SCHLAUFENSTER
Vegetarier auf dem Vormarsch…

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In Deutschland gibt es aktuell etwa acht Millionen Menschen, die auf
ihrem Speiseplan weder Fleisch noch Fisch haben, also Vegetarier sind
– und es werden täglich mehr, darunter auch viele Heranwachsende
und Jugendliche. Immer häufiger hört man aber auch von Veganern,
Flexitariern oder so genannten Pescetariern. Was sich dahinter
verbirgt und wo die Unterschiede liegen, das möchten wir euch heute
erklären. 

Bei Menschen, die sich vegetarisch ernähren unterscheidet man
zwischen verschiedenen Formen. Die größte Gruppe der Vegetarier sind
genau genommen so genannte „Ovo-Lakto-Vegetarier“. Diese essen
weder Fleisch noch Fisch, wohl aber Milchprodukte und Eier. Dann
unterscheidet man noch zwischen Ovo-Vegetariern (verzichten auf
Fleisch, Fisch und Milchprodukte, essen aber Eier) und
Lakto-Vegetariern (verzichten auf Fleisch, Fisch und Eier, essen aber
Milchprodukte). Oft hört man, wie eingangs erwähnt, in den letzten
Jahren auch den Begriff „Veganer“. Dies sind Menschen, die auf
alle von Tieren stammenden Nahrungsmittel verzichten, also nicht nur
auf Fleisch und Fisch, sondern beispielsweise auch auf Honig oder auf
Lederprodukte. 

Gründe für eine vegetarische Ernährung

Viele meinen, dass es Vegetarier noch gar nicht so lange gibt, doch
tatsächlich war der griechische Gelehrte Pythagoras, der von ca. 570
bis 500 vor Christus lebte, der erste Mensch, der sich dazu bekannte,
auf die Ernährung mit Fleisch zu verzichten. Von ihm stammt der
Spruch: „ Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den
Menschen zurück.“ Früher war sicherlich einer der Hauptgründe,
sich vegetarisch zu ernähren, dass man aus rein ethischen Gründen
einfach keine Tiere essen mochte. Dies ist heutzutage sicher immer
noch ein Grund, doch es sind weitere hinzugekommen. Die Menschen sind
in Bezug auf das, was sie essen, viel kritischer geworden. Auch in der
Schule werden Kinder und Jugendliche mehr und mehr über
Massentierhaltung, Käfighaltung und deren Folgen informiert. Wenn wir
dann in den Nachrichten mal wieder von einem ekligen
Lebensmittelskandal hören, vergeht uns allen schnell der Appetit.

Ausgewogene Ernährung

Ob man sich als Fleischesser oder als Vegetarier gesünder ernährt,
wird häufig auch strittig diskutiert. Wichtig ist aber wohl auf jeden
Fall eine ausgewogene Ernährung. So kann es nicht gesund sein,
täglich große Fleischportionen und nur wenig Gemüse und Obst zu
essen, andererseits muss bei einer fleischlosen Ernährung darauf
geachtet werden, dass bestimmte Proteine, Vitamine und Mineralstoffe,
die vorwiegend in Fisch oder Fleisch enthalten sind, dann durch
entsprechende vegetarische Nahrungsmittel abgedeckt werden sollten.
Tatsache ist auf jeden Fall, dass bei uns mehr Fleisch produziert
wird, als überhaupt gegessen werden kann. Dies bedeutet auch, dass
leider zu viele Tiere letztendlich auch unnötig geschlachtet werden.
Auch bekannt gewordene Skandale in der Tierhaltung oder in der
Fleischproduktion haben so manchen dazu bewogen, Vegetarier zu werden.
Auf jeden Fall sollte man verstärkt darauf achten, wie oft und wie
viel Fleisch man isst und auch mal genauer hinschauen, woher das
Fleisch eigentlich stammt. Also eher mal weniger und dafür ein
vielleicht etwas teureres und gutes Stück Fleisch, welches zum
Beispiel nicht aus einer Massentierhaltung stammt.

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Was sind „Pescetarier“ und „Flexitarier“?

Es gibt auch viele Menschen, die zwar kein Fleisch essen, aber Fisch
auf ihrem Speiseplan haben. Diese Gruppe nennt man Pescetarier. Der
Begriff kommt aus dem Italienischen, denn „pesce“ heißt
übersetzt Fisch. Menschen, die nicht komplett auf Fleisch und Fisch
verzichten, beim Kauf aber besonders auf die Herkunft achten, nennt
man Flexitarier.

Toleranz ist wichtig

Oft hört man, dass Vegetarier sich für ihr fleischloses Essen
rechtfertigen müssen. Dies passiert einem „Fleischesser“ wohl
eher selten. Es sollte jeder für sich entscheiden, was er gerne essen
möchte, beziehungsweise auf welche Lebensmittel er lieber – aus
welchen Gründen auch immer – verzichtet. Mittlerweile sind die oft
sogar sehr abwechslungsreichen vegetarischen Gerichte in vielen
Restaurants nicht mehr von den Speisekarten wegzudenken. Beim
gemeinsamen Essen in einem Restaurant kommen heutzutage sowohl
Vegetarier, als auch die Freunde eines guten Steaks auf ihre Kosten.
Wichtig ist und bleibt am Ende, die Ernährungsweise „des Anderen“
zu tolerieren und ein wenig Rücksicht auf dessen
„Empfindlichkeiten“ zu nehmen. Man muss ja im Beisein eines
Vegetariers im Restaurant nicht unbedingt eine Martins- oder
Weihnachtsgans bestellen, die möglicherweise aus Massentierhaltung
stammt …
In diesem Sinne: Guten Appetit!

Eure Ursi

- Ursi

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