Region Köln/Bonn wird 25 Jahre
Silberhochzeit im Hansasaal - Verein feiert sich

- Sie alle haben gut Lachen: Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, der kreisfreien Städte und Landkreise in der Region Köln/Bonn feiern im Historischen Rathaus Köln des 25-jährige Bestehen des Vereins ‚Region Köln/Bonn‘. Und ein kleines bisschen, so hat es den Anschein, feiern sie alle auch sich selbst.
- Foto: Region Köln/Bonn e.V.
- hochgeladen von RAG - Redaktion
Region - (red) Mitgliederversammlung und Empfang am einstigen Gründungsort
im historischen Rathaus zu Köln fordert stärkere kommunale
Kooperation
Die „Silberhochzeit der Region Köln/Bonn“ hatte am Donnerstag,
7. September, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zum Anlass
genommen, die Mitgliederversammlung des Region Köln/Bonn e.V. zur
Sitzung mit anschließendem Empfang im Hansasaal des historische
Rathauses der Stadt Köln einzuladen – dem Ort der Gründung des
Vereins, der seinerzeit noch ‚Regio Köln, Bonn und Nachbarn e.V.‘
hieß.
Zum Empfang waren auch ehemalige Mitgliedervertreter und
Vorstandsmitglieder aus den zurückliegenden 25 Jahren gekommen.
Begrüßt wurden die Gäste von Gastgeberin Oberbürgermeisterin
Henriette Reker. Sie zitierte aus einer stenografischen Niederschrift
der Gründungsversammlung vor 25 Jahren über die Beweggründe zur
damaligen Vereinsgründung und wie es zu dem festeren Willen zur
Zusammenarbeit innerhalb der Region gekommen war.
Positionieren im Rahmen der Globalisierung
Damals aktuelle Geschehnisse hatten die Gründung des einstigen
‚Regio Köln/Bonn und Nachbarn e.V.‘ befördert wie etwa der
Beschluss zum der Teilumzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin.
Für Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist die regionale
Zusammenarbeit unverzichtbar: „Die Themen von damals sind auch heute
noch, oder wieder, aktuell: Europa, Zusammenarbeit, gemeinsame
Herausforderungen. Wer heute noch glaubt mit den aktuellen
Herausforderungen alleine klar zu kommen, hat nichts verstanden. Wir
müssen unsere Stärken stärken und uns gemeinsam ergänzen!
Kooperation statt Konfrontation – was für Europa gilt, gilt auch
für unsere Region!“
In den ersten Jahren der Vereinsarbeit ging es darum, sich in diesem
sich verändernden Europa, dem EU-Binnenmarkt und einer Bundesrepublik
im Wandel sich nach innen als Region kennenzulernen und zu finden. Es
entstanden Clusterinitiativen und wichtige Netzwerke für erfolgreiche
Projekte wie beispielsweise ‚ChemCologne‘ und ‚BioRiver‘, die
heute ihre Fortsetzung finden in der ‚Gesundheitsregion
Köln/Bonn‘, der ‚Wasserstoffregion Rheinland HyCologne‘ und
ganz aktuell im sogenannten ‚Digital Hubs‘, die gerade in Köln
und Bonn regional ausgerichtet aufgebaut werden. „Region sein lohnt
sich und kon krete Ergebnisse belegen diese Tatsache für unsere
Bürgerinnen und Bürger sichtbar vor Ort“, so Kölns
Oberbürgermeisterin Reker.
Die zweite Dekade der Vereinsarbeit von 2002 bis 2012 wurde geprägt
durch eine starke Positionierung der Region und ihrer Belange und
Bedarfe innerhalb NRWs in Richtung Düsseldorf: Mit der Regionale
2010, als Strukturprogramm für die Region, wurde eine Ko-operations-
und Projektoffensive ausgelöst, die seinen Mitgliedern Förderungen
und Inves-titionen beschert hat.
