Hofläden - regional und saisonal
Das ist es, was die Kunden wollen

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Immer mehr Menschen legen Wert auf eine bewusste, gesunde und nachhaltige Ernährung. Teil dieser Entwicklung sind meist regionale und saisonale Einkäufe, die die Kunden nicht nur in Bioläden, sondern auch auf Bauernhöfe führen. Hier hält sich mit dem Hofladen ein besonderes Konzept: Lebensmittel aus der eigenen Produktion werden an dem Standort präsentiert und verkauft, an dem sie entstanden sind. Die Verkäufer arbeiten selbst in der Landwirtschaft und wissen alles über die angebotenen Produkte. Doch was macht den kleinen Hofladen für Kunden attraktiv?

Ein kundenfreundlicher Standort für den Hofladen

Das Wort „Hofladen“ weckt bei Kunden bestimmte Vorstellungen. Meist enthalten diese Verkaufsräume, die sich direkt auf dem oder in der Nähe des Bauernhofs befinden, zum Beispiel in einer Scheune. Diesen Erwartungen sollte das Geschäftskonzept entsprechen können. Hofläden, für die ein passender Standort nicht gewährleistet werden kann, haben oft eine andere Bezeichnung, zum Beispiel „Bauernladen“.

Als gut erreichbar gelten Hofläden, die maximal ein bis zwei Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt liegen. Eine gute Zugänglichkeit ist ein Muss, um als Kunde lang über den Hof irren zu müssen. Zusätzliche Pluspunkte sind Parkplätze und aufgrund der Geruchsbildung eine gewisse Entfernung von den Ställen und Silos.

Die Einrichtung: Was macht einen guten Hofladen aus?

Neben dem Standort ist auch eine ansprechende Atmosphäre von Bedeutung. Diese beginnt schon vor dem Betreten des Hofladens. Auf dem Hof wirken begrünte Fassaden, Pflanzkübel, Heuballen oder eine Sitzecke einladend, rustikal und gemütlich. Eine Spielecke, zum Beispiel mit Schaukelpferden oder anderem Holzspielzeug, bietet Kindern Unterhaltung, während die Eltern einkaufen.

Was einen Hofladen ansprechend macht, ist außerdem die Präsentation der Produkte. Anders als im Supermarkt, werden beispielsweise Eier im Weidenkorb präsentiert statt in der Pappschachtel, Milch und Joghurt können aus der Kanne in eigene Behälter abgefüllt werden. Handschriftliche Preisschilder verleihen den Produkten eine persönliche Note.

Ein guter Hofladen beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit der Frage, welche Packmittel für die Produkte die richtigen sind – also in welches Behältnis die Ware jeweils eingepackt wird. Deswegen gibt es davon mehrere Varianten, die bestimmte Funktionen erfüllen – passend zum Produkt. An oberster Stelle steht natürlich der Schutz der Waren vor äußeren Einflüssen. Außerdem sollte das Packmittel effizient sein, sprich an die Größe des Produkts angepasst sein. Viele der Packmittel-Varianten sind für die Produkte eines Hofladens geeignet: zum Beispiel Kartons und Schachteln, Tragetaschen und Tüten sowie Flaschen und Gläser.

Zudem ermöglichen niedrige Regale, über die hinweggeschaut werden kann, und Hinweisschilder an den Produktgruppen einen schnellen und einfachen Überblick über das Sortiment. Die richtige Ausleuchtung des Ladens und ausreichend breite Gänge runden das positive Einkaufserlebnis ab.

Ein weiterer Pluspunkt für einen Hofladen ist eine Info-Ecke, die Wissen über den Bauernhof, die Mitarbeiter und natürlich die Produkte vermittelt. Das können zum Beispiel

  • Fotos sein, die das Betriebsgeschehen zeigen,
  • ein kurzer Abriss der Unternehmensphilosophie,
  • Rezepte für die erhältlichen Lebensmittel,
  • ein Saisonkalender und
  • Ankündigungen für kommende Veranstaltungen.

Die richtigen Produkte

In einem guten Hofladen finden sich genau die Produkte, die erwünscht sind. Der Ernährungsreport 2023, erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt unter anderem einen Überblick über die Lebensmittel, die in Deutschland am häufigsten regional gekauft werden:

  • Eier: 88 Prozent
  • Obst und Gemüse: 87 Prozent
  • Brot und Backwaren: 81 Prozent
  • Fleisch und Wurst: 78 Prozent
  • Milch und Milchprodukte: 72 Prozent
  • Getränke: 44 Prozent

Natürlich liegt der Fokus im Hofladen auf den selbst produzierten Lebensmitteln. Um das Sortiment der Nachfrage entsprechend gestalten zu können, kooperieren Inhaber unter Umständen mit anderen Erzeugern. Wer selbst keine Hühner hat, kauft die Eier beispielsweise bei einem anderen regionalen Bauernhof.

