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Schlaganfall zerstört WM-Pläne - Das bewundernswerte Comeback des Jörg ...

- Ein Schlaganfall warf Jörg Sicora Mitte April sprichwörtlich aus der Bahn. Dank spezialisierter medizinischer Hilfe, seines guten körperlichen Zustandes und mit eisernem Willen kämpfte er sich zurück auf die (Lauf)bahn. Am Ende stand das Silberne Sportabzeichen. Eine mehr als bemerkenswerte Leistung.
- Foto: Alexandra Kremp
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Pulheim - (red) Bis zum 16. April dieses Jahres lief alles nach Plan bei den
Vorbereitungen von Jörg Sicora auf die Senioren-Weltmeisterschaften
der Leichtathletik in Toronto. Die Flüge waren gebucht, die Meldung
für den Mehrkampf raus und das Trainingspensum konnte trotz der
erschwerten Bedingungen durch die geschlossenen Sportanlagen
weitestgehend aufrecht erhalten werden. Doch es sollte anders kommen.
In der Nacht auf den 16. April traf den Pulheimer ein schwerer
Schlaganfall. Die Familie informierte sofort den Rettungsdienst mit
dem Verdacht auf Schlaganfall und er wurde umgehend ins
Katharinen-Hospital nach Frechen gefahren. Die Schwere des
Schlaganfalls erforderte jedoch eine umgehende Verlegung auf die
Stroke-Unit der Uniklinik Köln, wo dem Pulheimer am nächsten Tag zur
Entlastung des Gehirns die rechte Schädeldecke entnommen werden
musste.
Vier Tage Intensivstation
Nach vier Tagen auf der Intensivstation und drei weiteren Wochen in
der Frührehabiliation der Uniklinik erfolgte die Verlegung in die
Vamed-Klinik Hattingen, die auf die Weiterbehandlung nach
neurochirurgischen Eingriffen spezialisiert ist.
Dank intensiver physio- und ergotherapeutischer Behandlung wurde Jörg
Sicora Tag für Tag unabhängiger von der Pflege und der Rollstuhl
wurde zunächst nur noch für größere Distanzen und bald gar nicht
mehr benötigt. Zügig wurde er auch in die Sporttherapie eingebunden.
Neben Kraftaufbau an Geräten und Ausdauertraining auf
Fahrradergometer und Laufband profitierte der Leichtathlet und
Fußballer vor allem von den täglich anspruchsvoller werdenden
Koordinationsübungen.
Standen zunächst noch Gangsicherheit und einfache Bewegungen mit dem
beeinträchtigten linken Arm im Focus, so konnten diese bald durch
sportspezifische Trainingsformen aus der Leichtathletik und dem
Fußball ersetzt werden.
Die ausgezeichnete körperliche Verfassung des Pulheimers vor dem
Schlaganfall sei dabei maßgeblich mitverantwortlich für den raschen
Genesungsprozess, so einhellig die Meinung der Ärzte und Therapeuten.
Anfang Juni erfolgte dann die Entlassung nach Hause mit ambulanter
Rehabilitation im NIB in Köln. Sofort schloss sich der Leichtathlet
wieder seiner Trainingsgruppe beim Pulheimer SC an. Mitte August wurde
in der Uniklinik Köln eine Knochendeckelreimplantation durchgeführt.
Endlich wieder im Training
Vier Tage später wurde er mit der Freigabe für ein dosiertes
leichtathletikspezifisches Training entlassen. Als die alljährliche
Abnahme des Sportabzeichens anstand stellte sich auch der
Vollblut-Sportler im September den vier Disziplinen Medizinballwurf,
Hochsprung, 50m-Sprint und 3.000m-Lauf.
Anders als in den Vorjahren muss sich Jörg Sicora dieses Jahr noch
mit dem Sportabzeichen in Silber begnügen, was nach dieser Hürde,
die ihm ins Leben gestellt wurde, jedoch ein beachtenswerte Leistung
ist! Für seine Familie und die Seniorenleichtathleten des Pulheimer
SC bedeutet dieses Comeback seinen mit Abstand wertvollsten Sieg.
Trainingspläne per Video
Aktuell trainieren die Leichtathleten des PSC einzeln nach
Trainingsplänen und über Videokonferenz des Trainerteams Marion und
Christoph Bauer. „Aber sobald ein normales Training wieder möglich
ist, freuen wir uns über jeden interessierten Mitstreiter“, sagen
die Beiden. Die altersgemischte Gruppe bietet von einem Basistraining
über Sportabzeichen-Abnahme bis hin zum leistungsorientierten
Wettkampftraining für jeden etwas. Nähere Informationen unter
www.psc-laf.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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