Regionale Zusammenarbeit stärken
Das heutige ‚Regionalmanagement‘ Region Köln/Bonn e.V. ist ein
Zusammenschluss der kreisfreien Städte Köln, Bonn und Leverkusen
sowie der Kreise Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis
Neuss, Oberbergischer Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis. Mitglieder
sind neben den acht Gebietskörperschaften die Handwerkskammer zu
Köln, die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, die
Industrie- und Handelskammer zu Köln, die Kreissparkasse Köln, die
Sparkasse KölnBonn, die Sparkasse Leverkusen, der Landschaftsverband
Rheinland und die DGB-Region Köln-Bonn. Als Gäste sind die
Bezirksregierung Köln und die Kreise Ahrweiler und Euskirchen in den
Entscheidungs- und Arbeitsgremien des Vereins dauerhaft vertreten.
Ziel ist es, die regionale Zusammenarbeit zu stärken und
gemeinschaftlich eine strategische Ausrichtung der Region Köln/Bonn
zu intensivieren. Aktuelle Beispiele dafür sind das
Agglomerationskonzept, die Regionale Klimawandelvorsorgestrategie, die
Begleitung der drei StadtUmland-Kooperationen rund um Köln und Bonn.
Auch die Restrukturierung be-ziehungsweise die Transformation des
Rheinischen Reviers im Linksrheinischen sowie die Aussicht auf eine
neue REGIONALE im rechtsrheinischen Raum zählen dazu.
Oberbergs Landrat Jochen Hagt ist als amtierender Vorsitzender des
Region Köln/Bonn e.V. stolz darauf, dass sich die Region aktuell mit
dem Agglomerationskonzept selber ein Instrument gegeben habe, welches
das erste Mal in Deutschland das umsetze, was in der Schweiz gang und
gäbe sei, nämlich eine planerische strategische Vision zu entwerfen,
wie die Region sich in den nächsten Jahren entwickeln könne. „Ich
finde das Zieldatum 2035 dabei gut gesetzt, zumal es im Gleichklang
mit dem Regionalplanprozess der Bezirksregierung Köln, also dem
formellen Teil der Landesplanung steht, und wir dort in enger
Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln, aber auch mit dem Land NRW,
die Kerngrundlage für die konkrete Entwicklung unserer Region und vor
Ort in allen Teilräumen unserer Region in den nächsten Jahren
legen“, so Hagt.
Zu dieser Entwicklung gehöre aber auch die Erkenntnis, dass die
Lösungen im kommunalen und sektoralen Maßstab immer geringer
würden. Es bedürfe der tatsächlichen, faktischen Kooperation und
nicht weiterer Absichtserklärungen. „Dabei kommt auf uns alle und
unsere Kommunalpolitik zu, dass eine Entwicklung auf dem Gebiet einer
Kommune teilweise schier nicht mehr möglich ist. Insofern erwarte
ich, gerade mit unseren Projekten, die wir im Zusammenspiel der
großen Zentren und dem Umland am Rhein im Rahmen der
Stadt-Umland-Verbünde aufgegleist haben, aber auch in den
Umstrukturierungsprozessen im Rheinischen Revier und im
Perspektivprozess der REGIONALE 2025 im rechtsrheinischen
Mittelgebirgsraum, deutliche Sprünge der Zusammenarbeit. Wir müssen
die Kooperation innerhalb der Region auf Basis unserer gut eingeübten
Muster im Region Köln/Bonn e.V. jetzt in eine neue
Kooperationsoffensive münden lassen – oder besser noch: in eine
Verbindlichkeitsoffensive der Kooperation – besonders im Bereich der
Mobilität und in den Bereichen Wohnen und Gewerbe!“
Rückenwind durch die Regionale 2010
Für die Zukunft forderte Hagt, „dass wir zwischen uns,
untereinander, bi- und trilateral oder auch mit ganzen Teilräumen der
Region, Kooperationen eingehen, die uns dabei helfen, die anstehenden
Probleme faktisch gemeinsam zu bewältigen.“ Laut Hagt seien die
