Sozialausschuss des Kreises

Horrende Müllgebühren für die Tafeln

Rhein-Sieg-Kreis - Seit langem kämpfen die Tafeln im Rhein-Sieg-Kreis, die nicht nur
ehrenamtlich die aufwändige Arbeit der Beschaffung, Vorbereitung und
Ausgabe der Lebensmittel für Bedürftige leisten, sondern dazu auch
noch selbst das Geld für den Betrieb aufbringen müssen, um Erlass
der Müllgebühren, die die Etats in erheblichem Maße belasten. Auf
Initiative der Eitorfer Tafel hat im April der SKM Rhein-Sieg als
Träger der Tafeln in Eitorf, Ruppichteroth, St. Augustin, Troisdorf,
Siegburg und Lohmar beim Rhein-Sieg-Kreis einen Antrag dazu gestellt.

Da ein Gebührenerlass aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist,
zielt der Antrag darauf ab, dass der Kreis die Gebühren übernehmen
soll. Der Antrag wird am 26. November um 16 Uhr im Sozialausschuss des
Kreises behandelt.

Alleine für die Tafeln des SKM fielen 2017 laut Antragsbegründung
mehr als 5.000 Euro Müllgebühren an, dazu kommen weitere Tafeln in
anderer Trägerschaft.

Die Antragsteller verweisen darauf, dass alleine bei den SKM-Tafeln
280 ehrenamtliche Helfer rund 4.275 bedürftige Menschen versorgen und
diese Aufgabe auch noch selbst über Spenden finanzieren müssen.
Allein für Eitorf, wo knapp 40 Helfer rund 470 bedürftige Menschen
versorgen, bestätigt Tafelleiter Paul Hüsson einen Jahresbedarf von
14.000 Euro für Fixkosten wie Raummiete, Benzin oder Versicherungen,
darunter knapp 1.200 Euro Müllgebühren. Es sei Spendern kaum zu
vermitteln, so Hüsson, dass ihr Geld für kommunale Gebühren
eingesetzt werden müsse obwohl man bereits freiwillig Arbeit und
Kosten für eine Aufgabe übernehme, die ohne die Tafeln an den
Städten und Gemeinden hängen bleiben würde.