Oftmals setzt sich das Sortiment zusammen aus einem Grundstock an Produkten, die das ganze Jahr über verfügbar sind - zum Beispiel Eier, Milch und Backwaren - und saisonalen Produkten. Im Sommer gibt es Erdbeeren und selbstgemachte Konfitüre, im Herbst Kürbisse, im Winter Eingemachtes.

Ein großer Pluspunkt für einen Hofladen ist ein zugehöriger gastronomischer Betrieb, der zur Mittagszeit frisch gekochte Speisen anbietet.

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Wie können Kunden den Hofladen finden?

Um als Kunde den Weg zu einem Hofladen zu finden, sind mehrere Aspekte wichtig: Zunächst einmal muss bekannt sein, dass es überhaupt einen Hofladen gibt. Für diejenigen, die nicht in dem Ort wohnen, in dem sich der Laden befindet, sollten sowohl in der Zufahrtsstraße als auch in der nächsten Ortschaft Hinweisschilder vorhanden sein.

Diese Schilder sollten mindestens den Namen des Hofladens und eine kurze Wegbeschreibung enthalten. Sie können außerdem Informationen wie die Öffnungszeiten und eine Kurzbeschreibung des Sortiments enthalten. Oftmals gibt es Flyer, die an die Haushalte im Ort und im näheren Umkreis verteilt werden, die die relevanten Informationen enthalten. Manchmal sind sie auch in einem Prospekthalter enthalten, der unter einem Hinweisschild angebracht ist.

Das Hinweisschild kann außerdem auf die Website des Hofladens verweisen. Eine solche ist im digitalen Zeitalter für jedes Geschäft Pflicht – selbst für traditionelle Konzepte wie den Hofladen. Die Internetpräsenz informiert beispielsweise über das aktuelle Sortiment, die Öffnungszeiten, die Anfahrtswege und kommende Veranstaltungen. Oftmals beschränkt sie sich nicht auf eine Website, sondern umfasst außerdem Accounts in den sozialen Medien, vor allem Instagram und Facebook.

Noch dazu ist die Website eines Hofladens im Idealfall für Suchmaschinen optimiert. Das bedeutet, sie enthält relevante Schlagwörter wie „Hofladen“, „Bauernladen“, „frische Eier“ oder „regional Obst kaufen“. Das macht es um einiges einfacher, den Laden über die Google-Suche zu finden und sich darüber zu informieren. Eine nutzerfreundliche Website hat außerdem schnelle Ladezeiten und wird auch auf mobilen Endgeräten (Smartphones und Tablets) richtig angezeigt.

Doch selbst im digitalen Zeitalter sind die Printmedien noch nicht ausgestorben. Gerade ein rustikales Konzept wie der Hofladen nutzt daher ergänzend gern eine Zeitungsanzeige, um aktuelle Informationen zu veröffentlichen. Zum Beispiel in Form von Berichten in der Lokalzeitung über das letzte Hoffest oder über die frisch eingeholte Ernte.

Betreiber von Hofläden greifen außerdem eigene Printmedien. Im Fokus stehen die bereits genannten Flyer sowie Broschüren, Visitenkarten und andere Optionen zum Mitnehmen wie eine Hofzeitung oder Sticker mit dem Logo des Ladens. Sie können im Hofladen selbst ausliegen, aber auch in lokalen Tourismuszentren oder Restaurants.

Werbeaktionen: So locken Hofläden ihre Kunden an

Um als Kunde einen (neuen) Hofladen kennen zu lernen, bietet es sich beispielsweise an, Veranstaltungen wie den „Tag des offenen Hofes“ zu nutzen, also die Bauernhof-Variante eines Tages der offenen Tür. Bei dieser Gelegenheit können sich die Kunden den Hof anschauen, erhalten Einblicke in die Landwirtschaft und Tierhaltung und haben die Möglichkeit, Produkte aus dem Hofladen zu kaufen. Oftmals gibt es zu solchen Veranstaltungen Probierhäppchen, um sich vom Geschmack und der Qualität der Produkte überzeugen zu können.

Kleinere Veranstaltungen wie Hoffeste anlässlich der neuen Ernte oder eines Feiertags sind eine weitere attraktive Option, dem Hofladen einen Besuch abzustatten. Denn neben dem Kauf der Produkte lassen sich die Ladenbetreiber zu diesen Anlässen für ihre Kunden gerne kreative Besonderheiten einfallen, zum Beispiel gemeinsames Basteln und handwerkliche Arbeiten passend zur jeweiligen Jahreszeit.

Abgesehen von solchen Veranstaltungen, die direkt auf dem Hof stattfinden, bietet sich durchaus auch die Gelegenheit, sozusagen „außerhalb“ die Produkte einzukaufen. Das ist der Fall, wenn die Ladenbesitzer einen Stand auf dem Wochenmarkt eröffnen – was besonders für Kunden von weiter weg attraktiv ist – oder wenn sie mit einem mobilen Verkaufsstand durch die Dörfer fahren und dort beispielsweise Eier oder Backwaren anbieten.

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Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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