Weiberfastnacht 2018 in NRW
Polizei zieht Bilanz

Der Karnevalsauftakt in NRW ist bei kaltem, aber sonnigem
Winterwetter laut ersten polizeilichen Stellungnahmen weitestgehend
friedlich verlaufen, wurde aber von einigen schweren Unfällen
überschattet:

  • In
  • Brühl geriet ein 18-Jähriger unter die Straßenbahn. Als
    die Bahn anfuhr, wurde er überrollt. Der junge Mann kam ums
    Leben.[/*]

  • Ein 21-Jähriger aus Dortmund geriet in Köln auch unter
  • eine Straßenbahn und wurde schwer verletzt. [/*]

  • Ein 17-Jähriger
  • fiel in Höhe des Kölner Tanzbrunnens in den Rhein. Er wurde gerettet
    und in ein Krankenhaus gebracht.[/*]

  • In der südlichen Altstadt von
  • Köln nahmen die Beamten einen betrunkenen 28-Jährigen fest, der eine
    Frau sexuell belästigt haben soll.[/*]

  • Ein Sexualdelikt ereignete
  • sich auch in Bonn-Beuel 
    Polizei
    bittet um Hinweise 
    [/*]

Weiberfastnacht in Bonn: Zwischenbilanz 

Bonn. Mehr als 500 Polizeibeamtinnen und -beamte sorgten an
Weiberfastnacht im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei für
einen weitestgehend unbeschwerten Auftakt des Straßenkarnevals.
Entlang der Umzüge in Bonn-Beuel und Bornheim, in der Innenstadt und
an allen weiteren Veranstaltungsorten feierten zahlreiche Jecken
überwiegend fröhlich und friedlich.

Im Vorfeld hatte die Bonner Polizei gegen 36 polizeibekannte Personen
Betretungsverbote für Bonn-Beuel, Bonn-Zentrum, Bad Godesberg und
Bornheim ausgesprochen. Ein 19-Jähriger widersetzte sich dem Verbot
und wurde in Bornheim-Roisdorf angetroffen und kontrolliert. Hierbei
stellten die Beamten eine geringe Menge Marihuana bei ihm sicher.
Neben einem Ermittlungsverfahren wegen der mitgeführten Drogen
erwartet den 19-Jährigen auch ein Zwangsgeld in Höhe von 500,- Euro
aufgrund des missachteten Betretungsverbotes.

Wie angekündigt wurden potentielle Straftäter, Betrunkene und
Krawallmacher frühzeitig von der Polizei aus dem Verkehr gezogen. In
den ersten 14 Stunden des Großeinsatzes wurden 14 Personen in
Gewahrsam genommen (2017: 14). Sie waren überwiegend betrunken,
hatten randaliert oder waren einem der insgesamt 62 ausgesprochenen
Platzverweisen (2017: 57) nicht nachgekommen.

Gegen 12:20 Uhr versuchte ein 26-Jähriger am Beueler
Konrad-Adenauer-Platz mehrfach, Frauen gegen ihren Willen zu umarmen.
Ein 20-jähriger Bekannter schritt ein und wurde im folgenden Streit
von dem 26-Jährigen ins Gesicht geschlagen. Da diesem bereits zuvor
ein Platzverweis ausgesprochen worden war, wurde der mit rund 2,00
Promille alkoholisierte Mann in den Polizeigewahrsam gebracht. Dort
landete auch ein 21-Jähriger, der um 15:30 Uhr in einer Gaststätte
an der Rheinaustraße randaliert hatte. Zu seinen Personalien befragt,
beleidigte er die Einsatzkräfte und zeigte sich weiter unzugänglich.
Auch er führte Rauschgift mit sich. Ihn erwartet ein
Ermittlungsverfahren.

Sexualdelikt in Beuel / Polizei bittet um Hinweise

In einem Fall bittet die Polizei um Hinweise und sucht Zeugen. Um
19:00 Uhr wurde eine 23-Jährige an der Rheinaustraße von einem
bislang Unbekannten angegangen. Beide hatten zuvor dieselbe Kneipe
besucht. Vor der Kneipe kam es dann gegen den Willen der Frau zu
sexuellen Handlungen. Die Ermittlungen zum genauen Geschehensablauf
dauern derzeit noch an, der unbekannte Tatverdächtige konnte bislang
noch nicht näher beschrieben werden. Hinweise nimmt die Kriminalwache
unter 0228/15-0 entgegen.  (Stand: 22:00 Uhr)

Weiberfastnacht in Köln 

Köln. Bei strahlendem Sonnenschein haben gestern (8. Februar)
hunderttausende bunt kostümierte Menschen auf Kölns Straßen und
Plätzen Karneval gefeiert. Insgesamt waren rund 1.600 Polizistinnen
und Polizisten zum Schutz der "Jecken" im Einsatz.

