Nachdenkliches
Novemberblues

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Irgendwie ist bei vielen Menschen der Monat November ziemlich verrufen. Negativ. Belastend. Düster. Demotivierend. Mit Depression belastet. Lese ich immer wieder. Höre ich immer wieder.

Verstehe ich eigentlich nicht so richtig. Warum ist das so? Tragen die vielen traurigen Feiertage, die der Kalender uns vorschreibt, dazu bei? Die uns runterziehen. Unsere Stimmung in ein Tief verwandeln. Diese ständige Aufforderung, der Toten zu gedenken? Und damit das Leben aus dem Blick zu verlieren. Mit Sicherheit machen diese „Feiertage“ nicht fröhlich! Liegt es an den kürzeren Tagen? Der frühen Dunkelheit? Dem grauen dunklen Wetter? Lässt man sich durch die schlechte Stimmung anderer Menschen anstecken? Verliert man die Energie, seinen Tag mit schönen erfreulichen Dingen zu gestalten? Verflüchtigt sich der Blick darauf, dass es uns doch eigentlich gut geht? Wir in Frieden leben dürfen!

Schauen wir doch einmal POSITIV auf den November! Fakt ist doch, dass es bei uns unterschiedliche Jahreszeiten mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen gibt! Das muss ich nicht weiter betonen. Vielleicht aber einmal kurz bewusst machen? Ist eben so. Basta!

Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, werden die Tage automatisch kürzer! Das ist nun mal einfach nicht zu ändern. Weiß jeder! Je kürzer die Tage, desto länger die Abende! Leider weniger Zeit, sich draußen in der Natur aufzuhalten und auf einer Bank zu sitzen! Das ist für MICH so ziemlich der einzige Nachteil der Wintermonate! Längere Abende sind für mich die Einladung zu mehr Gemütlichkeit! Draußen kälter bis kalt! Drinnen schnuckelig gemütlich. Warm. Mit warmer Jacke, Decke und Wollsocken. Mit vielen kleinen Lichtquellen, die nicht teuer sein müssen. Mit Kerzen und heißem Tee. Mit einem schönen romantischen oder spannenden Buch. Mit lauschiger oder flotter Musik, so jeder mag. Mit einem verstaubten abgestandenen oder neuen interessanten Fernsehprogramm. Mit Familie, Freunden oder alleine. Jeder nach seinen Möglichkeiten und Bedürfnissen. Hört sich das nicht toll an?

Die verschiedenen Feiertage im Kalender mit den düsteren Namen übersehe ich einfach. Sie haben für MICH null Bedeutung! Weil … wenn ich an liebe verstorbene Menschen denken möchte, dann tue ich das, wenn ich das Bedürfnis danach habe. Irgendwann rund ums Jahr! Dafür brauche ich keinen Kalenderhinweis. Und ich mag mir auch nicht von außen aufzwingen lassen, wann ich wem gedenke! Mag eine Eigenart von mir sein, aber so bin ich eben! Und anscheinend nicht zu meinem Nachteil. Tradition hin oder her! Nichts und niemand bestimmt mehr MEIN Leben! Außer ich selbst! Das habe ich auf meinem Lebensweg gelernt. Und das ist richtig so! Und in meinem Alter weiß ich inzwischen ganz genau, was ich für mich brauche und was mir gut tut! Und ich vermute einmal vorsichtig, dass andere Menschen das genauso für sich wissen oder empfinden oder spüren! Nur Mut und danach leben! Also wieder ein Problem oder ein Stolperstein im Monat November weniger !!!

Zum Wetter Grau in Grau, was über einen längeren Zeitraum bedrückend wirkt, die Stimmung kippt und vielleicht depressiv macht … auch in Frühjahr und Sommer gibt es anhaltende dunkle trübe Schlechtwetterperioden, die auf die Stimmung schlagen! Ok, dann gibt es mehr und länger Tageslicht! Aber dann ist eben auch nicht November! Tolle Logik! Oder?

Zum Novemberblues, den ich glücklicherweise nicht kenne, fällt mir vielleicht ein Tipp ein? Anstelle von besinnlicher ruhiger klassischer Musik, die den Adrenalinausstoß wohl auch etwas eindämmt, vielleicht mal lockere flotte fröhliche Tanzmusik mit ein bisschen entsprechender Bewegung dazu! Hebt auch die Stimmung und lenkt ab!

Übrigens … es wird nicht mehr wesentlich dunkler! Und am 22. Dezember zur Wintersonnenwende werden die Tage schon wieder länger! Zwar im Schneckentempo, aber immerhin länger! Und noch etwas, worauf ich mich in der dunklen Jahreszeit immer wieder freue … im Februar, meistens so gegen Ende Februar, kommen die ersten kleinen Knöspchen an verschiedenen Sträuchern! Meint, die Natur erwacht wieder aus dem Winterschlaf! So schön und doch eine positive Aussicht!

