Mehr als lästig: Zecken
Kreisgesundheitsamt: Regelmäßig kontrollieren

Foto: pixabay

Region - Zeckenstiche können für Menschen und Tiere sehr gefährlich sein und
zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten verursachen. Hat sich eine
Zecke erst einmal festgebissen, besteht die Gefahr von teilweise
schwerwiegenden Infektionen.

Im Rhein-Sieg-Kreis geht es dabei vor allem um eine mögliche
Borreliose-Infektion. In südlicheren Bundesländern hingegen kann ein
Zeckenbiss auch FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zur Folge
haben. Auch im Kreisgebiet gab es vereinzelte Fälle. „Borreliose
wird durch Bakterien (Borrelien) ausgelöst und ist in Europa die
häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. FSME, eine
gefährliche Form der Hirnhautentzündung, wird von Viren
ausgelöst“, sagt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Rainer
Meilicke.

Grundsätzlich sollte man nach einem längeren Aufenthalt im Freien
sorgfältig kontrollieren, ob Zecken auf der Suche nach Nahrung auf
dem Körper gelandet sind – das gilt für Menschen und für Tiere.

Zecken kommen praktisch überall vor, wo es Pflanzen gibt. Die Zecke
klettert auf einen Grashalm, ein Gebüsch oder Unterholz. Wenn ein
Mensch oder ein Tier vorbeikommt, wird sie bei Kontakt abgestreift und
hält sich fest. Auch wenn die Meinung weit verbreitet ist: Zecken
fallen nicht von Bäumen und können auch nicht springen!

Der beste Schutz ist geschlossene Kleidung (feste Schuhe, lange Hosen,
lange Ärmel). Werden die Hosenbeine dann auch noch in die Socken
gesteckt, ist die Zecke gezwungen, auf der Kleidung nach oben zu
laufen, was es wiederum leichter macht, sie zu entdecken. Denn Zecken
stechen glücklicherweise nicht sofort zu sondern suchen sich eine
geeignete Stelle.

Beim Entfernen einer Zecke sollte man vorsichtig sein. Kann der Kopf
nicht restlos entfernt werden, drohen Infektionen. Am besten geeignet
sind spezielle Zeckenkarten, die unter das Tier geschoben werden, oder
Zeckengreifer. Wichtig ist, dass die Zecke beim Entfernen nicht
gequetscht wird.

Es ist auch immer ratsam, die Stelle zu beobachten, ob sich nach
einigen Tagen bis Wochen eine deutliche ringförmige Hautrötung um
den Stich herum bildet. Denn dann wird ein Arztbesuch unverzüglich
empfohlen.

Und was ist mit Borreliose? „Nicht jede Zecke enthält
Borrelioseerreger“, sagt Dr. Rainer Meilicke. Und ein Zeckenstich
bedeutet nicht automatisch, dass der Erreger übertragen worden ist.
Nach einem Einstich dauert es 1-2 Tage bis Borrelien übertragen
werden. „Wenn dann ein Hautausschlag zu sehen ist, sollte sich das
die Hausärztin beziehungsweise der Hausarzt ansehen. Aber auch
unspezifische Beschwerden wie Wanderröte, Gelenkschmerzen oder
neurologische Symptome nach Zeckenstich können Hinweise auf eine
Borreliose darstellen“, so der Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Die
Therapie erfolgt dann mittels Antibiotikagabe.  

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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