"Unser Einsatzkonzept ist flächendeckend aufgegangen. Leider mussten
wir 94 zumeist stark alkoholisierte Menschen zur Durchsetzung von
Platzverweisen oder zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsam bringen",
bilanziert Einsatzleiter Martin Lotz.

Insgesamt nahmen die Einsatzkräfte in Köln 356 Strafanzeigen
auf (Leverkusen: 24). Dabei handelte es sich mit insgesamt 144
Fällen (Vorjahr: 165) größtenteils um Körperverletzungsdelikte.
Weiterhin waren es Beleidigungen (15, Vorjahr: 21),
Sachbeschädigungen (34, Vorjahr: 42), Verstöße gegen das
Betäubungsmittelgesetz (36, Vorjahr: 35) und verschiedene
Diebstahlsdelikte (64, Vorjahr: 101). In 18 Fällen erstatteten die
Polizisten Anzeige wegen unterschiedlicher Widerstandshandlungen gegen
Vollstreckungsbeamte. Das Kriminalkommissariat 14 hat die Ermittlungen
zu zehn angezeigten Raubdelikten übernommen (Vorjahr: 6), die zum
Teil keinen karnevalistischen Bezug haben. Die eingesetzten Polizisten
nahmen insgesamt 14 Tatverdächtige vorläufig fest.

Zudem wurden sechs Sexualdelikte zur Anzeige gebracht. Mit Ausnahme
von zwei Vergewaltigungen handelt es sich dabei um sexuelle
Belästigungen.

Die erste schwere Sexualtat ereignete sich noch am
Donnerstagnachmittag (8. Februar) gegen 17.30 Uhr im Bereich der
Dasselstraße. Eine Studentin (22) war nach derzeitigem
Ermittlungsstand mit mehreren Personen in eine Wohnung gegangen. Sie
gab bei der Anzeigenaufnahme an, dass es in diesem Haus zu einer
Vergewaltigung gekommen sei. Die Ermittlungen dazu dauern noch an.

Die zweite Tat ereignete sich am frühen Freitagmorgen (9. Februar)
gegen 2.30 Uhr im Bereich der Zülpicher Straße. Polizisten trafen
auf eine junge Kölnerin (21) mit erheblichen Gesichtsverletzungen,
die Angaben zu einer Sexualstraftat machte. Umfangreiche
Sofortmaßnahmen der eingesetzten Bereitschaftspolizisten führten
schließlich zur Festnahme eines polizeibekannten Tatverdächtigen
(22) an dessen Wohnanschrift.

In beiden Fällen hat das Kriminalkommissariat 12 die weiteren
Ermittlungen zu den Taten bereits übernommen. Der festgenommene
22-Jährige wird zeitnah dem Haftrichter vorgeführt.

Die in dieser Tagesbilanz dargestellten Kriminalitätszahlen können
sich noch verändern. Die Auflistungen stehen unter dem Vorbehalt,
dass noch weitere Anzeigen bei der Polizei Köln eingehen,
beziehungsweise dass Delikte im Zuge der Ermittlungen anders
eingeordnet werden müssen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich
ein Raub in einer Vernehmung als Diebstahl herausstellt. Eine
abschließende Bewertung ist vielfach erst zu einem späteren
Zeitpunkt und nach weiteren Ermittlungen möglich. (he) 

Die Polizei wird mit Ausnahme von Karnevalssamstag jeweils am
Folgetag der Veranstaltungstage per Pressemitteilung Bilanzen und
Kriminalitätszahlen veröffentlichen. Die in diesen Tagesbilanzen
dargestellten Zahlen können sich noch verändern. Die Auflistungen
stehen unter dem Vorbehalt, dass noch weitere Anzeigen bei der Polizei
Köln eingehen, beziehungsweise dass Delikte im Zuge der Ermittlungen
anders eingeordnet werden müssen. Dies ist zum Beispiel der Fall,
wenn sich ein Raub in einer Vernehmung als Diebstahl herausstellt.
Eine abschließende Bewertung ist vielfach erst zu einem späteren
Zeitpunkt und nach weiteren Ermittlungen möglich.
(as)

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RAG - Redaktion

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