Präses beim Kirchenkreis
Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche

Präses Dr. Thorsten Latzel (3.v.l.) mit Vertretern des Gesamtpresbyteriums der neuen Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag.  | Foto: Kirchenkreis An der Agger/Judith Thies
  • Präses Dr. Thorsten Latzel (3.v.l.) mit Vertretern des Gesamtpresbyteriums der neuen Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag.
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Oberberg. Besuche sind Präses Dr. Thorsten Latzel wichtig, Kontakt mit Menschen, besonders mit fremden Menschen. „Ich wünsche mir, dass wir mehr aufsuchende Gemeindearbeit machen, gerade nach Corona“, sagte er beim Pfarrkonvent in Drabenderhöhe. Hier traf er Pfarrerinnen und Pfarrer, Prädikantinnen und Prädikanten, Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten aus allen 23 Kirchengemeinden des Kirchenkreises an der Agger. Es war sein erster Besuch im Oberbergischen.

Themen waren Gemeindeentwicklung, Sonderseelsorge, Ökologie, geistliches Arbeiten und beim Pfarrkonvent die Fragen: Warum bin ich evangelisch? Wie reden wir heute von Gott in dieser Zeit? Den Glauben nannte Thorsten Latzel ein Geschenk: „In Momenten tiefster Gottverlassenheit glauben wir, dass Gott da ist, wir wissen, dass er uns hält.“

„Machen Sie nicht alle Gottesdienste um 10 Uhr“

Beim dreistündigen Pfarrkonvent am Nachmittag in Drabenderhöhe hielt Latzel die Andacht. Den Glauben verglich der Präses - Sportbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland - mit dem Sport: „Beides geht nicht vom Sofa aus. Und man kann sich nicht auf vergangene Erfolgen ausruhen.“ Ganz konkret riet er den Pfarrerinnen und Pfarrern: „Machen Sie nicht alle Gottesdienste um 10 Uhr, laden Sie den ganzen Tag Menschen in Ihre Kirche ein, lassen Sie das Licht in der Kirche nicht ausgehen, treffen Sie echte Menschen, die Sie noch nicht kennen, laden Sie gerade die Menschen ein, mit denen Sie vielleicht nicht so gerne an einem Tisch sitzen, setzen Sie Schwerpunkte in der Gemeindearbeit, geben Sie gerade jungen Leuten Raum, die etwas in der Gemeinde machen wollen.“

Wiedenest-Derschlag

Erste Station war am Vormittag die neu gebildete Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag. Das Thema in der Derschlager Kirche lautete: Neue Strukturen - wie nimmt man die Menschen mit? Thorsten Latzel ermutigte das Presbyterium: „Gehen Sie bei allen Veränderungen mutig individuelle Wege, die vor Ort zur Gemeinde passen. Aufgabe der Landeskirche ist es dann, eine Ermöglichungskultur zu schaffen.“

Marienberghausen

In Marienberghausen traf sich der Präses mit Vertreterinnen und Vertretern der Ökumenischen Notfallseelsorge Oberberg, der Krankenhausseelsorge und Krankenhaushilfe (Grünen Damen und Herren) sowie der TelefonSeelsorge Oberberg. Thema war die Ökologie. Alle Gebäude in der rheinischen Kirche sollen bis 2035 treibhausgasneutral sein. Der Präses zeigte sich bei einem Vortrag der Umwelt-AG „Grüner Hahn“ beeindruckt vom ökologisch vorbildlichen Umbau des Gemeindehauses; Latzel kletterte eine Leiter hoch auf das Pultdach. Auf dem Dach hat die Kirchengemeinde drei Bienenstöcke stehen; die Begrünung hält die Temperatur des Baus auch im Sommer kühl. Latzel lobte das Umwelt-Engagement der Kirchengemeinde, die bereits 2019 mit dem Umwelt-Siegel „Grüner Hahn“ zertifiziert wurde: „Gut, dass wir Gemeinden haben wie Sie, die erzählen können, wie es gehen kann.“

Dr. Thorsten Latzel ist seit März 2021 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er besucht reihum die 37 Kirchenkreise der rheinischen Landeskirche. Im Kirchenkreis An der Agger war er 2021 digital bei der coronabedingten Online-Sommersynode zu Gast.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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