Übrigens … gönnen wir der Natur die Zeit der Ruhe! Gönnen wir UNS die Zeit der Ruhe zum Jahresende hin! Sammeln wir doch durch diese Ruhe, dieses Herunterschalten, diese Entschleunigung neue Kraft für den Start in ein neues Jahr! Genau so, wie die Natur es in den Wintermonaten auch tut! Ruhe, um neue Kraft zu sammeln für neues Erblühen, neue Schönheit, neue Freude für uns Menschen. Meint natürlich auch, die Vorweihnachtshektik und den ganzen Trubel etwas einzudämmen!

Wenn ich einmal von mir sprechen darf … ich habe bisher den November überhaupt nicht gemerkt. Die dunkle Jahreszeit fast kaum zur Kenntnis genommen. Weil … ich viele Wochen lang nur mit meinen Ausstellungen beschäftigt und völlig abgelenkt war. Meint, wenn man ein Hobby hat oder sich mit schönen Dingen befasst, sich Freude macht, es sich gut gehen lässt, kann man sich nicht gleichzeitig in Trübsal und schlechte Stimmung fallen lassen!

Eine ältere Bekannte von mir hat vor ein paar Jahren angefangen zu malen. Nein, nicht mit Leinwand und Acryl- oder Ölfarben. Sondern mit Malen mit Buntstiften nach Zahlen, was ich bis dahin gar nicht kannte. Ich weiß nicht, wo es solche Bücher oder Blocks/Blöcke zu kaufen gibt. Vermute aber, im Schreibwarengeschäft oder im Buchhandel. Vielleicht auch im Künstlerbedarf. Sie hat klein angefangen. Erst einmal versucht. Dann hat sie so viel Freude am Malen nach Zahlen gefunden und hatte inzwischen so viel Übung, dass sie ganz tolle Bilder gemalt hat. Landschaft, Blumen, Tiere, die jetzt gerahmt in ihrer Wohnung hängen und die Wände schmücken! Sie erfreut sich jeden Tag an ihren Kunstwerken und ist stolz darauf, was sie geschaffen hat. Toll! Bewundernswert.

Oder man setzt sich gemütlich hin und schreibt! Schreiben kann eigentlich jeder! Nur Mut! Entweder schreibt man auf, was man den Tag über getan hat, worüber man sich gefreut, wen man getroffen oder mit wem man telefoniert hat. Oder man schreibt einfach eine Geschichte auf, die man im Kopf hat. Oder versucht sich an einem Gedicht. Und nicht vergessen, jeder hat einmal klein angefangen! Nur anfangen muss man schon! Und nicht entmutigen lassen! Es gibt übrigens ein wunderbares Buch über einen heute sehr bekannten Menschen, ein toller Anreiz, das Schreiben zu lernen! „Der Stift und das Papier – Roman einer Passion“ von Hanns-Josef Ortheil. Lesen und lernen gleichzeitig!

Es gibt so viele Dinge, mit denen man sich die dunkle Jahreszeit interessant und schön gestalten kann. Vielleicht muss man nur die entsprechend passende Idee haben und dem inneren Impuls etwas auf die Sprünge helfen. Wer gerne ins Kino geht … im Moment laufen sehenswerte Filme. Empfehlen kann ich „Die einfachen Dinge“. Dieser Film hat mir sehr gefallen und mich zum Nachdenken angeregt, was wirklich wichtig ist im Leben. Auf keinen Fall rumsitzen, Trübsal blasen, über den schlimmen Monat November jammern und warten, bis der Tag endlich vorbei ist!

Und was auch wichtig ist und man sich unbedingt vornehmen sollte, wenn man denn kann … täglich Bewegung an der frischen Luft und Tageslicht tanken. Damit klemmt es bei mir im Moment etwas, da ich viel am Laptop sitze. Nicht gut! Auch in den Wintermonaten, sprich in der dunklen Jahreszeit gibt es Sonnentage, ganz viel gesunde Natur, wunderschöne Landschaft und tolle Luft! Und wenn man dann draußen war, vielleicht etwas durchgefroren ist, was bei den momentanen Frühjahrs-Temperaturen wohl kaum der Fall ist, dann freut man sich wieder auf ein gemütliches Zuhause mit heißem Tee oder Kaffee oder heißer Schokolade, lauschiger Musik, einem guten Buch und ........

Allen eine schöne, gemütliche und interessant gestaltete dunkle Jahreszeit mit viel Freude und einem positiven Blick auf die kürzeren Tage und die Ruhe zum Neue-Kraft-Sammeln!

(C)eth

LeserReporter/in:

Ellen Thoms aus Pulheim

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