Bayer 04-Werkself

Ömer Toprak trifft an seiner alten Wirkungsstätte

Leverkusen (me) - Erwartet schwer tut sich Bayer 04, in der Fußballbundesliga wieder
in die Spur zu finden. Den Dezember beschloss die Werkself mit der am
Ende unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Bayern München. Zum Start
ins neue Jahr verlor das Team des niederländischen Trainers Peter
Bosz mit 1:2 bei Eintracht Frankfurt. Im ersten Heimspiel nach dem
Jahreswechsel musste sich die Werkself jetzt mit einem enttäuschenden
1:1 (0:0)-Unentschieden gegen Werder Bremen begnügen. „Wir haben
aktuell nicht das Niveau wie in den Monaten zuvor“, so Peter
Bosz.

Immerhin behaupteten die Leverkusener ihren Platz in der
Bundesliga-Spitzengruppe, weil die führenden Bayern (33 Punkte) beim
Rivalen Borussia Mönchengladbach mit 2:3 den kürzeren zogen, und
weil Verfolger Leipzig (31) mit 0:3 gegen Borussia Dortmund (28)
unterlag. Bayer 04 ist mit 29 Punkten weiterhin Tabellendritter.

„Wir müssen zu Hause gegen Werder Bremen gewinnen“, war Chefcoach
Peter Bosz ganz und gar nicht einverstanden mit dem Remis. „Wir
hatten Glück, dass keine Zuschauer im Stadion waren“, stichelte der
57-jährige Fußballlehrer. „Es macht keinen Spaß, einem solchen
Spiel zuzuschauen.“

Bosz nahm seine Spieler aber auch in Schutz: „Der aufgeweichte und
holprige Rasen kam unserem Spiel nicht gerade entgegen. Überhaupt war
es gegen die tief und massiv in der Abwehr stehenden Bremer nicht
einfach.“

Nach einer einseitigen ersten Halbzeit, in der sich die Gäste fast
ausschließlich aufs Verteidigen konzentrierten, fiel der
Führungstreffer der Hanseaten sieben Minuten nach der Pause völlig
überraschend. Ausgerechnet Ömer Toprak, gestandener Profi mit
sechsjähriger Dienstzeit in Leverkusen, traf nach einem Freistoß von
Augustinsson aus kurzer Distanz und freistehend ins Leverkusener Tor.
Es war der erste Bremer Torschuss überhaupt.

In der 70. Minute reichte es immerhin zum Leverkusener Ausgleich durch
Patrik Schick, der den Ball aus der Drehung über die Linie drückte.
Der nach einer Stunde eingewechselte Lucas Alario hatte den Ball im
Strafraum weitergeleitet. Schiedsrichter Curtius entschied zunächst
auf Handspiel, nach langer Begutachtung durch den Video-Schiedsrichter
stimmte der Unparteiische aber überein, dass Alario den Ball nicht
mit der Hand, sondern mit dem Körper weitergeleitet hatte.

In der turbulenten Schlussphase drängte die Werkself mit Macht auf
den Siegtreffer, hatte aber Pech, dass Schiedsrichter Curtius in der
Nachspielzeit ein Handspiel des Bremers Mbom im eigenen Strafraum
ungeahndet ließ.

Trotz der langen Verletztenliste ist Bayer 04 bislang gut durch die
Saison gekommen. Gegen Werder Bremen kehrten mit dem von einer
Muskelverletzung genesenen Lars Bender, der nach gut einer Stunde
eingewechselt wurde, und dem zuletzt in Corona-Quarantäne weilenden
Daley Sinkgraven zwei bewährte Profis ins Team zurück. Dafür
fehlten diesmal die verletzten Mtchell Weiser (Muskelverletzung im
Oberschenkel) und Karim Bellarabi (Mittelhandbruch).

Leverkusens Jungstar Florian Wirtz, der fast alle bisherigen Spiele
bestritten und stets zu den Leistungsträgern gezählt hatte, gehörte
zur allgemeinen Überraschung diesmal nicht zum Aufgebot. „Er ist
ein junger Mann von 17 Jahren. Es ist an der Zeit, ihm eine Pause zu
gönnen, um ihn vor Verletzungen durch Überbelastungen zu
schützen“, erläuterte Cheftrainer Am Dienstag steht für Bayer 04
das Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt auf dem Programm. Am
Freitagabend folgt die Bundesligapartie gegen Union Berlin.

Eine weitere Englische Woche mit zwei Bundesligaspielen schließt sich
an. Am Dienstag, 19. Januar, um 20.30 Uhr erwartet die Werkself ihren
Verfolger Borussia Dortmund. Die Partie beim VfL Wolfsburg ist für
Samstag, 23. Januar, um 15.30 Uhr angesetzt.