Neue Wasserretter ausgebildet
Helfer in brenzligen Situationen

Die starke Strömung auf dem Rhein birgt große Gefahren. Am Flussufer in  Bornheim absolvierten DRK-Rettungsschwimmer ihre Abshlussprüfung.  | Foto: DRK Bornheim
  • Die starke Strömung auf dem Rhein birgt große Gefahren. Am Flussufer in Bornheim absolvierten DRK-Rettungsschwimmer ihre Abshlussprüfung.
  • Foto: DRK Bornheim

Region (red). Immer dann, wenn Situationen brenzlig und gefährlich werden. sind die spezialisierten Retter der Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) gefordert. Dafür müssen sie professionell ausgebildet sein. Kürzlich absolvierten die frisch ausgebildeten Wasserretter am Bornheimer Rheinufer ihre Prüfung, abgenommen durch den NRW-DRK-Landesverband. Einige Monate vorher nahmen die Teilnehmer bereits an einem Fitness-Check und diversen Vorprüfungen teil.

Neben körperlicher Fitness müssen viele andere Voraussetzungen erfüllt sein . So müssen die künftigen Helfer einen Sanitätslehrgang, eine Sprechfunkausbildung oder das Deutsche Rettungsschwimmerabzeichen in Silber vorweisen. All dies geschieht ehrenamtlich und ist enorm zeitaufwändig. Die jungen Retter erlernen unter anderem Grundlagen der Einsatztaktik, den Umgang mit dem Motorrettungsboot und die Zusammenarbeit mit Tauchern, nehmen an Sucheinsätzen und Einsätzen bei Nacht teil und erlernen die richtige Seil- und Knotentechnik, aber auch den Umgang mit Stresssituationen. Gewässerkunde steht auch auf der Agenda, denn an den verschiedenen Ausbildungswochenenden sind sie auf vielen unterschiedlichen Gewässern unterwegs. Neben Seen und der starken Strömung im Rhein lernen sie das Wildwasser auf der Kanustrecke der Erft, bei Neuss, kennen. Auch eine Übung mit dem Raftboot im Wildwasser gehört dazu.

Die Prüfung ist sehr aufwendig und zeitintensiv, da neben der Personensuche und der Nachtübung auch einige erfahrene Kollegen, mit den verschiedenen Typen von Motorrettungsbooten, im Rhein sein müssen.

Denn in der Strömung im Rhein müssen sowohl die Selbst- als auch die Fremdrettung geübt werden. Die Teilnehmer müssen sich ohne fremde Hilfe in der Strömung in die unterschiedlichsten Rettungsboote, vom Schlauchboot, über verschiedene Hochwasserboote bis hin zu größeren Motorrettungsbooten retten. Dies ist mit der kompletten Ausrüstung und den dicken Prallschutzwesten gerade bei starker Strömung sehr kräftezehrend. Daher ist es wichtig, einen erfahrenen Bootsführer an seiner Seite zu haben, da dieser das Boot sicher im Fluss navigieren, den Wasserretter aus der Strömung drehen und die Schiffsschraube gleichzeitig von den Einsatzkräften im Wasser fernhalten muss.

Besonders schwierig für die Prüflinge war die Rettung eines „bewusstlosen Patienten“, der auf dem Spine-Board fixiert werden und mitsamt dem Board auf das Boot gebracht werden musste. Dieser erhebliche Aufwand zeigt, wie viele ehrenamtliche Stunden es zu leisten gilt, bis die Schwimmer ihre Prüfung bestanden haben.

Das DRK-Team dankt daher den Spezialkräften dafür, dass sie diese intensive Ausbildung auf sich nehmen um im Notfall andere Menschen zu retten, dabei gleichzeitig aber ihre eigene Gesundheit und ihr eigenes Leben riskieren.

Sehr teuer ist die umfangreiche Persönliche Schutzausrüstung (PSA) , die dem Eigenschutz der Helfer dient. Die PSA für eine Einsatzkraft schlägt mit bis zu 1.000 Euro zu Buche, welche die DRK-Ortsvereine aus eigenen Mitteln bereitstellen müssen., Die Kommunen übernehmen diese Kosten nicht. Nach spätestens sechs Jahren oder bei Beschädigung müssen Prallschutz-Westen, Leinenmaterial, Neoprenanzüge, Schuhe und Helme ausgetauscht werden.

Bei den Einsätzen während der Flut 2021 wurde einiges Material unwiederbringlich zerstört. Die Einsatzkräfte schwammen bei ihren Rettungsaktionen durch vielfach kontaminiertes Wasser wodurch der Kunststoff der Westen und Neoprenanzüge zerstört wurde. Aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden sind diese Dinge nicht „mal eben so“ zu ersetzen.

Einige der neuen Rettungskräfte werden sich weiter fortbilden lassen zur hubschrauberunterstützten Wasserrettung, welche gemeinsam mit der Bundespolizei in Hangelar durchgeführt wird und die im vergangenen Jahr insbesondere während der Hochwasserkatastrophe dazu beigetragen hatte, viele Leben zu retten.

Ein Dank gilt noch den vielen ehrenamtlichen Helfern des Verpflegungsdienstes, der das gesamte Team ausreichend mit Kohlenhydraten und leckerem Essen (auch vegan) versorgt hat.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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