Gummersbach unterliegt Fürstenfeldbruck
Alexander Hermann fällt länger aus

Foto: VfL Gummersbach

Gummersbach - Der VfL Gummersbach hat seine dritte Saisonniederlage im 18. Spiel
hinnehmen müssen. Am 21. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga verloren
die Oberbergischen in der Wittelsbacher-Halle gegen den TuS
Fürstenfeldbruck überraschend deutlich mit 25:32 (12:17). Im Süden
Deutschlands erwischten die Gummersbacher einen katastrophalen Tag und
zeigten die schwächste Saisonleistung. Viele Fehler und Ballverluste
brachten die Favoriten schnell ins Hintertreffen. Weder in der
Offensive noch in der Defensive fanden die Blau-Weißen richtig ins
Spiel und mussten sich folgerichtig nach 60 Minuten gegen druckvoll
und clever aufspielende Fürstenfeldbrucker geschlagen geben.
Im ersten Spielabschnitt legten beide Teams ein sehr hohes Tempo an
den Tag. Nachdem die Brucker Panther zwei Mal eine Gummersbacher
Führung egalisieren konnten, erzielte Tin Kontrec nach fünf Minuten
das 4:2 für den VfL. Doch auch die Hausherren präsentierten sich in
der Offensive hellwach. Schnelle Abschlüsse und viele Tore auf beiden
Seiten sorgten für einen 7:7-Spielstand nach gerade einmal neun
Minuten. Als die Fürstenfeldbrucker die Gummersbacher daraufhin mit
zwei Treffern in Folge ins Hintertreffen brachten (7:9, 12. Minute),
folgte die erste Auszeit durch VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson, der
nun unter anderem im Tor Matthias Puhle für den bis dahin weitgehend
glücklosen Diogo Valério einwechselte. Auch das brachte zunächst
nicht den gewünschten Erfolg, denn der VfL musste nach mehr als einer
Viertelstunde den vierten Treffer in Folge hinnehmen (7:11, 17.
Minute).
Gegen die kämpferisch starke Abwehr des TuS gab es für die
Oberbergischen nur schwer ein Durchkommen. Zwei Tore von Tobias
Schröter verkürzten den Abstand nach 20 Minuten auf zwischenzeitlich
drei Treffer (9:12), doch insgesamt blieb es ein schwacher Auftritt
der Gastmannschaft, bei der sich die technischen Fehler häuften. Es
folgte ein Fünf-Tore-Vorsprung der Hausherren (10:15, 26. Minute),
den die Mannschaft aus dem Süden Deutschlands bis zur Halbzeitpause
hielt. Beim Stand von 12:17 ging es für die beiden Teams in die
Kabine.
Auch der zweite Durchgang verlief nicht nach Plan. Auf den ersten
Sechs-Tore-Rückstand der Partie beim 13:19 nach 34 Minuten fanden die
Oberbergischen keine passende Antwort. Neben der fehlenden Torgefahr
lief es auch in der Abwehr, die sich nach 36 Minuten schon den 20.
Gegentreffer einfing, alles andere als rund (14:20). Einen weiteren
Wehmutstropfen mussten die Gummersbacher eine Minute später
hinnehmen, als Alexander Hermann nach einem Gesichtstreffer
angeschlagen ausgewechselt werden musste und sich der Rückstand
Sekunden später auf sieben Tore erhöhte (14:21). Das Spiel der
Oberbergischen ließ jede Dynamik vermissen, so dass es auch eine
Viertelstunde vor dem Ende der Partie bei einer hohen Führung des TuS
blieb (17:24, 46. Minute).
Die Schlussphase begann mit einer kleinen Aufholjagd der Gäste, die
den Rückstand in der 50. Minute in Person von Julius Fanger auf 21:25
und damit vier Tore schmelzen ließ. Doch immer wieder unterliefen dem
VfL Fehler, die Fürstenfeldbruck stets auszunutzen wusste. Die
Gummersbacher spielten nun mit hohem Risiko und agierten in den
letzten sieben Minuten mit einer 3:3-Deckung, doch den Gästen
mangelte es weiterhin an der Durchschlagskraft und der letzten
Überzeugung die Punkte einzufahren. Spätestens als Jonas Stüber in
der 56. Minute beim Stand von 24:30 den vierten Strafwurf der
Gummersbacher in der Partie verwarf, rückte ein Punktgewinn für den
VfL in weite Ferne. Bis zum Ende lief bei den Gästen nichts mehr
zusammen, so dass die Gummersbacher schlussendlich mit einer
25:32-Niederlage die Rückreise ins Oberbergische antreten mussten.
Nach dem erfolglosen Auswärtsauftritt im Süden Deutschlands reist
der VfL in der kommenden Woche in den Norden der Republik. Am
Mittwoch, den 3. März, steigt um 20 Uhr trotz der herben Niederlage
der Oberbergischen das direkte Duell um die Tabellenspitze zwischen
dem Handball Sport Verein Hamburg und den Gästen des VfL Gummersbach.

Hermann fällt längerfristig aus

Der VfL Gummersbach muss in den kommenden Wochen und damit in einer
der wichtigsten Phasen der Saison auf die Dienste seines
Rückraumspielers Alexander Hermann verzichten. Der Österreicher zog
sich beim gestrigen Auswärtsspiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck
mehrere Frakturen im Nasenbein, eine leichte Fraktur des Stirnbeins
sowie eine schwere Gehirnerschütterung zu. „Das trifft uns sehr
hart“, konsterniert VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson. „Alex ist
einer unserer konstantesten Spieler in der Abwehr und im Angriff. Es
ist keine einfache Situation, so einen wichtigen Spieler zu verlieren,
aber wir werden unser Bestes geben und ich habe da volles Vertrauen in
meine Jungs. Jetzt gilt es aber erst einmal, Alex sicher nach Hause zu
bringen, damit er bestmöglichst behandelt und dann auch operiert
werden kann“, so der Isländer.
Es war der Schreckmoment der gestrigen Partie, als Hermann in der 37.
Minute nach einem Defensivzweikampf zu Boden ging und unter Schmerzen
vom Spielfeld begleitet werden musste, nachdem er von Gegenspieler
Stephan Seitz unabsichtlich, aber mit voller Wucht, mit dem Ellenbogen
im Gesicht getroffen wurde. Die genaue Diagnose wurde schließlich im
Krankenhaus in Fürstenfeldbruck gestellt, in das Hermann umgehend
eingeliefert wurde. Erst am heutigen späten Nachmittag ist der
Österreicher insofern transportfähig, dass er die Rückreise nach
Gummersbach antreten kann. Im Laufe der kommenden Woche soll der
Termin für die Operation der Nasenbeinfrakturen vereinbart werden. Ob
Hermann in dieser Saison noch einmal für den VfL auflaufen kann, ist
derzeit noch offen. Es wird mit einer Mindestausfallzeit von acht
Wochen gerechnet. „Wir wünschen ihm natürlich gute Besserung und
dass er erst einmal richtig gesund wird, bevor wir wieder ans Handball
spielen denken“, erklärt Trainer Sigurdsson: „Ab jetzt werden wir
auch für ihn spielen, damit wir – wenn er in dieser Saison noch
einmal auflaufen kann – immer noch eine gute Rolle oben in der
Tabelle mitspielen.“

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RAG - Redaktion

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