EM-Bronze für Sitzvolleyballer
Mit Platz 4 historischer Erfolg für die Frauen

- Während die mit vier Leverkusener gespickten Herren das Spiel um Platz drei gewinnen, werden die Frauen mit zwei Bayer-Sitzvolleyballerinnen Vierter.
- Foto: Bild: Daniele Celesti/Para Volley Europe
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Leverkusen - Die deutschen Sitzvolleyballer jubelten über Bronze, feierten ihren
Erfolg ausgelassen – dann drehten sie sich direkt um und feuerten
die Damen-Mannschaft an, die auf dem Spielfeld nebenan ebenfalls um
Platz drei kämpfte bei den Sitzvolleyball-Europameisterschaften in
Budapest. Mit 3:0 bezwangen die Herren die Ukraine und sorgten damit
für ein Happy End zum Abschluss, nachdem sie das Halbfinale gegen
Russland verloren und damit die vorzeitige Paralympics-Qualifikation
verpasst hatten. Die Damen mit den Leverkusenerinnen Ronja Schmölders
und Sonja Scholten unterliegen nach einem Fünf-Satz-Krimi der Ukraine
und schaffen mit Platz vier trotzdem einen historischen Erfolg.
Sieben Siege in acht Spielen feierten die deutschen Herren um die
Leverkusener Dominik Albrecht, Stefan Hähnlein, Mathis Tigler und den
verletzten Lukas Schiwy – doch die eine Niederlage im Halbfinale
gegen Russland schmerzte dennoch. Mit 0:3 musste sich das Team von
Cheftrainer Michael Merten geschlagen geben.
Doch abgesehen von diesem Wermutstropfen überwiege nach einem tollen
Turnier insgesamt die Freude. „Gerade im kleinen Finale haben wir
ein geniales Spiel gezeigt gegen einen guten Gegner. Das gibt uns
Selbstbewusstsein“, betont Merten und fügt hinzu: „Ich glaube,
dass wir die Stärke haben, das Qualifikations-Turnier zu gewinnen.“
Das findet voraussichtlich im März in Colorado (USA) statt. Nach WM
und EM ist es die dritte und letzte Chance, um es noch zu den
Paralympics zu schaffen. Das Tokio-Ticket im dritten Anlauf sozusagen.
Für eine positive Überraschung sorgten auch die deutschen Damen.
Schon der Einzug ins Halbfinale war historisch, schließlich schaffte
es eine deutsche Damen-Mannschaft zum ersten Mal überhaupt in die
Runde der besten Vier bei einer EM. Nach zuvor drei Siegen in der
Gruppenphase und dem Erfolg im Viertelfinale gegen Finnland (3:0) war
allerdings im Halbfinale gegen starke Italienerinnen nichts zu holen
(0:3). Das Spiel um Bronze gegen die Ukraine entwickelte sich zu einem
fast zweistündigen Krimi auf Augenhöhe. Angefeuert vom lautstarken
Herren-Fanclub zeigte das Team von Cheftrainer Christoph Herzog eine
hervorragende Leistung und konterte den zweimaligen Satzvorsprung der
Ukrainerinnen jeweils umgehend. So fiel die Entscheidung erst im
fünften Satz. Nach dem 10:15 müssen die Deutschen mit Rang vier
Vorlieb nehmen.
Christoph Herzog ist dennoch absolut zufrieden mit seiner Mannschaft.
„Ich bin total stolz auf die Mädels. Wir haben gezeigt, dass wir
dran sind, am Ende hat uns auch ein bisschen das Glück gefehlt. Wir
können aber super mit dem Abschneiden leben und haben uns sehr gut
verkauft“, sagt Herzog. Auch die deutschen Damen haben noch die
Möglichkeit, sich bei einem Turnier im Frühjahr für die Paralympics
in Tokio zu qualifizieren. Wo dieses stattfinden wird, ist noch offen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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