Aus dem Corona-Dornröschenschlaf erwacht
Freizeitparks, Hotels, Außengastronomie

- Man kann wieder Achterbahn fahren, so wie die Besucher des Freizeitparks Phantasialand in Brühl.
- Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild
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Nach dem Corona-Dornröschenschlaf erwachen nun mit den
beschlossenen Lockerungen wieder Restaurants, Hotels und Freizeitparks
zum Leben und hoffen aufgrund ihrer schwierigen wirtschaftlichen Lage
auf viele Gäste und Besucher - auch schon am langen
Pfingst-Wochenende.
Mehr Tische und Stühle an der frischen Luft - wegen der
Corona-Pandemie wollen zahlreiche Gastronomiebetriebe in
Nordrhein-Westfalen ihre Terrassenflächen vergrößern. Durch die
Abstandsregeln musste das Platzangebot in den Gebäuden reduziert
werden, womit den Gastwirten wichtige Umsätze verloren gehen.
Anträge auf Ausweitung der Außengastronomie
In Münster sind bisher 45 Anträge auf eine Ausweitung der
Außengastronomie bei der Stadt eingegangen, wie ein Stadtsprecher am
Donnerstag mitteilte. Davon seien 40 genehmigt worden. «Dadurch wurde
eine Zusatzfläche von 650 Quadratmetern generiert», sagte er.
In der Landeshauptstadt Düsseldorf waren es den Angaben eines
Sprechers zufolge am Donnerstag 74 Anträge. 15 Anträgen seien bisher
genehmigt worden. In Bochum seien hingegen bisher zwar nur fünf
Anträge von Gastronomiebetrieben eingereicht worden: «Es werden aber
weitere Anträge erwartet, da sich die Betriebsinhaber bereits
telefonisch erkundigt haben», erklärte ein Sprecher der Stadt.
Leise bis mittellaute Hoffnung
Der Branchenverband Dehoga NRW fordert, dass die Städte und Kommunen
unbürokratisch eine Erweiterungen der Flächen für die
Außengastronomie genehmigen. «Die Vergrößerungen sind wichtig,
weil sie die Unsicherheiten der Gäste abbauen können», erklärte
ein Verbandssprecher. Die Außengastronomie sei eine «leise bis
mittellaute Hoffnung» für die gebeutelten Gastronomen. Denn
«Außengastronomie ist in» - auch schon vor der Corona-Krise, so der
Sprecher. Die derzeitige Finanzlage sei «katastrophal» und ohne
weitere staatliche Hilfen schwer zu stemmen.
Laut einer Dehoga NRW-Umfrage erwirtschafteten rund 77 Prozent der
Gastronomen maximal die Hälfte der Umsätze im Vergleich zu einer
Mai-Woche im vergangenen Jahr. Nur acht Prozent erreichten mehr als
75 Prozent ihres damaligen Umsatzes.
Große Freizeitparks öffnen unter Hygieneauflagen
Die Corona-Pandemie hat auch einen unbeschwerten Ausflug zur
Achterbahn unmöglich gemacht. Ab dem heutigen Freitag können sich
die Besucher wieder ins Vergnügen stürzen: die zwei größten
Freizeitparks in NRW öffnen - unter strengen Regeln - wieder ihre
Tore.
Die zwei größten Freizeitparks in NRW - das Phantasialand und der
Moviepark in Bottrop - öffnen heute zum ersten Mal nach der
Corona-Zwangspause. Unter strengen Hygienekonzepten darf nur eine
begrenzte Anzahl an Besuchern in die Freizeitparks eingelassen werden.
Jeder Besucher muss mindestens eine, am besten aber zwei Masken dabei
haben und sich ausnahmslos an die Abstandsregeln halten, wie die
Freizeitparks auf ihren Internetseiten mitteilen. Laut
Corona-Schutzverordnung durften Freizeitparks seit dem 11. Mai
öffnen. Sie arbeiteten aber noch ihre Hygienekonzepte mit den
zuständigen Behörden aus. Der Moviepark wäre unter normalen
Umständen nach der Winterpause im April gestartet.
Hoteliers: Auslastung an Pfingsten nur bei 16 Prozent
Trotz zahlreicher Lockerungen zum Pfingstwochenende beklagen die
Hoteliers im Rheinland eine geringe Auslastung ihrer Häuser über die
Feiertage. Die Gesamtauslastung der Hotels in den Regierungsbezirken
Köln und Düsseldorf liege an Pfingsten bei nur rund 16 Prozent,
beklagte der Verband Dehoga Nordrhein am Donnerstag. Für diese
Einschätzung hatte der Verband rund 460 Hoteliers in der Region
befragt. 83 Prozent der Besucher seien Touristen, der Rest
Geschäftsreisende.
«Auch wenn die Hotels wieder Touristen begrüßen dürfen, ist die
Nachfrage zu einem sonst reisestarken Pfingstwochenende gering»,
sagte der Präsident des Dehoga Nordrhein, Hennig Thomas Graf von
Schwerin. «Die Unternehmerinnen und Unternehmer stehen aufgrund der
geltenden Abstandsgebote, Kontaktbeschränkungen und Hygieneauflagen
mit dem Rücken zur Wand.» Ein wirtschaftlicher Betrieb sei so nicht
möglich. Es müsse dringend ein Rettungsfonds mit direkten Hilfen
ohne Rückzahlungspflicht geschaffen werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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