten wie Öl, Kühlflüssigkeit oder Bremsflüssigkeit? Oder weisen die Reifen eine Beschädigung auf?

Zu den häufigsten Pannen gehören die Überhitzung des Motors, eine leere Batterie, eine Reifenpanne oder ein mechanisches Problem. Manchmal hilft es, das Handbuch des Fahrzeugs zu Rate zu ziehen, um die Situation besser zu verstehen. Sobald Autofahrer sich jedoch unsicher fühlen, sollten sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Kleine Probleme selbst beheben

Es gibt Gründe für Pannen, die Urlauber unter Umständen selbst beheben können. Allerdings hängt die Art der Reparaturen von der allgemeinen Erfahrung mit Autos und den verfügbaren Werkzeugen ab. Folgende Reparaturen und Problemlösungen können meist selbst vorgenommen werden:

  • Reifenwechsel:

Das Wechseln eines Reifens ist eine der häufigsten Reparaturen, die Autofahrer unterwegs durchführen. Wer ein Ersatzrad, einen Wagenheber und einen Kreuzschlüssel dabeihat, sollte bei einem Platten keine größeren Probleme haben. Wichtig ist jedoch sicherzustellen, dass das Auto gefahrlos angehoben werden kann, bevor der beschädigte Reifen ausgetauscht wird.

  • Batterieprobleme:

Laut ADAC Pannenstatistik 2023 sind Batterieprobleme nach wie vor die häufigste Ursache für eine Panne. Wenn das Auto nicht startet und die Batterie die wahrscheinliche Ursache ist, können Reisende versuchen, es mit Starthilfekabeln von einem anderen Fahrzeug aus wiederzubeleben, bevor professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird.

  • Sicherungen austauschen:

Wenn bestimmte elektrische Komponenten nicht funktionieren, könnte eine durchgebrannte Sicherung die Ursache sein. Im Handbuch steht beschrieben, wo der Sicherungskasten ist und welche Sicherung wofür zuständig ist. Defekte Sicherungen können bei Ersatz einfach ausgetauscht werden.

  • Flüssigkeiten nachfüllen:

Vor der Fahrt, aber auch währenddessen empfiehlt es sich, regelmäßig das Motoröl, Kühlflüssigkeit, Scheibenwaschflüssigkeit und Bremsflüssigkeit überprüfen. Ist der Füllstand einer Flüssigkeit niedrig, kann diese unterwegs nachgefüllt werden, sofern die richtigen Flüssigkeiten und das notwendige Werkzeug an Bord sind oder an der Tankstelle gekauft werden können.

  • Kühlsystemprobleme beheben:

Wenn das Auto überhitzt, könnte ein Problem mit dem Kühlsystem vorliegen. Das Öffnen des Kühlsystems bei einem heißen Motor kann jedoch gefährlich sein. Daher besser warten, bis der Motor abgekühlt ist. Dann kann der Kühlmittelstand überprüft und bei Bedarf nachgefüllt werden.

  • Kleinere Reparaturen mit Werkzeugen:

Urlauber sollten gewisse Grundwerkzeuge wie Schraubenschlüssel, Schraubendreher und Zangen mit dabeihaben. So können sie kleinere Reparaturen an Teilen wie Auspuffschellen, Schläuchen oder Befestigungen vornehmen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Reparaturen unterwegs sicher und effektiv durchgeführt werden können, insbesondere wenn die Reisenden nicht über ausreichende Erfahrung oder das erforderliche Fachwissen verfügen. In einigen Fällen ist es sicherer und vernünftiger, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen oder abzuschleppen, um größere Probleme zu vermeiden oder die Sicherheit Ihrer Fahrt zu gewährleisten.

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Pannenhilfe rufen

Wenn das Problem zu komplex ist, um es selbst zu beheben oder Unsicherheit besteht, sollten Autofahrer sofort die Pannenhilfe rufen. Die meisten Länder haben Notrufnummern oder Pannenhilfe-Services, die schnell Hilfe leisten können. Dazu ist es unerlässlich, die eigene Position so genau wie möglich zu kennen und diese Informationen dem Pannendienst mitteilen können. Hilfreich ist es auch, dem Pannenservice das ungefähre Problem zu schildern. Zu den häufigsten Problemen, die nicht selbst behoben werden können, gehören:

  • Motorprobleme:

Wenn das Auto größere Motorprobleme hat, wie beispielsweise ein überhitzter Motor, ungewöhnliche Geräusche oder Leistungsprobleme, ist dies ein Fall für einen erfahrenen Mechaniker. Die Diagnose und Reparatur von Motorproblemen erfordern spezielle Werkzeuge und Fachkenntnisse.

