Verein „Lobby für Mädchen e.V."
Zweites Mädchenzentrum und Pilotprojekt "Yuna"

- Sabine Osbelt hat die pädagogische Leitung im offenen Mädchenzentrum II in der Weidengasse.
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Köln - (as). Ein zweites Mädchenzentrum im linksrheinischen
Eigelsteinviertel, das Pilotprojekt „Yuna“ zur Prävention
weiblicher Genitalbeschneidung und „Ich bin dabei!“, ein offenes
Angebot für Mädchen mit Behinderung, sind drei Erfolge, die der
Verein „Lobby für Mädchen e.V.“ verbuchen kann.
„Es lag uns immer schon am Herzen, als Pendant zur
Mädchenberatungsstelle in Ehrenfeld und zum Mädchenzentrum I in
Mülheim einen weiteren Mädchentreff zentral in der Innenstadt zu
platzieren. Im März 2020 konnten wir dann das Mädchenzentrum II hier
in der Weidengasse 70 -72 eröffnen“, erzählt Sabine Osbelt, die
Leiterin des Zentrums.
In dem rund 300 Quadratmeter großen, barrierefreien Zentrum finden
Mädchen und junge Frauen von 10 bis 27 Jahren neben Sport- und
Freizeitangeboten auch Unterstützung und Hilfe im Bereich der Lebens-
und Laufbahnberatung, Schule, Beruf und Karriere. Aktuell erleben
Ospelt und ihre Kolleginnen gerade im Bereich
Hausaufgabenunterstützung einen „unglaublichen“ Bedarf. „Die
Mädchen fordern die schulische Unterstützung sehr ein. Gleichzeitig
sind sie froh, hier im Mädchentreff wieder einen Raum nur für sich
zu haben, der oft zu Hause in der Familie fehlt“, so Osbelt.
Über das vergangene Jahr sagt sie zusammenfassend: „Wir haben viele
Kontakte verloren, weil wir unsere Klientinnen und Besucherinnen, die
sonst in die beiden Mädchentreffs kamen, und insbesondere die
Mädchen und jungen Frauen in den Einrichtungen für Geflüchtete
schlichtweg nicht aufsuchen konnten. Aus unserer Beratungsarbeit und
den kurzen Öffnungszeiten der Mädchenzentren wissen wir, dass viele
unserer Besucherinnen zu Hause Gewalt erfahren, aus der sie durch ihre
Isolation keinen Ausweg wissen.“ Umso mehr freut sich Sabine Osbelt
dass der Verein mit „Yuna“ und „Ich bin dabei!“ zwei neue
Angebote auf den Weg gebracht hat.
„Das Tabuthema „Yuna“ richtet sich gegen die weibliche
Genitalbeschneidung, die in vielen Ländern, immer noch Tradition, in
Deutschland aber verboten ist. Mit dem Präventionsprojekt „Ich bin
dabei!“ erweiterte der Verein Lobby für Mädchen sein Angebot für
Mädchen und junge Frauen mit Behinderung. „Das von der Aktion
Mensch geförderte Projekt wurde unter dem Schwerpunkt Schutz gegen
Gewalt durchgeführt. In Workshops wurden Grenzen und
Grenzverletzungen thematisiert und die Teilnehmerinnen gestärkt. Sie
erlebten hier, dass man ihre Fragen, Bedürfnisse und den Hilfebedarf
ernst nimmt. Unterstützend dazu gibt es in leichter Sprache ein Video
zum Thema Gewaltschutz und dem Hilfsangebot der Lobby für Mädchen
auf Youtube “, wirbt Osbelt. „Ich bin mächtig stolz auf alle
Kolleginnen, dass wir auch im Lockdown nicht aufgegeben haben. Nun
hoffen wir, dass es endlich wieder losgeht und etwas Normalität
zurückkehrt. Wie die Mädchen uns sagten, freuen sie sich schon
darauf, eine Runde Rummikup zu spielen, zu erzählen und zu backen“.
Infos unter
www.lobby-fuer-maedchen.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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