Voraussetzungen dank der Arbeit des Region Köln/Bonn e.V. dafür gut
und er werde unter seinem Vereinsvorsitz dafür sorgen, dass diese
besondere Form der Kollegialität und Freundschaft weiter ausgebaut
werde: „Die Gründungsmütter und -väter des einstigen ‚Regio
Köln/Bonn und Nachbarn e.V.‘ dürfen heute sicherlich stolz darauf
sein, was wir in den vergangenen 25 Jahren konkret erreicht haben.“
Rainer Deppe, MdL, stellte als Vertreter der Mitgliederversammlung im
Vorstand des Region Köln/Bonn e.V. und Vorsitzender des Regionalrats
der Bezirksregierung Köln in seiner Ansprache den Mehrwert des
Vereins für seine Mitglieder heraus. Er selbst war von der
Mitgliederversammlung zuvor für weitere zwei Jahre als Vertreter in
den Vorstand gewählt worden. „Dank des ausgeprägten
Regionalwissens des Region Köln/Bonn e.V. sind überall vor Ort
Projektergebnisse der Kooperation zu sehen. Und dabei finde ich es
besonders wichtig zu erwähnen, dass es dem Region Köln/Bonn e.V. aus
dem Wind-Schatten der Regionale 2010 heraus gelungen ist, diese
Projektorientierung in der gesamten Fläche bereitzustellen und dabei
keine Unterscheidung zwischen Groß und Klein, zwischen Oberzentrum
und auch den kleinsten Gemeinden zu machen, sondern alle
gleichermaßen im Blick zu haben“. Dabei gehe es nicht nur um die
baulichen Impulse, wie beispielsweise den Rheinboulevard oder das
Zukunftsprojekt beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
:envihab, den Drachenfels, Steinmüller, :terra nova und andere. Es
gehe vor allen Dingen auch um die unzähligen kleinen Maßnahmen wie
Radwege, die Gestaltung von Innenstädten und Plätzen im
öffentlichen Raum, die Bereitstellung von Erholungsräumen oder auch
gewichtigen Einzelstandorten im Forschungs- und Hochschulbereich. Ein
gutes Beispiel hierfür ist auch die Campusentwicklung der Technischen
Hochschule Köln in Gummersbach und Leverkusen.
Neue Rolle im Land gefunden
Deppe verwies auch auf die enge Vernetzung mit der Bezirksregierung
Köln und somit auch zum Land Nordrhein-Westfalen. Neben der
Notwendigkeit der Positionierung in Bonn, Berlin und Brüssel sei es
in den letzten 25 Jahren auch um eine veränderte Rolle der Region
Köln/Bonn innerhalb des Landes Nordrhein-Westfalen gegangen. „Durch
die gute Beziehung mit der Bezirksregierung Köln, aber auch durch die
unzähligen und langjährigen Kontakte, die der Region Köln/Bonn e.V.
konsequent zur Landesverwaltung aufgebaut hat, ist es, egal bei
welcher Konstellation der Landesregierung, gelungen, speziell über
die letzten 15 Jahre diese Region zu einem Aktivposten in NRW zu
entwickeln.“
Die Region Köln/Bonn habe innerhalb der Regionen in NRW und in der
Bezirksregierung Köln selbst einen ausgezeichneten Ruf. Viele der
anderen Regionen versuchten, es dem Region Köln/Bonn e.V. gleichzutun
und man könne sagen, dass der Region Köln/Bonn e.V. heute eine
„Blaupause“ für die Entwicklung in anderen Landesteilen gewesen.
Diese ver-änderte Rolle sei ein wichtiges Ziel der
Gründungsmitglieder gewesen und deswegen dürfe man an dieser Stelle
auch herzlich gratulieren, dass das gelungen sei.
Deppe bedankte sich im Namen der Mitgliederversammlung für die
Kooperation im Regi-on Köln/Bonn e.V. und ermutigte die neue
intensive Phase der Zusammenarbeit aktiv anzugehen. „Ich habe
großes Vertrauen in unsere Kooperation, dass wir auf Basis unserer
25-jährigen Zusammenarbeit auch in der nächsten Phase erfolgreich
sein werden.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare