Erftverband
Erftverband entfesselt weiteren Erftabschnitt

Im vergangenen Frühjahr wurde ein 600 Meter langer Abschnitt der Erft naturnah umgestaltet. | Foto: Erftverband
  • Im vergangenen Frühjahr wurde ein 600 Meter langer Abschnitt der Erft naturnah umgestaltet.
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Rhein-Erft-Kreis - (red) Im Frühjahr 2018 hat der Erftverband einen 600 Meter langen
Abschnitt der Erft im Bereich der Frimmersdorfer Höhe in Grevenbroich
naturnah umgestaltet. Hierzu entfernten die Mitarbeiter des Verbandes
auf der in Fließrichtung rechten Gewässerseite die Uferbefestigung.
Nun wird die Maßnahme um einen weiteren, 500 Meter langen Abschnitt
südlich der K39 ergänzt.

Ab Mitte Januar entfernt der Erftverband zunächst in einem rund drei
Meter breiten Arbeitsstreifen den Bewuchs entlang des zu entfesselnden
rechten Erftufers. Größere Einzelbäume bleiben dabei soweit wie
möglich erhalten. Anschließend werden die Rasengittersteine aus
Beton ausgebaut und entsorgt, die beim Ausbau der Erft in den
1970er-Jahren in zwei Reihen oberhalb der eigentlichen
Böschungssicherung aus Wasserbausteinen eingebaut wurden.

Voraussichtlich Mitte Februar beginnen dann die eigentlichen
„Entfesselungsarbeiten“. Wie im vorherigen Abschnitt werden die
Wasserbausteine mit einem Bagger aus der rechten Böschung entfernt
und zur Gestaltung von Buhnen als Strukturelemente auf der linken
Gewässerseite verwendet. Über die reine Entnahme der
Böschungssicherung hinaus werden auf der rechten Seite durch
Abgrabungen initiale Strukturen, wie etwa Flachwasserzonen und
Steilwände, in dem ansonsten sehr strukturarmen Gewässerprofil
hergestellt.

Wie sich das Gewässer durch diese Maßnahmen positiv verändert,
zeigt der bereits umgestaltete Abschnitt. Im Zusammenspiel von Buhnen,
aufgeschütteten Inseln und Uferanrissen entstanden vielfältige
Gewässerstrukturen mit wechselnden Strömungsbildern, die als
unterschiedliche Lebensräume für Flora und Fauna dienen.

Die Maßnahme ist Bestandteil des Perspektivkonzepts zur
Erftumgestaltung bis zum Jahr 2045. Es beinhaltet die naturnahe
Umgestaltung des 40 Kilometer langen Abschnitts der Erft von Bergheim
bis zur Mündung bei Neuss. Denn mit dem Ende des Braunkohlenbergbaus
wird auch die Wasserführung der Erft deutlich zurückgehen. Das für
größere Wassermengen ausgebaute Gewässerbett der Erft muss daher an
die neue Situation angepasst und naturnah zurückgebaut werden.

Der Erftverband setzt die Maßnahme mit eigenem Personal und
Mietgerät um. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende März. Die
Maßnahme kostet rund 100.000 Euro und wird von der Bezirksregierung
Düsseldorf zu 80 Prozent gefördert.

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