  • Getriebe- oder Kupplungsprobleme:

Das Getriebe und die Kupplung des Fahrzeugs sind komplexe Systeme. Das Reparieren oder Austauschen eines Getriebes ist keine Aufgabe für Laien. Ein Getriebe- oder Kupplungsschaden ist außerdem auch nichts, was vor Ort schnell gelöst werden kann.

  • Bremsen:

Die Bremsen sind ein sicherheitskritischer Teil Ihres Fahrzeugs. Sobald Urlauber Probleme mit den Bremsen bemerken, wie schlechtes Bremsverhalten, quietschende Geräusche oder ein weiches Bremspedal, sollten sie sofort eine Werkstatt besuchen.

  • Steinschlag:

Hat die Frontscheibe einen Steinschlag, ist es unerlässlich, schnell zu handeln und sich an einen Experten zu wenden. Eine Macke oder gar ein Riss in der Scheibe sind ein großes Sicherheitsrisiko. Hat sich der Steinschlag zu einem Riss entwickelt, muss die ganze Scheibe ausgetauscht werden. Damit es nicht so weit kommt, kann die beschädigte Stelle in der Windschutzscheibe mittels eines Spezialharzes verfüllt und durch UV-Licht gehärtet werden.

  • Fahrwerksprobleme:

Wenn das Auto Probleme mit der Aufhängung oder den Stoßdämpfern hat, kann dies nicht nur das Fahrverhalten, sondern ebenso die Sicherheit beeinträchtigen. Ein Fachmann kann die Aufhängung korrekt diagnostizieren und reparieren.

  • Elektrische Probleme:

Elektrische Probleme im Auto können sehr komplex sein und erfordern spezielle Diagnosegeräte und Fachwissen. Wenn die elektrische Anlage Probleme aufweist, sollten Reisende daher auf jeden Fall einen Fachmann aufsuchen.

  • Airbag- und Sicherheitssysteme:

Airbags und andere Sicherheitssysteme sind äußerst empfindlich und sollten nur von speziell geschulten Technikern gewartet oder repariert werden.

  • Komplexe Elektronikprobleme:

Moderne Autos sind mit komplexer Elektronik ausgestattet, die schwer zu diagnostizieren und zu reparieren sein kann. Wenn Fehlercodes oder Probleme mit dem Motorsteuergerät (ECU) auftauchen, ist dies eine Aufgabe für Experten.

  • Sicherheitsgurte: 

Wenn die Sicherheitsgurte in Ihrem Auto beschädigt sind, sollten sie sofort von einem Fachmann repariert oder ersetzt werden, um sicherzustellen, dass sie im Falle eines Unfalls ordnungsgemäß funktionieren.

Generell ist zu beachten, dass unsachgemäße Reparaturen am Auto nicht nur die Sicherheit gefährden, sondern auch teure Folgeschäden verursachen können. Wenn Urlauber sich unsicher sind oder die Reparatur über ihre Fähigkeiten oder Werkzeuge hinausgeht, ist es immer ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das Fahrzeug sicher und zuverlässig instand zu setzen.

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Reiseversicherung überprüfen

Speziell im Ausland kann eine Panne schnell ins Geld gehen. Je nach Reiseversicherung oder Mitgliedschaft in einem Automobilclub besteht jedoch auch dort Anspruch auf Pannenhilfe oder einen Abschleppdienst. Das kann die Kosten erheblich reduzieren.

Oft sind noch zusätzliche Leistungen in der Police mit abgedeckt. So kann es sein, dass beispielsweise die Kosten für ein Taxi oder einen Leihwagen anteilig übernommen werden. Ist eine Reparatur des eigenen Autos nicht innerhalb einer gesetzten Zeit möglich, wird je nach Versicherer oder Mitgliedschaft für den Rücktransport des Fahrzeugs vom Urlaubsort nach Hause gesorgt.

Fazit

Eine Autopanne auf Reisen ist ärgerlich, aber sie muss nicht das Ende der Pläne bedeuten. Mit den richtigen Vorbereitungen und der Fähigkeit, ruhig zu bleiben, können Reisende die Situation meistern und schnell wieder auf die Straße zurückkehren. Übrigens müssen Urlauber gar nicht weit in die Ferne fahren. Auch in Deutschland gibt es tolle Reiseziele zu entdecken.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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