Die dunkle Seite der Eifel
Vorsicht vor balzenden Steppenhamstern

Im Euskirchener Café Kramer stellte der in Hillesheim lebende Ex-Mechernicher sein neuestes Buch „99 1/2 Orte in der Eifel, um die Sie einen großen Bogen machen sollten“ vor.  | Foto: Frederik Scholl/WochenSpiegel/pp/Agentur ProfiPress
  • Im Euskirchener Café Kramer stellte der in Hillesheim lebende Ex-Mechernicher sein neuestes Buch „99 1/2 Orte in der Eifel, um die Sie einen großen Bogen machen sollten“ vor.
  • Foto: Frederik Scholl/WochenSpiegel/pp/Agentur ProfiPress

Sein neuestes Buch mit dem wenig einladenden Titel „99 1/2 Orte in der Eifel, die man besser nicht besuchen sollte“ hat Krimi-Autor Ralf Kramp in Euskirchen vorgestellt. Sehr zur Freude aller Eifler sind die beschriebenen Locations aber alle Ausgeburten der ausufernden Fantasie des Schriftstellers.

Kreis Euskirchen (lk). Bei der neuesten Veröffentlichung von Ralf Kramp handelt sich um einen satirischen Gegenentwurf zu bekannten Reiseführern mit Auflistungen von Orten, die man gesehen haben muss. „Während meiner Recherche bin ich in der Eifel auf die Suche nach Orten gegangen, in denen es nicht schön ist. Ich habe sie nicht gefunden und deshalb habe ich sie erfinden müssen“, so der Autor bei der Vorstellung.

Aufgeteilt ist Kramps erster „Nicht-Reiseführer“ in verschiedene Kategorien. In die Sparte „Natur“ fällt dabei beispielsweise „die letzte Steppenhamsterherde Deutschlands“, die vorgeblich am Rande des Hohen Venns ihr karges Dasein fristet. In der Paarungszeit der Steppenhamster sollte man die Gegend meiden, schreibt Frederik Scholl: „Die Exemplare sind etwa viermal so groß wie normale Feldhamster und neigen zu verstörenden Balzritualen…“

Unter „Außergewöhnliches“ firmiert in Kramps Aufzählung das Tropfsteinbadezimmer der Familie Schorf in Niedereumelbach, schließlich gibt es dort das härteste Wasser der Eifel. Unter „Brauchtum“ fällt der Dauerzwist der Nachbardörfer Denster und Orft unweit von Zülpich: „Dort gibt es keinen Maibaum, der länger als zwölf Stunden stehen bleibt, keine Kirmes ohne Schlägerei und kein Martinsfeuer, das nicht wenigstens drei Tage vor St. Martin abgefackelt wird…“

Ebenfalls in die Kategorie „Brauchtum“ fällt der Volkshochschulkursus „Eifeler Unsitten“, der in der Rureifel unterrichtet wird. Natürlich darf auf die Eifeler Regional-Hymne nicht fehlen, zu der das Pieselbachtal unweit des deutsch-luxemburgischen Grenzgebietes liegt, den Komponisten und Dichter Karl-Heinz Rübsam inspiriert hat.Zu jedem der 99 1/2 Orte, um die man einen großen Bogen machen sollte, gibt es mehr oder weniger authentische Fotos, die das „Grauen“ verstärken. Erschienen ist „99 1/2 Orte in der Eifel ...“ im KBV-Verlag.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.