Amphibienschutz
Baby-Wechselkröte macht Erfolg sichtbar

Ein zentrales neues Kapitel des Leitfadens zur Förderung von Abgrabungsamphibien widmet sich dem Thema künstliche Gewässer. Diese gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Fortpflanzung seltener Arten.  | Foto: Quarzwerke Frechen
  • Ein zentrales neues Kapitel des Leitfadens zur Förderung von Abgrabungsamphibien widmet sich dem Thema künstliche Gewässer. Diese gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Fortpflanzung seltener Arten.
  • Foto: Quarzwerke Frechen

Bei den Quarzwerken in Frechen wurde jetzt der neue Leitfaden zur Förderung von Abgrabungsamphibien vorgestellt. Die Publikation ist das Ergebnis einer achtjährigen Zusammenarbeit und Weiterentwicklung eines Projekts zur Förderung seltener Krötenarten in Tagebaubereichen.

Frechen (lk). Der Leitfaden soll den „langfristigen Schutz der Artenvielfalt – insbesondere in Gebieten, die durch menschliche Eingriffe geprägt sind“ gewährleisten. Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation von Peter Schmidt von der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft.Gemeinsam mit Kollegen des NABU, anderer Biologischer Stationen sowie der Quarzwerke-Biologin Britta Franzheim hatte Schmidt maßgeblich an der Erstellung des neuen Leitfadens mitgewirkt. In seinem Vortrag erläuterte er das ökologische Konzept hinter den sogenannten „Abgrabungsamphibien“ – also Amphibienarten, die gezielt von den besonderen Bedingungen in Abgrabungsgebieten profitieren – und warum eine Aktualisierung des alten Leitfadens dringend notwendig war.

Ein zentrales neues Kapitel des Leitfadens widmet sich dem Thema künstliche Gewässer. „Angesichts immer heißerer und trockenerer Frühjahrs- und Sommermonate gewinnen künstlich angelegte Laichgewässer zunehmend an Bedeutung für die Fortpflanzung seltener Arten wie der Wechsel- und Kreuzkröte“, erklärt Biologin Britta Franzheim. Der Leitfaden biete praxisnahe Empfehlungen: von der Anlage und Pflege geeigneter Teiche über die Gestaltung von Flachwasserzonen bis hin zur Schaffung von Versteckmöglichkeiten.

Im Anschluss an die Präsentation wurden die Gäste von Peter Schmidt und Britta Franzheim zu verschiedenen Gewässern im Tagebaugelände geführt. Dort demonstrierten sie anschaulich, wie einfach sich viele der vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen lassen.

„Der Erfolg war sichtbar: Hunderte Kaulquappen von Wechsel- und Kreuzkröten belegten eindrucksvoll den Nutzen der ökologischen Aufwertungen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Quarzwerke Frechen.

Besonders große Freude bereitete den Teilnehmenden ein kleiner Star des Tages – eine frisch metamorphosierte Baby-Wechselkröte.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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